Nach einer 3 jährigen Stille meldet sich Sarnath mit der definitiv letzten Veröffentlichung Shadowland
zurück. Das Album enthält sowohl altes Material, welches neu abgemischt
bzw. neu eingespielt wurde, wie auch komplett neues und
unveröffentlichtes Liedgut.
Als erstes Stück erwartet den Hörer mit Die Wut des Windes
ein neues Lied, das in den ersten Minuten etwas von Burzum hat. Der
Rhythmus ist eingängig schnell und sehr stampfend, dazu der stark
verzerrte und extreme Gesang. Recht bald verflüchtigt sich die
Vergleichbarkeit, denn Die Wut des Windes geht in eine ruhige,
harmonische Passage über, auf die dann wechselreiche Minuten folgen.
Diese Abwechslung besteht aus harmonischen, schnelleren melodischen und
eingängig-rohen Passagen.
Die nächsten beiden Titel, Northern star und Burning entstammen dem 2003er Demo A silent witness of the past. Northern star wechselt zwischen antreibenden und ruhigeren Strecken mit einer melancholischen Melodieführung, hin und her. Burning
hingegen ist ein durchgehend ruhiges und überaus düsteres Stück. Mit
weniger als drei Minuten Spielzeit ist es leider etwas zu kurz, da die
Atmosphäre, die hier geschaffen wird, fesselnd, schwermütig und erhaben
ist und man sich hierin gerne länger vertiefen möchte.
Ein weiteres, bisher unveröffentlichtes Stück folgt mit Wenn Schnee fällt….
Der Anfang ist sehr ruhig. Es ist einleitend eine Akustikgitarre zu
hören, die in einen dunklen, schleppenden Part übergeht, welcher
allmählich intensiver wird und durch schnelle, eingängige Passagen
abgelöst wird. Der Rhythmus ist hier, ähnlich wie in Die Wut des Windes, zuweilen sehr harsch und stampfend.
540 gates ist ein Beitrag zur „Black Metal Peststurm“
Kompilation gewesen und ist ein abwechslungsreiches Lied, in dem
schwermütige und sehr harte Elemente miteinander verwoben wurden.
Streckenweise spielt Sarnath sehr schroff, roh und hasserfüllt auf, andererseits gibt es aber auch sehr gute, gefühlvolle Melodieführungen.
Nocturne, welches neu eingespielt wurde, ist das bisher härteste und eingängigste Lied von Shadowland.
Rhythmisch ist es stets antreibend, wobei die Tempi zwischen antreibend
und sehr schnell variieren. Interessanter als das rhythmische Geflecht
ist für mich jedoch die Arbeit an der Gitarre. Die Riffs sind teilweise
zwar ebenfalls eingängig und wiederholen sich, doch gibt es phasenweise
tolle melodische Anleihen; und in Verbindung mit dem Gesang und dem
Schlagzeug, kreiert Sarnath in Nocturne eine dichte, vereinnahmende Atmosphäre.
Ein gleichfalls sehr ausdrucksstarkes Lied ist Vergessene Zeit,
das man grob als ein rohes Pagan / Black Metal Stück umschreiben kann.
Über weite Strecken dominiert ein gemächlicher Rhythmus, der mit einer
beschaulich schönen Melodie unterlegt ist. Als eine Art Kontrast dazu,
fungiert der sehr extreme und verzerrte Gesang, der, dieser an sich
ruhigen Musik, den rohen, heftigen Schliff verleiht.
Mit den beiden Teilen von Dragonship - wovon der erste
ein reines Instrumental ist - folgen zwei düstere, schleppende Titel die
sehr bedrückend sind. Diese Bedrückung wird dann von Helvetiv frost aufgelöst, einem harten und energischen Stück.
Sehr heftig und schroff ist Legions, welches dem zweiten Demo Cursed land
entstammt. Obwohl es neu abgemischt wurde, ist es klanglich das mit
Abstand raueste Lied der CD. Das Stück ist fieser, dreckiger Black Metal
der Marke Beherit.
Ebenfalls roh und aggressiv ist Through the darkest night.
Es beginnt nach einer kurzen Einleitung hochgradig schnell und
primitiv. Auf diese Schnelligkeit geht es dann sehr schleppend,
kraftvoll und dunkel weiter. Wäre der Gesang nicht, welcher heftig und
extrem ist und zuweilen in gestörtes Gekeife übergeht, könnte man diese
Spielweise mit Barathrum in Verbindung bringen.
Das abschließende Stück Shadowland ist ein kurzer Ausklang, der aus monotonen Klängen besteht.
Sarnath hofft, dass diese CD einen würdigen
Abschluss zur Auflösung der Gruppe darstellt. Es ist ein mehr als
würdiger Abschluss: Zum Einen bietet Shadowland einen umfassenden Überblick über die siebenjährige Schaffenszeit Sarnaths; zum Anderen befinden sich neben einigen durchschnittlichen Stücken auch großartige Lieder auf der CD.
Wer also insgesamt rohen, stellenweise von Burzum inspirierten
Black Metal, der dennoch eigenständig und über die Dauer von 13 Titeln
abwechslungsreich ist, mag, sollte nicht lange zögern sich Shadowland zu sichern. Die CD ist nämlich in der kleinen Auflage von nur 111 Kopien erschienen.
01. Die Wut des Windes
02. Northern star
03. Burning
04. Wenn Schnee fällt...
05. 540 gates
06. Nocturne
07. Vergessene Zeit
08. Dragonship
09. Dragonship II
10. Helvetic frost
11. Legions
12. Through the darkest night
13. Shadowland
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