01.08.2006

Obskene Sonare - Wildes Blut | 2006 | Division Nordwolf | Kassette | Black Metal

Wildes Blut ist das erste Demo von Obskene Sonare, einem, zur Entstehungszeit des Tonträgers, Ein-Mann-Projekt von Akanoth, welches inzwischen zwei weitere Mitstreiter gefunden hat. Auch wenn manch ein Liedname in seiner poetischen Formulierung an Nargaroth erinnern mag, so gibt es in musikalischer Hinsicht keine gravierenden Ähnlichkeiten.

Wildes Blut beginnt mit der kurz gehaltenen Einleitung sehr beschaulich und ruhig. Sehr viel rauer und energischer geht es dann sogleich mit dem folgenden Sie entschlief in meinem Arm weiter. Der Rhythmus ist schnell und treibend und das von Hand gespielte Schlagzeug hat in dieser anfänglichen schnellen Phase einen leicht scheppernd-blechernen Klang. Auf den stürmischen Anfang folgt eine längere schleppende Passage, in der die ruhige aber bleierne Melodieführung an den Gitarren, eine dunkle Stimmung erzeugt, zumal Akanoths Gesang sich vom eher heiseren Knurren zum peinerfüllten Kreischen wandelt. Nach diesem düsteren Zwischenspiel, geht es erneut schnell weiter, bevor ein weiteres Mal ein ruhiger Abschnitt eingeläutet wird. Dieser ist diesmal jedoch sehr viel ruhiger und harmonischer als der Erste, da in ihm lediglich eine einzelne, sehr sanft und melodisch gespielte Gitarre zu hören ist. Kurzweilig ist in diesem Part, Akanoths Stimme unverzerrt zu hören, was sofort seine österreichische Herkunft zutage fördert, da die Betonung der einzelnen Silben doch sehr speziell ist. Heftig, wütend und scheppernd geht, Sie entschlief in meinem Arm, hiernach zu ende.

Ähnlich energisch geht es mit Von Narben gezeichnet weiter. Die erste Minute des Liedes ist durchzogen vom hasserfüllten, voranpreschenden Getrommel und dem entsprechenden eindringlichen Gesang. Nach dieser heftigen ersten Minute wird das Tempo etwas gedrosselt, wodurch die aggressive und destruktive Atmosphäre der Musik jedoch nicht wirklich geschmälert wird. Einen großen Anteil daran hat der Gesang, der gut inszeniert und platziert wurde und die dunklen Stimmungen und Anteile in der Musik geschickt manövriert und betont. Erst am Ende des Liedes wird es erstmalig ruhiger, da Obskene Sonare in einen schleppenden Part übergeht, in dem erneut Akanoths klare Stimme, sprechend zu hören ist. Diesmal wird die österreichische Herkunft jedoch noch viel deutlicher. In diesem Zusammenhang habe ich andernorts gelesen, dass sich jemand von diesem Part an Falco erinnert fühlte. An den Haaren herbeigezogen ist dieser Vergleich sicher nicht, auch wenn es sich hierbei wohl eher um eine Zufälligkeit handelt.

Zu guter letzt folgt das Titellied Wildes Blut, welches das grimmigste vom gesamten Demo ist. Die erste Minute ist durch schnelles, treibendes und stampfendes Spiel gekennzeichnet, welches im Hintergrund mit einem Keyboard unterlegt ist. Darauf folgt eine schleppende Passage, die zwar ruhig gespielt wird, aber aufgrund des rauen Riffings und des knurrigen Gesangs sehr roh wirkt. Wenn der Einfluss von Nargaroth an einer Stelle des Demos deutlich wird, dann ist es dieser schleppende, etwas räudig wirkende Part. Die zweite Hälfte von Wildes Blut ist dann nahezu durchgängig schnell und eingängig, wobei phasenweise erneut das Keyboard aus dem Hintergrund zu hören ist.

Wildes Blut ist ein interessantes und ein als durchaus gelungenes Demo zu bezeichnen, da es sich hierbei um die erste Aufnahme von Obskene Sonare überhaupt handelt, und alles von Akanoth selbst eingespielt wurde. Gerade das Titellied Wildes Blut weiß zu gefallen und beinhaltet gute Ansätze, auf die Obskene Sonare künftig, mit nun drei Musikern, aufbauen kann. Die schnellen und eingängigen Passagen wirken manchmal zwar noch etwas holprig, doch das fällt nicht schwer ins Gewicht.

Wildes Blut erschien auf Kassette in einer Stückzahl von 200 Kopien und alle Exemplare wurden von Akanoth mit Blut „signiert“.

01. Im Kranichflug ziehen die letzten unerfüllten Sehnsüchte (Einleitung)
02. Sie entschlief in meinem Arm
03. Von Narben gezeichnet
04. Wildes Blut

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