KRRH ist die erste Veröffentlichung Kaiserreichs,
einer 2004 gegründeten, aus Norditalien stammenden Gruppe. Gespielt
wird vorwiegend temporeich inszenierter Black Metal mit einer leichten,
steten melodischen Gitarrenkomponente. Kaiserreich
kreiert durch dieses Spiel eine zwar durchaus kalte Atmosphäre, wirkt
dabei aber niemals dezidiert brutal oder melodisch. Sowohl
Schnelligkeit als auch Melodik halten sich ausgewogen die Waage, was
insgesamt zu einem angenehmen und flüssigen Hörgefühl führt. Natürlich
wird nicht unentwegt schnell und geradlinig gespielt. Es sind auch
Wechsel, mittelschnelle und langsame Parts zu verzeichnen, die
ebenfalls sehr überzeugend sind und sich exzellent ins Album einfügen.
Kaiserreich verzichtet vollständig auf
irgendwelche experimentellen oder ungewöhnlichen Ideen, vertieft sich
stattdessen voll und ganz in bekanntem sowie tradiertem, was letztlich
zu einem grundsoliden Werk führt, bei dem man nicht viel falsch machen
kann. Denn Kaiserreich überzeugt an den Instrumenten.
Die stets leicht melodisch eingefärbte Führungsgitarre besorgt zwar den
melodischen Aspekt, wird aber glücklicherweise nicht zu übertrieben
und aufdringlich in Szene gesetzt. Stattdessen fügt sich die
Melodieführung gut ins Spiel ein, wandelt sich manches Mal auch in eine
subtile, im Hintergrund liegende Harmonie um, die dunkel und
bedrohlich das Lied umhüllt.
KRRH ist ein überaus homogenes Album, welches vom ersten
bis zum letzten Stück kontinuierlich auf konstantem Niveau
durchgespielt wird. Fulminante Knaller oder Höhepunkte sind dabei nicht
zu hören, im Gegenzug gibt es aber auch keine Schwächen. Es ist eben
sehr solide Kost.
Als Boni fungieren die drei abschließenden Livelieder, mit einem
naturgemäß viel roheren Klang als das zuvor gehörte Studiomaterial. Das
ist aber auch gut so, denn die Livedarbietungen von Ravencrowned und Requiem division 7.62 hören sich energischer, stampfender und harscher an als die Albumversionen.
KRRH ist ein gelungenes und anständiges Album, zumal es die allererste Veröffentlichung Kaiserreichs darstellt. Wer anständig gespielten und strukturierten Black Metal der schnelleren Sorte mag, könnte mit KRRH seine Freude haben. Mir gefällt es, auch wenn es natürlich nichts besonderes ist.
7/10
Aceust
01. Aurora bleeds
02. A noi la notte
03. Ravencrowned
04. Aletheia miit veritas mundi
05. Cross as diadem
06. Kriegsangselvete
07. Reptile crescendo
08. Requiem division 7.62
09. Ravencrowned (Live)
10. Branded by the scar (Live)
11. Requiem division 7.62 (Live)
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