Solistitium
Records haben das gesamte ältere Material der Griechen Nocternity
auf diese CD-Veröffentlichung gepackt. En oria wurde 1999 aufgenommen
und seiner Zeit über Fog of the Apocalypse als Vinyl-Gatefold publiziert,
das auf 500 handnummerierte Einheiten limitiert ist. Gemeinsam mit der MCD
Crucify him sowie zwei Bonustiteln aus Probeaufnahmen ist eine CD
entstanden, die es voll und ganz in sich hat.
Die acht Titel von En oria stellen eine gelungene Mischung dar, die
sowohl aggressiv und schnell ist als auch zugleich immer von einer hymnenhaften
Atmosphäre getragen wird. Besonders herausstechen tut diese Umsetzung
bei Queen of the deep, bei dem die Griechen einfach aber deutlich zeigen,
dass sie weder zu sehr ins Brachiale verfallen oder zu sehr auf die Ausstrahlung
der atmosphärischen Klänge setzen. Bei En oria ist diese
musikalische Feinfühligkeit aber ausgeprägter als bei Crucify
him, welches insgesamt dezenter im Umgang und Miteinander dieser beiden
Elemente auskommt und deshalb weniger majestätisch wirkt. Trotz dieser
feinen Unterschiede zwischen En oria und Crucify him sind
beide Werke voller hörenswerter Momente, die trotz all der andächtigen
Melodien und Hymnen niemals zu verspielt und zu sehr auf Harmonie bedacht
sind.
Vor kurzem hatte ich von Crucify him die Tape-Version besprochen,
diese ist deshalb an dieser Stelle zu lesen da sich das Material nicht unterscheidet,
außer das auf der Kassette sich noch zwei weitere Bonustücke
befinden.
Nocternity verstehen es perfekt, ihre Musik so zu beschaffen das
sie vollgepackt ist mit berührender Stimmung. Sie haben eine sehr gute
Mischung aus treibender und eingängiger Geschwindigkeit sowie mystischer
Atmosphären und Melodien. Trotz des rauen Auftretens sind viele atmosphärische
Elemente hintergründig eingewoben, die gemeinsam mit Schlagzeug und
Saiteninstrumenten beinahe eine kriegerische Intention suggerieren. Normaler
weise erwartet man bei eher rohem Black Metal völligen Verzicht auf
solche atmosphärischen Maßnahmen, doch kann man nur froh sein
dass Nocternity zeigen das man durchaus als ernsthafte und gewissenhafte
Band in diesem Bereich solche musikalischen Mittel einsetzen kann, wenn
man die Fähigkeiten dazu hat. Obwohl es nicht zu vergleichen ist, fallen
mir hierzu die ersten beiden Alben von Satyricon ein, die eine ähnliche
ausgezeichnete Strukturierung aufweisen und dadurch eine unheimlich intensive
Stimmung erzeugen.
Wie auch schon die Gstaltung der Kassette sehr schön war, steht dem
auch die CD in nichts nach. Das gesamte Artwork der Veröffentlichung
liebevoll gestaltet und schön anzusehen.
01. Night omen
02. To the shrine
03. The drowning
04. Queen of the deep
05. En oria
06. Enter the rif of chaos
07. Final redemption
08. Aura
09. Stella tenebrarum
10. Crucify him
11. Lunar innuendo
12. Perdo corporem
13. The gates
14. Black holy war
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