Misanthropische Isolation heißt dieses erste Demo der Ingolstädter Slaktare. Das Anfangsstück Laubfall
macht gleich von Beginn an einen positiven Eindruck. Es fängt langsam
stampfend an, verzerrter Kreischgesang ist stoßweiße zu hören und danach
wird die erste Strophe eingeleitet. Vor allem die Gitarrenarbeit weiß
zu gefallen, eingängige gute Riffs sowie grell-helle Melodiebögen sorgen
von Anfang an für ein gutes Hörgefühl. Im weiteren Verlauf von Laubfall kommen noch weitere Facetten in der Melodieführung hinzu, wobei der schleppende Takt stets beibehalten wird. Nordlicht
fängt mit einigen dunklen Akkorden an, die einen Hauch von Death Metal
in sich tragen. Obwohl das Stück ebenfalls langsam gespielt ist, wirkt
es durch seine Spielweise kräftiger als Laubfall zuvor. Dazu
tragen auch die kurzen tiefen dunklen Gesangseinlagen bei, die ebenfalls
dem Death Metal entlehnt sind. Doch diese Death Metal-Elemente sind
wohl rein zufälliger Natur. Andernorts kommen sie nicht mehr vor. Letzte Schlacht
wird mit einem kurzen getrommelten Marschrhythmus eingeleitet, bevor
das Lied dann zügig und eingängig beginnt. Auffälligstes Merkmal hierbei
sind die in jedem Lied vorkommenden hellen Gitarren, die mal mehr, mal
weniger ausgeprägt sind und an manchen Stellen an Geliebte des Regens
von Nargaroth erinnern.
Die letzten beiden Titel Pestfriedhof und Misanthropische Isolation sind wieder deutlich langsamer, somit stellt das schnelle Letzte Schlacht eine Ausnahme dar, die Slaktare
auch nicht so gut gelungen ist wie der Rest des Demos. Die Stärken und
das Potential der Band liegen eindeutig in den langsameren und langen
Bereichen, die sie mit melodischen und rhythmischen Elementen gut
bestücken können. Der Klang ist insgesamt gut ausgefallen, die Spuren
wurden passabel abgemischt und es wurde ein richtiges Schlagzeug
benutzt.
Misanthropische Isolation ist das erste Demo von Slaktare,
dadurch ist es als gelungener Einstand zu werten auch wenn es hier und
da gewisse Ähnlichkeiten zu etablierten Gruppen gibt, was durchaus
unbeabsichtigt sein kann. Denn bis auf diese vereinzelten Stellen, hat
es schon den Anschein dass Slaktare um Eigenständigkeit
bemüht sind. Die beiden ersten Lieder sind schon ziemlich gut geworden
und zeigen die Möglichkeiten der Band auf.
Misanthropische Isolation ist als qualitativ aufwändig gestaltete CDr in einer Auflage von 100 Kopien erschienen.
01. Laubfall
02. Nordlicht
03. Letzte Schlacht
04. Pestfriedhof
05. Misanthropische Isolation
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