Aus der Ukraine stammt dieses Werk, auf dem das Duo von Uterus
alle satanischen Klischees bedient, wie man unschwer an den Titelnamen
erkennen kann. Mich stört so etwas nicht, im Gegenteil, auf mich hat
es einen durchaus reizvollen Charme des Primitiven und Einfachen.
Besonders vorgetan auf diesem Felde hat sich beispielsweise Anal
Blasphemy, eine Gruppe, die ich auf gar keinen Fall missen möchte. Ganz
so roh und übellaunig präsentiert sich Uterus indes nicht. Es wird
originärer Rumpel-Black Metal zelebriert, der an sich nichts besonders
ist oder bietet.
Mit dem Auftaktstück Winter hell beginnt Goatgod sogar ein wenig langweilig und belanglos, nicht, weil Uterus
schlecht spielen würde, sondern weil dem Stück einfach die Atmosphäre,
das gewisse Etwas fehlt. Im darauffolgenden Titelstück verhält es sich
schon besser, da vor allem der schleppende Part im Mittelteil
überzeugen kann und rohe, dunkle und verächtliche Akzente setzt.
Rhythmisch bewegt sich Uterus auf dem gesamten
Album auf einfachen Pfaden fort. Der Rhythmus, der vom Schlagzeug
geklopft, gehämmert und gepoltert wird, ist simpel gestrickt, was man
vor allem während der eingängig schnellen Parts stark zu spüren
bekommt. Viel stimmungsintensiver sowie wirkungsvoller wird es, wenn Uterus
langsam oder schleppend spielt, denn dann entwickelt das rumpelige
Spiel eine wahrlich unheilvolle und blasphemische Atmosphäre, die
hervorragend zum satanischen und lebensfeindlichen Terminus der Gruppe
passt. Das Gitarrenspiel ist durchweg überzeugend, sowohl während der
schnellen als auch in den schleppenden Passagen. Es ist rau und schroff
und erzeugt zumeist dunkle, traditionelle Harmonien, die in ihrer
Boshaftigkeit ab und an in die Darkthrone-Ecke gehen. Diese norwegische
Quelle der Inspiration wird in ANTI-human cult und March of the living dead besonders deutlich. Gesanglich agiert Uterus
ziemlich abwechslungsreich, da es einerseits im verzerrten Gesang
einige Abstufungen gibt und man sich auch nicht davor scheut, die
Stimmbänder kurzweilig klar und unverzerrt einzusetzen.
Goatgod ist traditioneller roher Black Metal der
rumpeligen und spielerisch simplen Gangart. Stören tut dies keinesfalls,
sofern man keine gehobenen Ansprüche am rohen und blasphemischen Black
Metal hat. Trotz der zum Teil hörbaren Beeinflussung Darkthrones (wer
ist eigentlich nicht von Darkthrone beeinflusst?), scheint Uterus
um Eigenständigkeit bemüht. Deshalb gibt es von mir
überdurchschnittliche sechs Punkte, obgleich damit nicht die
spielerische Qualität als vielmehr die boshafte und rumpelige
Atmosphäre gemeint ist, die Uterus mit Goatgod an den Tag legt.
6/10
Aceust
01. Winter hell
02. Goatgod
03. Selfdestruction for SATAN
04. 666 cumshots on the face of god
05. The BLACK triumph
06. ANTI-human cult
07. March of the living DEAD
08. Terrorist (Nattefrost Cover)
09. Prepare to DEATH
10. The end of ALL
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