Aggravation of mind ist das Debütalbum von Sarkom,
einer norwegischen Gruppe die 2003 gegründet wurde. Es ist nicht
einfach, einen Einstieg zur Platte zu bekommen da vor allem der
unkonventionelle und eigenwillige Gesang sehr gewöhnungsbedürftig ist.
Der Gesang ist nicht verzerrt, doch auch nicht klar; es hört sich nach
einem heiseren Rufen an das oftmals wie aus dem Hintergrund empor zu
steigen scheint. Doch nicht nur der Gesang allein ist andersartig, auch
der Klang selbst hat eine eigenartige Beschaffenheit an die man sich
erst einmal gewöhnen muss. Der Klang ist zwar sauber und eigentlich auch
klar, doch diese Klarheit wird durch eine seltsame Sterilität getrübt,
milchig gemacht. Zudem fehlt es dem Klang etwas an Natürlichkeit und
Wärme, was einerseits zu einer durchaus beklemmenden Atmosphäre führt,
andererseits den Instrumenten jedoch ihren Stellenwert nimmt.
Aber nun zur musikalischen Seite von Aggravation of mind. Die Lieder sind überwiegend durch Schnelligkeit und sehr abwechslungsreich gespielte Gitarren geprägt, wobei Sarkom
die Gitarren aber niemals thrashig klingen lassen. Manchmal wäre etwas
mehr Eingängigkeit bei den Gitarren wünschenswert, da sie an einigen
Stellen eine Spur zu fröhlich, zu spielerisch und folkig klingen – was
irgendwann anfängt ein wenig zu nerven. Die vielen schnellen und
teilweise auch sehr brachialen Passagen sind zwar sehr auffällig, doch
gibt es auch zwischendurch viele langsamere und ruhigere Strecken die
neben den melodiösen Gitarren auch atmosphärische Züge haben.
Bei dem Lied The chosen one lassen sich deutlich die
positiven Merkmale wie auch die Defizite erkennen. Das Lied fängt
schnell, brutal und eingängig an, hier ist sogar der Gesang verzerrt und
wirkt zum Teil sehr gequält. Dieser schnelle geradlinige Anfang des
Liedes klingt sehr gut und es zeigt, dass etwas mehr Eingängigkeit eine
viel größere Wirkung haben kann als abwechslungsbehaftete spielerische
Elemente. Denn nach ein paar Minuten verändert sich The chosen one
sehr, die Geschwindigkeit wurde komplett herausgenommen und es sind
wieder die spielerischen Gitarren zu hören. Das ist schade weil es
irgendwann zuviel ist, ständig diese verspielten Gitarrenmelodien zu
hören. Diese langen Melodiebausteine verlängern die Lieder oft unnötig;
kürzere und kompaktere Lieder hätten bei diesem Material sicherlich
besser gepasst.
Wie eingangs bereits erwähnt, ist Aggravation of mind kein einfaches Album. Dazu ist es viel zu eigenständig und vielleicht auch ein wenig experimentell. Sarkom
zeigen damit aber auch, dass sie interessante Ideen und Ansätze haben
und da es sich um das Debütalbum handelt, bleibt abzuwarten wie sich die
Norweger entwickeln werden. Etwas mehr Eingängigkeit und kürzere Lieder
wären schon mal ein guter Anfang.
Aggravaton of mind erscheint am 16. Janaur auf CD.
01. Bloodstains on the horns
02. Embraced you shall be
03. Alpha omega
04. The chosen one
05. Aggravation of mind's syndrome
06. Inside the memories
07. Passion for suicide
08. Cryptic void
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