Vier Jahre nach dem Demo My father was a wolf, gibt es von den Spaniern Carcharoth
nun das Debütalbum. Es enthält fünf recht raue Stücke, die jedoch bei
weitem nicht mehr ganz so roh und schroff sind wie die drei Titel des
Demos. Beworben wird Carcharoth stets als Pagan Black Metal Gruppe, was man musikalisch allerdings nichts heraushört. Dafür ist das Spiel von Carcharoth zu eingängig, schnell und arm an harmonischen und verspielten Pagan Metal Melodien, was mir wiederum gefällt.
Dabei sind Melodien durchaus zu hören, wie man sofort mit dem
Titelstück feststellt. Durch die rau und grell gestimmten Gitarren und
dem heiser verzerrten Kreischgesang ist Desolated battlefields
jedoch weit entfernt von jeglicher idyllischer Harmonie. Rhythmisch
bewegt man sich vorwiegend mittelschnell, mit Ausbrüchen ins
Schleppende und in die Schnelligkeit. Die laut abgemischten und grellen
Gitarren sind es dann aber letztlich, die das Lied prägen, da sie
durchgängig im Vordergrund und fest wie ein Wall stehen. Harscher und
barbarischer geht es dann in Hammers against the crosses zu,
wo schneller aggressiver Kreischgesang, flinke Riffs und antreibend
hämmerndes Getrommel das Zepter hoch halten. Aber auch hier, wie auf
dem gesamten Album auch, fallen die Gitarren am meisten auf. Nicht nur
des grellen Klanges wegen sondern auch, weil sie oft durch leicht
melodisch eingehauchtes Spiel auffallen. Es ist ein dunkelharmonischer
und roher Aspekt der hier zugrunde liegt. Andernorts nervt diese grelle
Führungsgitarre jedoch, wie etwa im schnellen und treibenden Fire purification, wo sie über lange Strecken einfach aufdringlich und ideenlos wirkt.
Desolated battlefields ist ein sehr durchwachsenes Album
mit Höhen und Tiefen. Einzelne Parts sind gelungen und können
überzeugen, andere Passagen hingegen eben nicht. Mir fehlt irgendwie
das Besondere, etwas Spezielles müsste her um die Musik aufzuwerten.
Über die Dauer erscheint mit Desolated battlefields plump und langweilig. Carcharoth
vermag es nicht, mit den zeitweiligen dunklen Harmonien eine packende
Atmosphäre zu schaffen. Manchmal habe ich auch den Eindruck, Carcharoth
ist unentschlossen und kann sich nicht entscheiden, ob man nun mehr
schnell, hart und roh spielen möchte oder nicht doch lieber mehr
melodischen Einfluss einbringen will. Für mich ist Desolated battlefields ein Reinfall.
3/10
Aceust
01. Intro
02. Desolated battlefields
03. Hammers against the crosses
04. Fire purification
05. The march of the broken souls
06. As one with the woods
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