Diese Split-Veröffentlichung zweier zurzeit viel versprechenden
Vertretern des Depressive Black Metals ist zwar nur vier Lieder stark,
besitzt aber dennoch eine Gesamtspieldauer von 60 Minuten. Den Anfang
macht Austere. Towards the great unknown ist
ein ruhiges Stück, durchzogen von grellem Kreischgesang und vielerlei
atmosphärischen Klängen und Harmonien im Hintergrund. Das Schlagzeug
ist klar und deutlich zu hören, was mir gefällt, und was das
atmosphärische Erscheinungsbild von Austere abrundet. Die gesanglosen Passagen sind von malerischer Ruhe beschaffen. Während der letzten Minuten von Towards the great unknown
gibt es dann auch einen schnellen und rhythmisch eingängig gespielten
Part, der vor allem wegen des sehr eindringlichen Kreischgesangs
intensiv ist. In sehr ähnlicher Art und Weise geht es auch mit Only the wind remembers weiter. Es sind vor allem schleppende, langgezogene sowie atmosphärische Parts zu hören. In Only the wind remembers
gefällt mir das Gitarrenspiel besonders gut, welches grell und rau
aber unauffällig und leise ist, und durch einfache aber subtile Melodien
besticht.
Lyrinx konnte mich erst vor kurzem mit Nihilistic purity von sich überzeugen und auch No failure in suicide
weiß auf Anhieb zu gefallen. Als erstes fällt der überraschend warme,
klare und überaus druckvolle Klang auf. Es ist vor allem das ruhig
gespielte Schlagzeug, welches der sonst ruhigen Musik seine sehr
kraftvolle und mächtige Atmosphäre verleiht. Zudem ist während der
langen, gesanglosen Passage eine wunderbare, klare und ruhige,
Gitarrenmelodie zu hören, die sowohl durch Schönheit als auch durch
Bekümmerung auffällt. Die zweite Hälfte von No failure in suicide
ist dann weitaus rauer und ruppiger. Der klare Klang wandelt sich in
ein druckvolles und ein wenig unsauberes Erzittern. Die anfänglichen
schönen Melodien gehen in grell und roh klingende, langgezogene Riffs
über, während das Schlagzeug nun schnell und hämmernd den Takt klopft.
Isolation hingegen ist ein durchgehend langsames Stück,
welches während der ersten zehn Minuten wenig Abwechslung bietet.
Stattdessen ist ruhiges, düsteres Spiel zu hören, welches ein Gefühl
von Trostlosigkeit vermittelt. In der zweiten Hälfte ist dann zunächst
ein Bassgitarren-Solo zu hören, das sehr ruhig ist und vom Schlagzeug
begleitet wird. Irgendwann später ist dann ein Gitarrensoli zu hören,
wobei die Bassgitarre nach wie vor unterschwellig im Hintergrund
mitschwingt. Phasenweise wird das Gitarrensoli auch vom Kreischgesang
begleitet.
Diese Split-Kassette ist eine durch und durch gelungene Veröffentlichung, wobei mir Austere auf Dauer einen Tick zu harmlos und glatt ist. Die beiden Austere-Titel sind düstere und atmosphärische Stücke, doch im Vergleich zu Lyrinx, nicht ganz so intensiv und vereinnahmend. Lyrinx bietet jedoch hervorragend gespielten und inszenierten Depressive Black Metal mit sehr eigenen Akzenten, siehe Isolation mit seinen Soli.
7,5/10
Aceust
AUSTERE
01. Towards the great unknown
02. Only the wind remembers
LYRINX
03. No failure in suicide
04. Isolation
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