Mit diesem Tribut huldigt eine Vielzahl von Untergrundgruppen dem verstorbenen Sarmak, der Mann hinter Lycanthropy's Spell.
Alle Lieder auf dieser Kompilation wurden in Erinnerung an Sarmak
geschrieben. Schon vor dem ersten Durchlauf ist natürlich klar womit man
es hierbei zu tun hat: nämlich mit rauem, purem Black Metal.
Dementsprechend ist auch der Einstieg mit Oubliette. Creature of despair
ist ein schön eingängiges Stück mit simplem, konstant hämmerndem
Schlagzeug. Die leise Gitarre spielt gute Melodien, die sehr
atmosphärisch und schwermütig sind. Dazu passt der stark verzerrte, mit
leichtem Hall unterlegte Gesang.
Anders bei Wolfthrone. Das Lied ist sehr
schleppend und kraftvoll strukturiert. Gitarren und Bass sind schön
deutlich und differenziert zu hören und der langsame Gesang ist tief,
warm und kehlig und driftet an einzelnen Stellen gar leicht in die Doom /
Death Metal Ecke.
Mit Hidden but not forgotten von Hordagaard
folgt ein sehr langes melancholisches Stück, das zwar rau und grell im
Klang ist, dennoch durch den eindringlichen Gesang sowie dem druckvollen
Schlagzeug kraftvolle Züge hat. Von Hordagaard gibt es
ja unzählige Demoveröffentlichungen und was ich davon kenne, konnte
mich bis dato nicht so recht überzeugen. Doch mit diesem Lied ist es
anders. Hidden but not forgotten ist ein erstklassiges düsteres
Black Metal Stück, bestehend aus schleppenden Passagen die mit
abwechslungsreichem Riffing unterlegt sind, einem eindringlichen und
einprägsamen Refrain und vereinzelten schnellen Strecken.
Taliesin führt diese düstere Linie mit dem langen Titel Wraith of the forest fort, wobei Taliesin melancholischer agieren und phasenweise dezent ein Keyboard eingesetzt wird. Es ist ein ruhiges und recht trauriges Lied.
Tjerns Sarmak the solitary wolf ist bereits auf dem aktuellen Demo Odin's son
enthalten. Es ist ein ebenfalls langsam bis schleppendes Stück, mit
einfachen schwermütigen Melodien und einem eindringlich verzerrten sowie
kraftvollen Gesang.
Hierauf folgt mit Sad day von Grimlair
ein kürzeres aber sehr stimmungsvolles Stück. Es ist grell und sehr roh,
dabei aber langsam und melodisch und enthält kaum Gesang. Doch wenn er
zu hören ist, ist er sehr verzerrt und im Hintergrund ist eine sanfte
summende Stimme zu hören. Es ist schon ein wenig schade, dass Sad day so
kurz ist.
San dottag fängt mit einer merkwürdigen Melodie an. Sie
hört sich ein wenig so an, als hätte man sich stets um einen halben Ton
verspielt. Dem ist jedoch nicht so, da sich diese langsame Melodie in
dem langen Lied mehrmals wiederholt. San dottag ist sehr
eingängig, über lange Strecken konstant und besteht mehr oder weniger
aus dieser und einigen anderen Melodien sowie einem sehr eigenartigen
Gesang, der wie heiser und gesprochen ist.
Funeral Forest hat mit Sarmak in the Valhalla ein sehr gutes Stück beigesteuert, das einen guten und differenzierten Klang aufweist, was bei Funeral Forest bisher ja nicht immer der Fall gewesen ist. Sarmak in the Valhalla
ist ein sehr langes Stück, es ist schleppend gehalten und lebt vom
eindringlichen Gesang sowie den guten und abwechslungsreichen Melodien,
die phasenweise sogar ein wenig in Richtung eines Soli tendieren.
Beklemmende Stille ist sehr zutreffend für dieses Lied von Regnum.
Denn dieses rohe, dumpfe und sehr langsame Lied ist vor allem
bedrückend und beklemmend. Hierzu tragen die sehr dunklen und tiefen
Melodien bei, die sehr langsam gespielt wurden. Vielleicht sollte man
angesichts dieser Langsamkeit eher von einzelnen Tönen sprechen als von
einer Melodie.
Mit Final fullmoon von Rabe folgt ein
herrlich rohes Stück mit einer gewissen rotzigen Atmosphäre. Der
langsame Takt ist simpel und eingängig, das Schlagzeug nur im
Hintergrund zu hören. Dazu phasenweise immer wieder eine helle, sich
wiederholende Melodie und der laute über allem stehende Gesang, der
stark verzerrt und eindringlich ist. Ein einfaches aber sehr
stimmungsvolles Lied.
Zu guter letzt folgt als Abschluss des Tributs das letzte Lied von Lycanthropy's Spell selbst. Es ist ein langes, langsames und typisches Lied an dem man Lycanthropy's Spell
sofort erkennt. Es ist sehr schwermütig und dabei recht melodisch
geraten. Diese melodiös gespielte Gitarre ist nahezu durchgehend zu
hören, wobei sie mal eingängiger mal spielfreudiger gespielt wurde. Vor
allem ist das Lied ein trauriges atmosphärisches Lied und deshalb
zynischer weise als letztes Lied sehr passend.
Diese Tribut-Kompilation ist eine sehr feine und ansprechende Sache. Bis auf Abrek
können alle Gruppen vollauf überzeugen und ein anderer positiver Punkt
an dieser Kompilation ist, dass es sich bei den Liedern eben nicht, wie
für einen Tribut üblich, um nachgespielte Stücke handelt sondern um
eigene geschriebene Kompositionen der jeweiligen Band. Hail to Sarmak
ist purer Untergrund Black Metal, der einen Musiker würdigt der es
verdient hat, sich an ihn und seine geschaffenen Werke zu erinnern.
01. Oubliette - Creature of despair
02. Wolfthrone - Personal views of my final existence
03. Hordagaard - Hidden but not forgotten
04. Taliesin - Wraith of the forest
05. Tjern - Sarmak the solitary wolf
06. Grimlair - Sad day
07. Abrek - San dottag
08. Funeral Forest - Sarmak in the Valhalla
09. Regnum - Beklemmende Stille
10. Rabe - Final fullmoon
11. Lycanthropy's Spell - The final song
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