Nektar - Teil 1
ist das mittlerweile sechste Album von Nocte Obducta. Wer die Rezension
zu Galgendämmerung gelesen hat, wird wissen dass ich von der
Band bisher nicht so viel hielt. Vielleicht lag dies auch an meiner Voreingenommenheit
den Einflüssen der Avantgarde und neuen Ideen gegenüber. Wie
dem auch sei, Nektar - Teil 1: Zwölf Monde, eine Hand voll Träume
sagt mir mehr zu und überzeugt mich viel mehr als seinerzeit Galgendämmerung.
Auf dem neuen Album finden sich, abzüglich der kurzen Einleitung,
vier lange Stücke wieder, die den vier Jahreszeiten gewidmet sind.
Das Material wurde in einem Zeitraum von sechs Jahren geschrieben, diese
lange Dauer hört man dem Werk allerdings nicht an. Die Atmosphäre
über die gesamte Spieldauer ist sehr homogen und die Stücke
klingen wie aus einem Guss. Von sechsjähriger Schaffenszeit spürt
man nichts. Das Material ist sehr abwechslungsreich ausgefallen, brutale
schnelle Attacken begegnen einem genau so wie ruhige und sehr gefühlvoll
inszenierte Instrumentalpassagen. Nocte Obducta kombinieren auf
Nektar - Teil 1 mit geschickter und subtiler Art eingängige
und aggressive Elemente des Black Metals mit progressiven Ideen. Insgesamt
betrachtet, überwiegen die progressiven und melodischeren Anteile
zwar klar, doch sind die schnellen und auch brachialen Strecken klug verteilt
so dass eine intensive Stimmung mit lauten und leisen Tönen geschaffen
wird. Besonders gelungen sind die sehr fließenden Übergänge
von den härteren Parts zu den ruhigeren und umgekehrt.
Nektar - Teil 1: Zwölf Monde, eine Hand voll Träume ist
ein durch und durch gelungenes Album mit großer Eigenständigkeit
und dürfte wohl jedem aufgeschlossenem Hörer gefallen.
01. Einleitung:
Zwölf Monde
02. Frühling: Des schwarzen Flieders Wiegenlied
03. Sommer: In einem Mittsommernachtsschatten / Nocte Obducta
04. Herbst: Lenkte einsam meinen Schritt
05. Winter: Dezembermond
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