28.07.2008
Black Jade - Helvetica Diabolica | 2007 | Black Tower Productions | CD | Black Metal
Helvetica diabolica stellt das dritte Black Jade Album dar und soll laut Aussage von Black Tower Productions zugleich auch die kälteste Veröffentlichung sein. Überprüfen kann ich dies zwar nicht, ist Helvetica diabolica doch meine erste Berührung mit Black Jade, allerdings kann ich dem Werk eine gewisse Roh- und Grimmigkeit nicht absprechen.
Nach dem Dudelsack-Einklang Anno 1811 geht es dann auch sogleich mit Schneefall grimmig und in einem mittelschnellen sowie antreibenden Rhythmus los. Dieser geht irgendwann in eine langsamere und harmonisch ausgeschmückte Passage über, die bis zum Ende des Stückes überdauert und angenehm, nicht zu aufdringlich, arrangiert wurde. Kraftvoll und mit walzenden Riffs wird Hail domina helvezia eingeläutet, bevor sich dann ein wechselhaftes Lied auftut, in dem eine sanfte und dunkle Melodik auf aggressive Schnelligkeit und Härte trifft. Black Jade entfaltet dabei eine gute Atmosphäre, da die subtilen Gitarrenmelodien und der stets verständliche aber durchaus extreme und rohe Kreischgesang, die schnellen und melodischen Elemente, die zum Teil von kalter und schwermütiger Natur sind, sehr gut miteinander verbinden. Lediglich das programmierte Schlagzeug gerät während der extrem schnellen und harten Momente an seine Grenzen, was zwar deutlich zu hören ist aber nicht weiter stört.
Die gute, zumeist subtile Spielweise an den Gitarren ist ein sehr positives Merkmal von Helvetica diabolica. Einerseits sind sie verantwortlich für die gelungene und schöne Melodieführung, die dezent ist und es auch stets bleibt, aber mit kalten und melancholischen Stimmungen spielt. Andererseits sind auch rohe, harte, kraftvolle und grimmige Riffs zu hören. Und über allem thront der Gesang, der Dank der Verständlichkeit, nicht selten zu einer von Groll und Grimm geprägten Rohheit beiträgt.
Mit Wiedergeburt der Sonne und Andacht sind neben den Ein- und Ausklängen zwei weitere, ruhige von Mittelaltermusik beeinflusste Stücke vertreten, die nicht wirklich hätten sein müssen, aber die kann man ja einfach überspringen. Abzüglich dieser Titel ist Helvetica diabolica ein wirklich gelungenes Werk, auf dem dunkelharmonische Aspekte sehr gut mit den rohen, kalten und grimmigen Elementen harmonieren. Ich bin von Black Jade angenehm überrascht.
7/10
Aceust
01. Anno 1811
02. Schneefall
03. Hail domina helvezia
04. Auf alten Pfaden
05. Wiedergeburt der Sonne
06. Winterwald
07. Andacht
08. Des Teufels Brücke
09. Du kämpfst, du siegst
10. Anno 1961
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