Melancholisch, langsam
bis hin zum Schleppenden sowie sehr verzerrter Gesang der streckenweise
hysterisch gekreischt wird. Dies sind die wohl hauptsächlichen Merkmale
von Noenum und ihrer neuen 10" MLP Black esoteric evangelium.
Jetzt könnte man schnell den Gedanken bekommen, "Plagiat, alles
schon da". Aber so einfach ist das nun auch wieder nicht. Noenum
haben sehr wohl ihre eigene Stilistik, insbesondere was die instrumentale
Darbietung anbelangt. Die gesanglichen Leistungen sind so oder ähnlich
sicherlich hie und da bereits vorher zu hören gewesen, das macht
aber nichts. Im Grunde ist es ganz stattlich was die Finnen da vortragen,
die meiste Zeit wirkt das Material stimmig und wohlüberlegt, legt
den Zugang zur Musik schnell frei. Lediglich mit No more tears in this
coffin zeigen Noenum eine Schwäche. Phasenweise wirkt das
Stück etwas zu ideenlos und lieblos, kurz: ein wenig langweilig.
Diese Phase ist jedoch recht kurz und auf der Platte auch ein einmaliger
Moment. Gut möglich, das es gar volle Absicht der Band ist, einen
solchen Eindruck in das sonst spielfreudige Arrangement einzuflechten.
Noenum haben in der Tat einen eigenständigen Weg gefunden,
der vermutlich all jene erfreuen wird, die melancholisch inszenierten
Black Metal mögen. Zumal sich bisherige Garanten solcher Musik, wie
Xasthur oder auch Krohm zuletzt schwächelnd und enttäuschen
zeigten. Da können Noenum eine echte Alternative sein / werden.
01. Castle of melancholic
sorrows
02. Fraternity of black mysteriis
03. No more tears in this coffin
04. Cult of the black sun
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen