Gute zwei Jahre nach dem selbstbetitelten Debütalbum
- mit dem ich anfangs so meine Schwierigkeiten hatte, aber
schließlich, lange nachdem die Kritik geschrieben und veröffentlicht
war, lernte ich es doch sehr zu schätzen – folgt nun die MCD The red vine litanies, die mit einem einzigen, knapp 20 Minuten langem Stück, aufwartet. Schwierigkeiten gibt es nun keine mehr und so trifft The red vine litanies
auch auf Anhieb voll ins Mark! Die Scheibe enthält alles, was eine
gute und rundum gelungene Black Metal-Veröffentlichung heutzutage
braucht.
Der Anfang ist sehr grimmig, antreibend und roh – ein wenig
fühle ich mich an Darkthrone erinnert. Dies liegt am schnell, polternd
und peitschend gespieltem Schlagzeug sowie den dunklen und wirksamen
Riffs. Solch schnelles Spiel ist zwar über weite Strecken des Liedes zu
hören, doch nicht ausschließlich. Neben zwei großartigen
atmosphärischen Parts im Mittelteil und am Ende, in denen religiös
anmutender Chorgesang zu hören ist, gibt es auch einen längeren
langsamen Abschnitt zu hören, der gleichfalls sehr überzeugend ist.
The red vine litanies ist demnach dennoch eine
Veröffentlichung, die ein gewisses Maß an Abwechslung bietet, auch
wenn die schnellen und zum Teil richtig grimmig tosenden Parts klar die
Spielzeit dominieren. Wenn ich mir das Debütalbum zum Vergleich
anhöre, fällt mir auf, dass diese schnellen Passagen von The red vine litanies
viel roher sind als noch auf dem Debüt, da der Klang nicht mehr ganz
so druckvoll und warm ist. Dies wird vor allem am Schlagzeug mehr als
deutlich.
Funeral Procession hat mit The red vine litanies
einen großartigen Nachfolger zum Debüt veröffentlicht, bei dem sowohl
die Rohheit und Härte als auch der harmonische Aspekt stimmt. Es ist
intensive und eindringliche Musik die hier dargeboten wird und die ich
jedem nur wärmstens empfehlen kann.
8/10
Aceust
01. The red vine litanies
http://www.funeralprocession.net/
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