31.07.2004

Noenum - Black Esoteric Evangelium | 2004 | Hammer Of Hate | Vinyl | Black Metal

Melancholisch, langsam bis hin zum Schleppenden sowie sehr verzerrter Gesang der streckenweise hysterisch gekreischt wird. Dies sind die wohl hauptsächlichen Merkmale von Noenum und ihrer neuen 10" MLP Black esoteric evangelium. Jetzt könnte man schnell den Gedanken bekommen, "Plagiat, alles schon da". Aber so einfach ist das nun auch wieder nicht. Noenum haben sehr wohl ihre eigene Stilistik, insbesondere was die instrumentale Darbietung anbelangt. Die gesanglichen Leistungen sind so oder ähnlich sicherlich hie und da bereits vorher zu hören gewesen, das macht aber nichts. Im Grunde ist es ganz stattlich was die Finnen da vortragen, die meiste Zeit wirkt das Material stimmig und wohlüberlegt, legt den Zugang zur Musik schnell frei. Lediglich mit No more tears in this coffin zeigen Noenum eine Schwäche. Phasenweise wirkt das Stück etwas zu ideenlos und lieblos, kurz: ein wenig langweilig. Diese Phase ist jedoch recht kurz und auf der Platte auch ein einmaliger Moment. Gut möglich, das es gar volle Absicht der Band ist, einen solchen Eindruck in das sonst spielfreudige Arrangement einzuflechten. Noenum haben in der Tat einen eigenständigen Weg gefunden, der vermutlich all jene erfreuen wird, die melancholisch inszenierten Black Metal mögen. Zumal sich bisherige Garanten solcher Musik, wie Xasthur oder auch Krohm zuletzt schwächelnd und enttäuschen zeigten. Da können Noenum eine echte Alternative sein / werden.

01. Castle of melancholic sorrows
02. Fraternity of black mysteriis
03. No more tears in this coffin
04. Cult of the black sun

Nocturnal Graves - Profanation Of Innocence | 2004 | Eigenproduktion | Kassette | Black / Thrash Metal

Nocturnal Graves ist eine neue Band aus dem australischen Dunstkreis um Deströyer 666 / Destruktor. Wie es sich gehört für ein Demo, ist der Klang natürlich alles andere als geleckt. Das ist auch sehr gut so, denn durch die herrliche unperfekte Produktion, kommt die thrashige Atmosphäre von Profanation of innocence voll und ganz zur Geltung. Einzelne herausragende Merkmale gibt es bei diesem Demo nicht. Es ist die Gesamtheit, in der es seine wohlige Stimmung verbreitet. Überwiegend in einem schnellen, stampfenden Rhythmus vergehen die drei Titel, begleitet von den abwechslungsreichen Gitarrenlinien, die zum Teil unsauber erklingen. Der Gesang hält sich die gesamte Spieldauer dezent im Mittelfeld bzw. Hintergrund. Er drängt sich niemals ins Zentrum des Geschehens, sondern lässt Schlagzeug und Gitarren den akustischen Vortritt. Leute die thrashigen, dreckigen Metal mögen der sich ungeschönt gibt, sollten auf Nocturnal Graves unbedingt mal ein Auge werfen. 
 
01. Nuclear exterminator
02. Hour of witchcraft & sorcery
03. Profanation of innocence

26.07.2004

Nocturnal - Arrival Of The Carnivore | 2004 | Deathstrike Records | Vinyl | Thrash Metal

Nach einigen Demos, Split-Veröffentlichungen und der MLP Thrashbeast from hell beglücken uns Nocturnal nun endlich mit ihrem Debütalbum. Ein wenig überraschend ist zunächst der für Nocturnal doch ungewöhnlich klare und saubere Klang. Beinahe macht sich da schon ein wenig Wehmut breit, jedoch auch nur beinahe denn ansonsten ist Arrival of the carnivore eine pure Delikatesse. Evil Avenger prägt durch sein unverkennbares Gitarrenspiel das Album, wie es auch schon zuvor stets der Fall gewesen ist. Arrival of the carnivore hat aber auch sonst einiges zu bieten, das Material ist sehr interessant und auch variantenreich ausgefallen. Eingängige Thrash-Parts mit schnellem Riffing sind ebenso vorhanden, wie etwa das langsame und schleppende Burn this town, bei dem manchmal kollektive Mitgröhl-Stimmung entflammt.

Nocturnal haben ihre Sache wirklich gut gemacht, mit Arrival of the carnivore haben sie ein wunderbares Thrash Metal Werk abgeliefert, das einfach Spaß macht und ständig zum Mitgehen bewegt. Für alle die es thrashig mögen eine absolute Empfehlung, vor allem da solche Gruppen und Veröffentlichungen mit solcher ehrwürdigen Stimmung heutzutage rar gesät sind.

01. Coven of darkness
02. Temples of sin
03. Satanic oath
04. Preventive war
05. Burn this town
06. War of spirits
07. Merciless murder
08. Nuclear strike
09. Victorious night
10. Awakening the curse of souls 

Nocternity - Crucify Him | 2004 | Tour De Garde | Kassette | Black Metal

Dass Griechenland ein feines und vielfältiges Pflaster für Black Metal ist unlängst bekannt. Neben den beiden großen Bands hat sich im Untergrund seit über zehn Jahren stets eine sehr gute Kultur behauptet und entwickelt. Es ist kaum verständlich weshalb hierzulande griechische Bands so wenig beachtet werden. Neben den vielen NSBM Bands die es in Griechenland gibt, haben sich auch viele Bands etabliert die sich okkulter, mystischer und satanischer Thematiken annehmen und vom musikalischen Aspekt auf alle Fälle Respekt und Beachtung verdienen. Nocternity ist eine dieser Bands, die es nicht erst seit gestern gibt, hervorragende Musik machen aber dennoch ignoriert werden.

Crucify him ist nicht ganz neu. Die MCD erschien bereits mit vier Titeln vor einiger Zeit. Über das kanadische Label Tour de Garde ist nun kürzlich eine handnummerierte und auf 500 Kopien limitierte Kassetten-Version mit vier zusätzlichen Titeln erschienen. Diese Zusatztitel sind allesamt älteres und bisher unveröffentlichtes Material der Band, welches mit der alten Besetzung in den Jahren 1997 / 1998 aufgenommen wurde. Es ist großartiges Material. Seit langem hat mich nichts mehr auf Anhieb so gefesselt wie diese alten Titel. Aber auch die gewöhnlichen Stücke von Crucify him sind gleichermaßen fulminant und erstklassig. Nocternity verstehen es perfekt, ihre Musik so zu beschaffen das sie vollgepackt ist mit berührender Stimmung. Sie haben eine sehr gute Mischung aus treibender und eingängiger Geschwindigkeit sowie mystischer Atmosphären und Melodien. Trotz des rauen Auftretens sind viele atmosphärische Elemente hintergründig eingewoben, die gemeinsam mit Schlagzeug und Saiteninstrumenten beinahe eine kriegerische Intention suggerieren. Normaler weise erwartet man bei eher rohem Black Metal völligen Verzicht auf solche atmosphärischen Maßnahmen, doch kann man nur froh sein dass Nocternity zeigen das man durchaus als ernsthafte und gewissenhafte Band in diesem Bereich solche musikalischen Mittel einsetzen kann, wenn man die Fähigkeiten dazu hat. Obwohl es nicht zu vergleichen ist, fallen mir hierzu die ersten beiden Alben von Satyricon ein, die eine ähnliche ausgezeichnete Strukturierung aufweisen und dadurch eine unheimlich intensive Stimmung erzeugen. 
01. Stella tenebrarum
02. Crucify him
03. Lunar innuendo
04. Perdo corporem
05. The gates
06. Black holy war
07. Worship the end
08. King of a forgotten land

Nocternity - A Fallen Unicorn | 2004 | Solistitium Records / Kyrck Productions | CD | Black Metal

Wie angekündigt, ist nun zum Ende des Jahres hin das restliche Material von dem Werke Onyx erschienen. In der Form von A fallen unicorn. Im Heft zur CD steht auch ausdrücklich geschrieben dass es sich hierbei um keine neues Album Nocternitys handelt. Das hört man den Liedern auch an, sie klingen ganz genau nach Onyx, kommen wie aus einem Guss. Neben dem neuen, respektive auf der Onyx nicht enthaltendem Material, gibt es auch einige bereits bekannte Stücke als drei zusätzliche Bonustitel, die auf der LP-Version von A fallen unicorn nicht enthalten sind. Einmal eine ältere Version von dem Lied A fallen unicorn, welche auf der 7" Split mit Kawir erschienen war und dann beide Nocternity-Lieder von der 7" Split EP mit Akitsa. So ist zu sagen, dass A fallen unicorn eine Zusammenstellung von altem und bekannten sowie neuem und unbekannten Materials ist. Vermutlich wollten Nocternity das fehlende Liedgut von Onyx nicht unter den Teppich kehren - dafür ist es viel zu gut. Da dieses Material wohl allein etwas zu wenig ist für einen Tonträger, hat man sich entschieden Bonusmaterial mit dazu zu nehmen. Ist auch gar nicht weiter schlimm, die Split EPs dürften wohl eher nur geneigten Hörern bekannt sein.

Wie schon zuvor auf Onyx, sind die Titel auch hier ziemlich vielschichtig ausgefallen. Auf der einen Seite schnelle, antreibende und auch aggressive Strecken wie auch langsamere und ruhigere Passagen, wobei es aber gar nicht mal so wichtig ist in welcher Geschwindigkeit Nocternity spielen. Es zieht sich eine tief sitzende und ergreifende Stimmung durch alle Stücke und Passagen. Das hellenische Duo hat eine einzigartige Art, Lieder zu schreiben und umzusetzen. Von daher ist die Anschaffung von A fallen unicorn auch für jeden eine lohnenswerte Sache, der Nocternity zu schätzen weiß. Für alle Anderen ist nicht nur die neue CD interessant und lohnenswert, sondern sämtliches Material der Gruppe. Es gibt zur Zeit nur wenige Bands, die so eigenständigen und mitreißenden Black Metal machen, der bedacht und feinfühlig ist, getragen von wunderbaren Melodien oder auch sehr direkt und brachial.

01. Klagelied des Windes
02. A fallen unicorn
03. The emerald serpent prince
04. To grey olden shores
05. Pagan poetry
06. A fallen unicorn
07. Worship the end
08. Cold winds of Noctisis

Nocternity - En Oria / Crucify Him | 2004 | Solistitium Records | CD | Black Metal

Solistitium Records haben das gesamte ältere Material der Griechen Nocternity auf diese CD-Veröffentlichung gepackt. En oria wurde 1999 aufgenommen und seiner Zeit über Fog of the Apocalypse als Vinyl-Gatefold publiziert, das auf 500 handnummerierte Einheiten limitiert ist. Gemeinsam mit der MCD Crucify him sowie zwei Bonustiteln aus Probeaufnahmen ist eine CD entstanden, die es voll und ganz in sich hat.

Die acht Titel von En oria stellen eine gelungene Mischung dar, die sowohl aggressiv und schnell ist als auch zugleich immer von einer hymnenhaften Atmosphäre getragen wird. Besonders herausstechen tut diese Umsetzung bei Queen of the deep, bei dem die Griechen einfach aber deutlich zeigen, dass sie weder zu sehr ins Brachiale verfallen oder zu sehr auf die Ausstrahlung der atmosphärischen Klänge setzen. Bei En oria ist diese musikalische Feinfühligkeit aber ausgeprägter als bei Crucify him, welches insgesamt dezenter im Umgang und Miteinander dieser beiden Elemente auskommt und deshalb weniger majestätisch wirkt. Trotz dieser feinen Unterschiede zwischen En oria und Crucify him sind beide Werke voller hörenswerter Momente, die trotz all der andächtigen Melodien und Hymnen niemals zu verspielt und zu sehr auf Harmonie bedacht sind.
Vor kurzem hatte ich von Crucify him die Tape-Version besprochen, diese ist deshalb an dieser Stelle zu lesen da sich das Material nicht unterscheidet, außer das auf der Kassette sich noch zwei weitere Bonustücke befinden.

Nocternity verstehen es perfekt, ihre Musik so zu beschaffen das sie vollgepackt ist mit berührender Stimmung. Sie haben eine sehr gute Mischung aus treibender und eingängiger Geschwindigkeit sowie mystischer Atmosphären und Melodien. Trotz des rauen Auftretens sind viele atmosphärische Elemente hintergründig eingewoben, die gemeinsam mit Schlagzeug und Saiteninstrumenten beinahe eine kriegerische Intention suggerieren. Normaler weise erwartet man bei eher rohem Black Metal völligen Verzicht auf solche atmosphärischen Maßnahmen, doch kann man nur froh sein dass Nocternity zeigen das man durchaus als ernsthafte und gewissenhafte Band in diesem Bereich solche musikalischen Mittel einsetzen kann, wenn man die Fähigkeiten dazu hat. Obwohl es nicht zu vergleichen ist, fallen mir hierzu die ersten beiden Alben von Satyricon ein, die eine ähnliche ausgezeichnete Strukturierung aufweisen und dadurch eine unheimlich intensive Stimmung erzeugen.

Wie auch schon die Gstaltung der Kassette sehr schön war, steht dem auch die CD in nichts nach. Das gesamte Artwork der Veröffentlichung liebevoll gestaltet und schön anzusehen.

01. Night omen
02. To the shrine
03. The drowning
04. Queen of the deep
05. En oria
06. Enter the rif of chaos
07. Final redemption
08. Aura
09. Stella tenebrarum
10. Crucify him
11. Lunar innuendo
12. Perdo corporem
13. The gates
14. Black holy war

Nocte Obducta - Nektar Teil 1: Zwölf Monde, eine Hand voll Träume | 2004 | Supreme Chaos Records | CD | Black Metal

Nektar - Teil 1 ist das mittlerweile sechste Album von Nocte Obducta. Wer die Rezension zu Galgendämmerung gelesen hat, wird wissen dass ich von der Band bisher nicht so viel hielt. Vielleicht lag dies auch an meiner Voreingenommenheit den Einflüssen der Avantgarde und neuen Ideen gegenüber. Wie dem auch sei, Nektar - Teil 1: Zwölf Monde, eine Hand voll Träume sagt mir mehr zu und überzeugt mich viel mehr als seinerzeit Galgendämmerung. Auf dem neuen Album finden sich, abzüglich der kurzen Einleitung, vier lange Stücke wieder, die den vier Jahreszeiten gewidmet sind. Das Material wurde in einem Zeitraum von sechs Jahren geschrieben, diese lange Dauer hört man dem Werk allerdings nicht an. Die Atmosphäre über die gesamte Spieldauer ist sehr homogen und die Stücke klingen wie aus einem Guss. Von sechsjähriger Schaffenszeit spürt man nichts. Das Material ist sehr abwechslungsreich ausgefallen, brutale schnelle Attacken begegnen einem genau so wie ruhige und sehr gefühlvoll inszenierte Instrumentalpassagen. Nocte Obducta kombinieren auf Nektar - Teil 1 mit geschickter und subtiler Art eingängige und aggressive Elemente des Black Metals mit progressiven Ideen. Insgesamt betrachtet, überwiegen die progressiven und melodischeren Anteile zwar klar, doch sind die schnellen und auch brachialen Strecken klug verteilt so dass eine intensive Stimmung mit lauten und leisen Tönen geschaffen wird. Besonders gelungen sind die sehr fließenden Übergänge von den härteren Parts zu den ruhigeren und umgekehrt.

Nektar - Teil 1: Zwölf Monde, eine Hand voll Träume ist ein durch und durch gelungenes Album mit großer Eigenständigkeit und dürfte wohl jedem aufgeschlossenem Hörer gefallen.

01. Einleitung: Zwölf Monde
02. Frühling: Des schwarzen Flieders Wiegenlied
03. Sommer: In einem Mittsommernachtsschatten / Nocte Obducta
04. Herbst: Lenkte einsam meinen Schritt
05. Winter: Dezembermond

25.07.2004

Nibdem - Destroy Yourself | 2004 | Plague Productions / Regiemental Records | CDR | Black Metal

Destroy yourself ist die erste Veröffentlichung des Niederländers, welcher zur Gänze allein hinter Nibdem steht. Die drei Stücke sind allesamt melancholisch düsterer Black Metal, der sich zumeist schleppend über längere Strecken in einer sich wiederholenden Eingängigkeit zieht. Es wird wenig Gesang benutzt, was auch ganz gut so ist, denn der verwendete Gesang ist nicht unbedingt das gelbe vom Ei, er ist zu laut aufgenommen und stark verzerrt was ihn zu sehr ins Zentrum stellt - wenn er mal zu hören ist. Die instrumentalen Passagen können sich dafür aber umso mehr hören lassen, auch wenn Nibdem überhaupt nichts neues gemacht haben, ist doch das was zu hören ist, ein ernsthafter Versuch etwas zu machen was man selbst gern mag und hört. Die Umsetzung des Materials ist gut gelungen, der grellen Gitarrenwand wird schon mal hier und da die eine und andere nette Melodie entlockt - deren Arrangierung und Spielweise Ähnlichkeiten zu einigen Scheiben von Nargaroth hat. Für eine (erste) Demoproduktion ist der Klang bemerkenswert gut ausgefallen, es gibt viele professionelle Alben die miserabler und missglückter klingen. Alles in allem ist Destroy yourself eine gute Demoveröffentlichung die zufrieden stellt wenn man nichts sensationelles erwartet.

Destroy yourself kommt auf einer 3" CDR und ist in einer Gesamtauflage von 122 Kopien, jeweils 66 bei Plague Productions und Regiemental Records, erschienen.

Nevelehim - Duusternesse | 2004 | Eigenproduktion | CDR | Black Metal

Duusternesse ist ein sehr einfaches Demo. Nevelheim aus den Niederlanden setzen nicht darauf, im Bereich der musikalischen Raffinessen überzeugen zu wollen. Vielmehr setzen Nevelheim auf die Atmosphäre die sie erzeugen wollen. Trotz der simplen Spielweise der Instrumente und dem Umstand das wahrscheinlich ein Drum-Computer eingesetzt wurde, besitzt Duusternesse eine angenehme Atmosphäre die dunkel und melancholisch ist. Das Instrumental Duusternesse erinnert in seiner Inszenierung sogar an Burzum aber dabei bleibt es dann auch. Zum einen ist die Strukturierung viel einfacher gestrickt und zum Anderen sind die Gesänge auf Duusternesse viel tiefer gestimmt und würden auch gut in einer Death Metal Band aufgehoben sein.

Duusternesse ist ganz sicher kein Überhammer, wohl viel mehr eine persönliche Vertonung von Empfindungen und Gedanken, denn diese Demo-CDr ist auf 30 handnummerierte Einheiten beschränkt und dürfte von daher generell kaum an Beachtung finden. Interessant ist dieses Demo aber allemal und gerade durch die Schlichtheit und Überschaubarkeit hat es seinen Reiz.

01. Intro
02. Duusternesse
03. Nevelheim
04. Graf der zwarte mist
05. Outro

19.07.2004

Necrovation - Chants Of Grim Death | 2004 | Blood Harvest | Vinyl | Death Metal

Necrovation ist eine noch relativ junge Band aus Südschweden, die sich dem Death Metal verschrieben hat. Wie das Coverstück Pure hate schon vermuten lässt, haben Necrovation wenig mit modernem und melodischem Kerzenscheingeklampfe zu tun. Die drei eigenen Titel auf diesem 7" Vinyl bieten das volle Brett schnellen und kompromisslosen Death Metals der ein wenig fies und räudig klingt, selbstverständlich auf eine wohltuende Art und Weise. Der Klang ist nicht ganz sauber, so vermischen sich die schrummig kreisenden Gitarren schon mal mit dem stampfenden Schlagzeug und dem Gesang, was dem ganzen eine angenehme Atmosphäre verleiht. Chants of grim death ist ganz klar ein Opus der alten Schule. Schneller und niederwalzender Death Metal mit einigen netten und zum Teil schrägen Soli, der voll und ganz ohne technische Spielereien aufwartet und somit auf ganzer Linie zu überzeugen weiß.

Chants of grim death ist in einer Auflage von 500 Kopien erschienen und für fünf Euro (inkl. Verpackung und Porto) direkt beim Label Blood Harvest erhältlich. Für all jene, die alten und direkten Death Metal mögen, sicherlich eine Investition wert.

01. Beyond possession
02. Rigormortic mind
03. Carnal bleeders
04. Pure hate (Merciless Cover)

Necroslaughter - Sacrifice To Satan | 2004 | Deathstrike Records | Vinyl | Black Death Metal

Sacrifice to satan ist die erste Veröffentlichung des polnischen Duos, das sich hinter dem Namen Necroslaughter verbirgt. Der Bandname ist quasi Programm, denn die vier Titel sind dreckiger rabenschwarzer Metal par excellence dass es nur eine wahre Freude ist. Seinerzeit haben Hellhammer, Bathory oder Venom genau so verächtlich und gleichgültig vor sich hin geröchelt und dabei einfache Liedstrukturen geschaffen, die sofort ins Blut gehen. Necroslaughter stehen dem in nichts nach, haben mit Sacrifice to satan vier Lieder abgeliefert die einfach Spaß machen, thrashige raue Riffs, eine dezidierte aber immer leicht abfällige Stimme und Wechsel zwischen mittelschnellen und schnellen polternden Passagen. Da kann man nur gespannt sein und abwarten was die Zwei in dem einen oder anderen Rausch für die nächste Veröffentlichung zusammenschustern.

01. Sacrifice to satan
02. Rapid fire
03. Necroholocaust whore
04. Goatkilling sadomassacre

Necroccult - Chapter I... | 2004 | Eigenproduktion | CDR | Black Metal

Chapter I … ist das erste Demo von Necroccult. Das Duo, bestehend aus Argathon und Asagh wobei Ersterer einigen von Wintermoon bekannt sein dürfte. Ähnlich wie Wintermoon ist auch Necroccult eine Band die sich voll und ganz dem puristischen - und sehr von frühzeitigen Dark Throne inspirierten - Black Metal verschrieben hat. Insbesondere der Gesang sowie Spielweise und Klang der Gitarren weisen große Ähnlichkeiten zu Transilvanian hunger und Under a funeral moon auf. Damit wäre eigentlich auch schon gesagt, worum es sich musikalisch bei diesem Demo handelt. Einige werden es sicherlich nicht so gut finden, so wenig eigene individuelle Akzente zu setzen und sich musikalisch so bestimmt und unverkennbar an einer solchen Größe zu halten. Mich stört es in gar keiner Weise. Necroccult spielen einfachen und ehrlichen Black Metal, den sie musikalisch gut umzusetzen wissen. Die Gitarre sorgt für einfache und leicht zu merkende Melodien und Riffs, das Schlagzeug poltert wohlig in einem eingängigen Rhythmus mit und auch der Gesang Argathons kann sich hören lassen, grimmig und warm kehlt er heraus. Wer sich an den offensichtlichen Ähnlichkeiten nicht anstößt und ein Ohr für einfache aber sehr klare und aufrichtige Strukturen hat, kann gerne zugreifen. Für eine Demoveröffentlichung ist der Klang sehr respektabel, zumal ein von Hand gespieltes Schlagzeug benutzt wurde.

Chapter I … ist auf CDr in einer Auflage von 333 handnummerierten Kopien erschienen und wird durch Wolfsgrimm Records vertrieben.

18.07.2004

Nasheim - Evighet / Undergång | 2004 | Northern Silence Productions | CD | Black Metal

Wie der Name des Tonträgers es schon verrät, handelt es sich hierbei nicht um neues Material der Schweden sondern um eine geballte Zusammenfassung des Promos Evighet und des Demos Undergång. Die ersten drei Titel sind vom, ebenfalls 2004 erschienen, Demo und haben es voll und ganz in sich. Geboten wird sehr nordisch eingefärbter Black Metal mit einem gewissen Gelassenheit und Ausdauer, denn Nasheim agieren an ihren Instrumenten wie bedacht und zaubern eine kalte aber sehr wohl harmonische Atmosphäre, die streckenweise gar erhabene Züge annimmt. Die Lieder sind aller von langer Spieldauer, dabei zwar nicht immer langsam aber dennoch wie getrieben von einer innern Ruhe und dabei sehr eindringlich. Für das bereits erwähnte norische Gefühl sind die Gitarren verantwortlich, die in ihrer grell verzerrten Spielweise und Tonlage an die eine und andere bekannte Band aus Norwegen erinnert. Überhaupt verstehen es Nasheim, mit den Saiteninstrumenten die Richtung und Stimmungen zu lenken und steuern. Immer wieder mal, tauchen dezent im Hintergrund ruhige Melodien auf oder auch ruhige akustische Zwischenstücke.

Die Stärken von Evighet / Undergång liegen in der leisen und wohlüberlegten Anordnung und Strukturierung der verschiedenen Elemente, sodass der Eindruck entsteht, man möge gerne unauffällig im Hintergrund die wesentlichen Akzente setzen. Abschließend gibt es eine ausgezeichnete Coverversion von Blod fire death, wozu wohl nichts weiter gesagt werden muss. Leider ist die klangliche Produktion insgesamt ein wenig zu flach. Dadurch dass Nasheim auf ein Drum-Computer zurückgreifen mussten, fehlt der Musik manchmal ein wenig die Kraft und Bissigkeit, die der Musik sicher sehr gut zu Gesicht gestanden hätte. Nichts desto trotz eine sehr positive Veröffentlichung.

01. Ändlös flykt från tiden
02. Allt svardnar
03. Undergång
04. Evighet
05. Blood fire death (Bathory Cover)

Nahual - Massive Onslaught From Hell | 2004 | Magistellus Infernal Productions | CD | Black Metal

Vier Jahre nach dem Debütalbum Mysteries of the cosmic serpent haben die Peruaner mit Massive onslaught from hell nun das zweite Album verabschiedet. Es ist dem Erstling recht ähnlich, Nahual haben sich in all der Zeit also musikalisch kaum oder gar nicht verändert. Die Lieder sind sehr langsam eingespielt, die Gitarren dunkel gestimmt und auch gesanglich bleibt man betont ruhig. Das komische an Nahual ist, dass sie trotz dieser auffallenden Langsamkeit keinen wirklich schleppenden Eindruck hinterlassen. Die Musik ist - Skeleton of death und Of fragmented skies and weapons sind die schwachen Ausnahmen - langsam, das ist alles. Und genau diese Tatsache macht Massive onslaught from hell auch so schwierig. Ständig dieses Gefühl, irgendetwas würde fehlen, doch man kommt nicht drauf was es ist. Nun ist es ja an sich nicht schlecht, langsam zu spielen, doch Nahual haben es versäumt diesen Spielraum zu füllen. Weder gibt es gute Melodien noch Passagen die es schaffen, etwas Atmosphäre zu verbreiten. Zudem klingen die Lieder auch auf die Dauer alle sehr ähnlich. Lediglich die bereits erwähnten Ausnahmen sorgen letztlich für etwas Abwechslung auf Massive onslaught of hell. Das schnellere und wie gepresst wirkende Schlagzeug samt drückendem Takt machen die Sache aber auch nicht besser.

Alles in allem ist es ein sehr schwaches Album das niemand braucht. Vielleicht auch nur gänzlich ungeeignet für europäische Ohren. Die CD wurde in einer Auflage von 500 Stück produziert.

01. Intro
02. El castillo trimensor
03.Mask of some god
04. Karnyna & Aradia (Satan's whore)
05. From Kether to Malkuth (Nine Sephiroths of hell)
06. Blackhearts
07. Skeleton of death
08. Of fragmented skies and weapons
09. T.S.T.A.S. (Elegy of devastation and death)

Naer Mataron - Αγχιβασίην - Lessons On How To Defeat Death | 2004 | Shadowface Releases | CD | Black Metal

Zum zehnjährigen Bestehen von Naer Mataron gibt es nun eine Zusammenstellung von bereits bekanntem und veröffentlichtem Material, doch handelt es sich hierbei entweder um seltene Demoversionen oder um Vorgängerversionen die später im Feinschliff auf einem Album ihren Ort fanden. Mit Alchemist, welches speziell zu diesem Anlass geschrieben wurde, und Kalki the avenger gibt es auch zwei ganz neue Lieder von Naer Mataron, wobei Kalki the avenger von Nordvargr von Maschinzenzimmer 412 extra für Aghivasiin geschrieben und vorgetragen wurde. Des weiteren enthält die CD eine Videodatei, die einen Livemitschnitt über fünf Lieder von einem Konzert in Athen zeigt. Die CD lässt sich gut anhören, man hat nicht wirklich den Eindruck eine Kompilation zu hören die einem die großen bekannten Lieder vorführt. Abgesehen von den beiden neuen Stücken sind die Lieder allesamt in einem rauen und ungeschliffenem Gewand, was dem Ganzen einen netten aggressiven und bissigen Ausdruck verleiht. Aghivasiin enthält schnelle und brachiale Stücke genau so wie etwas ruhigere die durch ihre Atmosphäre ein wenig an alte norwegische Bands erinnern. Die Veröffentlichung ist mit Sicherheit für alle von Interesse, die entweder Naer Mataron mögen oder den griechischen Black Metal allgemein zu schätzen wissen.

Die CD ist in einer Auflage von 1000 Kopien erschienen und das Beiheft enthält genaue Informationen zu jedem einzelnen Lied.

01. Alchemist
02. Zeus (Wrath of gods)
03. Zephyrous
04. Winter war memorial
05. Iketis
06. A Holocaust in front of god's eyes
07. Steppe
08. Kalki the avenger - Lightning and sun (Death)

17.07.2004

Nachtmystium / Xasthur - Split | 2004 | Autopsy Kitchen Records / Shades Of Death Records | Vinyl | Black Metal

Die Split EP bietet nicht wirklich etwas neues, erst recht nicht wenn man mit den beiden nordamerikanischen Bands vertraut ist. Nachtmystium enttäuschen dabei sogar ein wenig mit dem Titel Desolation, der flach, rau und langsam ist. Es ist bewährte und traditionelle Kost von Azentrius die er uns da auftischt, trotzdem fehlt ihr das gewisse Etwas welches so sehr auf den letzten beiden Veröffentlichungen Reign of the malicious und Nachtmystium zugegen war. Und da in Kürze das neue Album Demise erscheint ist die EP im Grunde nur für Sammler und Anhänger der Band interessant.
Nicht viel anders sieht es bei Malefic mit Xasthur aus, obgleich das Lied Spell within the wind mehr überzeugen kann als Desolation zuvor. Sehr langsamer und düsterer Suizidal-Black Metal wie man ihn bei Xasthur liebt - und auch in einer (für Xasthur) guten und passenden Produktion. Nichts desto trotz ist diese Veröffentlichung überflüssig und wer sie nicht unbedingt haben muss, sollte sich lieber nach anderen Veröffentlichungen umschauen und nicht extra drauf warten, bis irgend ein deutscher Vertrieb die EP in seinem Programm auflistet.

NACHTMYSTIUM
01. Desolation
02. Outro

XASTHUR
03. Intro
04. Spell within the wind

Nachtmystium - The First Attacks - Demos 2000-2001 | 2004 | Regimental Records | CD | Black Metal

In aller Regel kann man Zusammenstellungen älteren Materials verpackt auf einer neuen CD getrost vergessen und ungeachtet in die Tonne stampfen. Bei Nachtmystium ist dies aber nicht der Fall. Die Ausnahme bestätigt sozusagen die Regelmäßigkeit. Die Band um Azentrium gibt es zwar nicht allzu lange, doch waren die ersten Veröffentlichungen nur schwer zu erwerben und zudem waren sie in kleinen Stückzahlen limitiert. Wer die Demos von Nachtmystium kennt oder gar sein Eigen nennt, weiß wie schade es war, das sie einen solchen schlechten Klang hatten. Selbst für hartgesottene Ohren war die Schmerzgrenze schon bald erreicht. Schon allein deshalb lohnt die Anschaffung von The first attacks, denn sämtliche Titel wurden nachträglich für diese CD remastered und sind somit in einer besseren und angebrachteren Klangqualität erhältlich. Titel eins bis fünf stammen vom Demo Holocaust of eternity, Titel sechs bis zehn vom Split Demo mit Zalnik und die letzten drei Lieder gelangen mit dieser CD erstmalig ans Licht der Öffentlichkeit. Zur Stilrichtung muss nicht viel gesagt werden, einfacher und sehr hassträchtiger Black Metal mit Vorlieber für Gitarrenmelodien. Für Liebhaber der geradlinigen und wahrhaftigen Kultur des Black Metals auf jeden Fall kein Fehlkauf.

01. Intro
02. Holocaust of eternity
03. Under the horns of darkness
04. Hymn of hatred Part I
05. Hymn of hatred Part II
06. Infernal fury
07. Reign of the malicious
08. May darkness cnsume the earth
09. Hans siste vinter (Darkthrone Cover)
10. Within damnations gates
11. Mockery of the fallenn saviour
12. Lust for war
13. Goatblood Sabbath

Nachtmystium - Eulogy IV | 2004 | Perverted Taste | Vinyl | Black Metal

Eulogy IV sagt mir auf Anhieb mehr zu als Demise. Nachtmystium wirken hier frischer, spielfreudiger und ideenreicher als zuvor. Die Lieder sind nicht in diesem einheitlichen, langsamen Maß geschneidert sondern es kommen auch wieder schnellere Passagen, Rhythmuswechsel und schöne Gitarrenmelodien vor. Lediglich der Gesang ist nicht mehr ganz so prägnant und eindringlich wie auf früheren Veröffentlichungen von Nachtmystium, dies scheint wohl jedoch der aktuelle Zeitgeist zu sein. Mit Bleed for thee ist auf der Eulogy IV jedoch ein Stück mit dabei, welches die einstigen typischen Merkmale der Amerikaner trägt. Der aggressive Gesang, viele Wechsel in der Rhythmik, zum Teil schneller oder schleppend. Wer von der Demise enttäuscht wurde, kann die neue Veröffentlichung ruhig mal antesten, sie geht definitiv wieder mehr in die alte Richtung von Nachtmystium.

Die LP-Version ist bei Perverted Taste erschienen und enthält drei Bonus Cover Stücke die es auf der MCD-Version aus dem Hause Total Holocaust Records nicht gibt.

01. My vengeance
02. Eulogy IV
03. Bleed for thee
04. The wound which cannot heal
05. You geht nothin
06. Kroent (Ildjarn Cover)
07. Bak to lysende oyne (Ildjarn Cover)
08. Satanic blood (Von Cover)

Nachtmystium - Demise | 2004 | Autopsy Kitchen Records | CD | Black Metal

Mit einiger Verspätung ist nun das zweite Album nach Reign of the malicious erschienen. Demise besteht aber nicht ausschließlich aus brandneuem Studiomaterial. Ashes to ashes war bereits auf der Live Blitzkrieg LP zwei mal enthalten und The glorious moment ist von der Mini-Veröffentlichung her bekannt, die den Bandnamen trägt. Nachtmystium haben etwas von ihrer Aggressivität und Schnelligkeit abgelegt, die Stücke sind allesamt länger als bisher üblich ausgefallen und auch klanglich merkt man den Amerikanern an, dass sie inzwischen ihre Spur gefunden haben. Überwiegend bewegt sich Demise in einer gleich bleibenden Langsamkeit, durchzogen von einer melancholischen Stimmung. Die Spielweise des Schlagwerks erinnert zuweilen über kurze Strecken an neuere Krieg-Stücke. Nachtmystium heben nur selten das Tempo an, und wenn, dann nur mittelfristig. Mit Transmission postmortem befindet sich ein überlanges instrumentales Outro auf der Platte, das eine Spielzeit von über acht Minuten hat. Zwei bis drei Minuten hätten definitiv ausgereicht. Überhaupt wirkt Demise leider etwas zu langatmig, diese ruhige und dunkle Strukturierung des Materials ist ihnen nicht vollends geglückt. Das Album ist zu arm an Abwechslung, es ist insgesamt zu sehr auf diese langsame und lange Strukturierung ausgerichtet. Mit The glorious moment ist ja auch ein älteres Lied enthalten, dem merkt man die einstige Frische und aggressive Spielfreude regelrecht an. Schade das von dieser Art nur noch ein Lied auf dem Album vorhanden ist.

01. Intro
02. Solitary voyage
03. Scorpio incarnate
04. Ashes to ashes
05. The glorious moment
06. Rise and fall
07. Transmission postmortem

16.07.2004

Myrk - Icons Of The Dark | 2004 | Ketzer Records | CD | Black Metal

Icons of the dark ist das Debutalbum von Myrk, welche aus Island kommen. Anders als bei ihren Landsmännern Sólstafir lässt sich aus der Musik nicht unbedingt eine für den Black Metal eher ungewöhnliche Herkunft heraushören. Icons of the dark ist ein sehr vielschichtiges Werk das sich nicht puritanischen und traditionellen Strömungen unterordnet. Schnelle und harsche Strecken sind genauso selbstverständlich vorhanden wie ruhige und klare Momente oder die Verwendung zweier unterschiedlicher (gegensätzlicher) Gesangsstimmen die manchmal auftauchen. Somit entsteht durch Icons of the dark ein Wind mit angenehmer Frische, denn durch diese zweite tiefe Gesangsstimme klingt das Ganze streckenweise nach brutalem Death Metal - der in einem schönen Kontrast zum peitschenden Black Metal der Fünf steht. Unter dem Augenmerk betrachtet, dass es sich hierbei um das Debut handelt, kann man nur sagen dass Myrk die Ausarbeitung des Materials gut gelungen ist. Denn neben diesen beiden brachialen Attributen sind auch harmonische und melodiegeladene Passagen enthalten, die sich stets wohltuend in das Geschehen einbringen und das Bild abrunden, ein Werk vor sich zu haben, das diese drei Elemente gekonnt miteinander verbindet.
Man kann gespannt sein, ob und wie Myrk diese Stärken in der Zukunft festigen und für sich perfektionieren werden.

01. Blindfolded by misery
02. Our age has now begun
03. In silence
04. Myrk
05. Within the burning darkness
06. When we raised the sign
07. I am the symbolic torture
08. Nightwinds
09. The spell

10.07.2004

Mortifera - Vastiia Tenebrd Mortifera | 2004 | Goatowa Rex | CD | Black Metal

Mortifera konnten bereits mit der MCD im vergangenen Jahr einen bleibenden positiven Eindruck machen. Nun hat das erlesene französische Duo - von Noctu Geiistmortt und Neige - mit ihrem ersten Album Vastiia tenebrd mortifera nachgelegt und jede Erwartungshaltung voll und ganz erfüllt. Dabei herausgekommen ist ein zwar schon raues Album. Die Gitarren sind überwiegend hell bis grell gestimmt und werden langsam gespielt, der Gesang ist gleichfalls grell und schweift dabei manchmal eindringlich in ein sanftes Kreischen ab. Mortifera haben aber kaum aggressive Anteile in Vastiia tenebrd mortifera manifestiert. Der Rhythmus ist zumeist von einer langsameren Gangart und zum Teil auch schleppend. Durch die klugen und feinfühligen Strukturierungen der Saiteninstrumente erschaffen die zwei eine ergreifende melancholische Atmosphäre. Manchmal wird das ganze vom ruhig gespielten und gut zu hörenden Bass begleitet. Vastiia tenebrd mortifera ist als Ganzes recht homogen und übersichtlich beschaffen, es hält sich alles in einem klar abgesteckten Rahmen auf und lässt keinen Freiraum für irgendwelche Überraschungen oder Spielereien.

Vastiia tenebrd mortifera ist kein Album, das zu bestaunende spielerische Momente und Fähigkeiten besitzt, dafür aber in Gestaltung und Umsetzung des Materials umso mehr Tiefe und Gefühl hat.

01. Fbrahgments
02. Le revenant
03. A last breath before extinction
04. Epilogue d'une existence de Cryssthal
05. Ciel brouillé
06. Abstrbve negabvtiyon rebssurectyion
07. Aux confins des tenebrss
08. Fruits of a tragic end (Celestia Cover)

Mortifera / Blackdeath - Split | 2004 | Nissedrion Records | CD | Black Metal

Mortifera enttäuschen hier mit ihrem mageren Beitrag von drei Titeln, wobei das Celestia-Cover und A last breath before extinction bereits auf dem Album Vastiia tenebrd mortifera enthalten waren. Neu weil unbekannt, ist dann nur noch Spreading the seeds of annihilation, was dann auch noch recht mager ausgefallen ist. Klingt zwar voll und ganz nach Mortifera, die hellen Gitarrenmelodien, der typische Gesang und dennoch irgendwie platt und nicht weiter interessant. 

Bei den Russen von Blackdeath sieht die Sache schon anders aus. Sie haben komplett neues Material vorgelegt und zelebrieren wie eh und je ihre Art fiesen und gleichgültigen Black Metals. Überzeugen können sie damit aber auch nicht wirklich, zwar ist die rhythmische Beschaffenheit ganz interessant aber schon wie bei Mortifera zuvor, will sich einfach keine Stimmung, kein Hörgefühl einstellen. Egal ob Blackdeath schnell und eingängig spielen oder langsamer, schleppender, klingt alles irgendwie plump und öde. Außerdem ist bei beiden Gruppen der Klang ein echtes Manko, die Produktion ist zu flach ausgefallen. Bässe und Tiefen sind gar nicht zu vernehmen, das Schlagzeug zu leise und schwach, Gitarren und Gesang zu grell oder konturlos.


Zur Zeit im CD-Format erhältlich, eine 12" Vinyl Version soll in Kürze folgen.


MORTIFERA
01. Spreading the seeds of annihilation
02. A last breath before extionction
03. Fruits of a tragic end (Celestia Cover)

BLACKDEATH
04. Totenburg
05. 47° 9’ s. Br. und 126° 34’ w. L.
06. Die Türme
07. Posaunenruf
08. Bis zum Grabe

08.07.2004

Morbosidad - Cojete A Dios Por El Culo | 2004 | From Beyond Productions | Vinyl | Black Death Metal

Morbosidad ist eine hispanische Band aus den USA. Cojete a dios por el culo ist ihr zweites Album auf dem sie in vollen Zügen dem schnellen, ordinären und chaotischen Black / Death Metal frönen. Die Strukturierung ist einfach gehalten, die Lieder sind alle relativ kurz, um die zwei bis drei Minuten. Morbosidad wollen nicht durch überragendes Songwriting brillieren und hohen Ansprüchen genügen, sie stehen voll und ganz für die Standhaftigkeit und Einfachheit des schnellen und aggressiven Metals. Ruhige, harmonische Momente gibt es nicht, es wird schnurstracks geradeaus gespielt, mit schnell und schrummig gespielten Gitarren denen manchmal auch gequälte Soli entlockt werden. Wer kompromisslosen und überwiegend schnell gespielten Metal der Sorte Blasphemy mag, kann durchaus an den Amerikanern gefallen finden. Als Gastmusiker fungierten übrigens eine Zeit lang Leute von Impaled und Exhumed.

01. Cadaver decompuesto en la cruz
02. Sangriento sacrificio cristiano
03. Infierno inmortal
04. Pacto satanico
05. Mata en el nombre de satanas
06. Ritual en el pentagrama
07. Altar de sangre negra
08. Cojete a dios por el culo
09. Bestia del averno
10. Murto en mi propia sangre
11. Bastardo hijo del cielo
12. Salomonis gate (Beherit Cover)
13. Outro

04.07.2004

May Result - Svetogrdje | 2004 | Rock Express Records | CD | Black Metal

Svetogrdje ist das inzwischen vierte Album der Serben von May Result. Beim Anhören der CD wird schnell deutlich, dass man es hier mit erfahrenen Musikern zu tun hat, die klare Vorstellungen von dem haben, wie sie klingen wollen. Obwohl bei May Result einige Leute von The Stone mit dabei sind, sind die musikalischen Ähnlichkeiten doch sehr minimal sofern es sie überhaupt gibt. Svetogrdje ist ein sehr langes Album, bis auf ein einziges Stück haben alle Titel eine Mindestlaufzeit von acht Minuten. Dieser immense Platz will erst einmal gekonnt gefüllt werden, dies ist May Result gut gelungen.

Die Musik ist abwechslungsreich strukturiert und sehr geschickt wurden harmonische und leise symphonische Elemente mit den schnellen, harten und geradlinigen Zutaten kombiniert. Auf Svetogrdje sind die Klänge eines Keyboards zwar immer wieder mal zu hören, allerdings wurden diese so gespielt und platziert dass May Result es schaffen, majestätische und teilweise auch bedrohliche Klangkulissen hinauf zu beschwören. Mindestens gleichsam souverän geben sich die Serben im Umgang mit den Saiteninstrumenten, die oft angenehm präsent sind und gutes Riffing bieten. Das Schöne an dieser Veröffentlichung ist der Umstand, dass Svetogrdje zwar gut und klar produzierter Black Metal ist, der nicht nur fies, räudig und aggressiv ist sondern eben auch darüber hinaus melodische und gefühlsbetonte Anteile besitzt ohne dabei irgendwie bombastisch, übertrieben oder sonst wie unglaubwürdig zu klingen.

May Result haben mit Svetogrdje ein wirklich gelungenes Album abgeliefert, das variantenreich ist und über die Länge von über 71 Minuten kluges Songwriting bietet. Neben der Standardversion bestehend aus einer CD, gibt es auch eine limitierte 2-CD-Version, wie deren Inhalt aussieht ist mir aber unbekannt.

01. Kad Crt sedne na presto
02. Mesec je sad sa nama
03. Noc crnog plamena
04. Zloslut
05. Svetogrdje
06. U narucju mrtvog boga
07. Pogrom
08. Kraljevsto mrtvih gavrana

03.07.2004

Malleus Maleficarum - Des Bibles, Des Hymnes, Des Icônes... | 2004 | Oaken Shield | CD | Black Metal

Mit Des bibles, des hymnes, des icônes... haben die Franzosen Malleus Maleficarum ihr zweites Album fertig gestellt und abgeliefert. Es kann sich sehen und hören lassen. Grundsolider schnellerer Black Metal ohne größere Spielereien oder andere Störfaktoren. Trotzdem kann das Album nicht wirklich vollends überzeugen, denn es ist einfach zu glatt, ihm fehlt der Widererkennungswert. Die Lieder klingen alle viel zu ähnlich und es fehlt ihnen das gewisse etwas das zu einem Aha-Erlebnis führen würde. Nun muss man auch sagen, dass Malleus Maleficarum ihr Handwerk verstehen und vermutlich genau so klingen wollen wie sie es tun, doch mir ist das zu wenig um mit Des bibles, des hymnes, des icônes... warm werden zu können. Leute, die einfach nur schnelle und aggressive Musik mögen (womöglich noch französisch verstehen), werden vielleicht viel mehr damit anfangen können. Dass sie aber auch anders können, als immerzu eingängig schnell und geradeaus zu spielen, beweisen Malleus Maleficarum mit Ignorance envirante und Agonie, wo mal ausnahmsweise ruhige und atmosphärische Passagen eingearbeitet wurden. Diese klingen sogar gut und sehr stimmig, schade das die Franzosen ihnen den nur den Wert von kurzen Randerscheinungen zugebilligt haben.

01. Des bibles, des hymnes, des icônes...
02. La chambre des souillures
03. Neurasthenia
04. Souffre en silence
05. Ignorance enivrante
06. Interlude
07. Agonie
08. La cité des hurlaments muets
09. Ballet morturaire
10. Espoir perdu

02.07.2004

Lyfthrasyr - Beyond The Frontiers Of Mortality | 2004 | Eigenproduktion | CD | Black Metal

Lyfthrasyr ist noch eine recht junge Band aus dem Südwesten Deutschlands und Beyond the frontiers of morality ist das erste Demo. Laut eigener Aussage spielt das Trio Melodic Black / Dark Metal. Diese Definierung trifft es bereits recht gut, Klavier- und Keyboardklänge werden immer mal wieder eingestreut und die gesamte Beschaffenheit des Materials ist sehr atmosphärisch ausgerichtet. Dies aber auf eine stimmige und angenehme Weise die nicht schamlos übertrieben wirkt. Auf der Demo CD befinden sich im Grunde nur zwei lange Hauptstücke, Eternity ist als Outro zu verstehen.

Lyfthrasyr arbeiten mit zwei unterschiedlichen Gesangslinien, eine extreme und verzerrte sowie eine dunklere, ruhigere für den Chorus. Deutlich wird dies bei Bloodlust, das mehr Härte und Aggressivität besitzt als Beyond the frontiers of mortality. Insgesamt ist das Material vielschichtig strukturiert, auf eine simple und eingängige Betonung wurde verzichtet. Schnellere Strecken sind ebenso vorhanden wie ruhigere Passagen und Klaviersoli. Die Rhythmuswechsel innerhalb der Lieder sind geschickt und fließend arrangiert, und die meist präsenten Gitarren bieten einige interessante Riffs und Melodien.

Der Klang ist für eine Demoproduktion ungewöhnlich gut ausgefallen, auch ist die gesamte Aufmachung von Beyond the frontiers of morality aufwändig und optisch schön gestaltet. Lyfthrasyr haben mit ihrem ersten Demo ein überzeugendes und durchaus eigenständiges erstes Lebenszeichen von sich gegeben, wer es gern auch mal melodisch mag, sollte die Band im Auge behalten.

01. The dark portal to infinity (Intro)
02. Bloodlust
03. Beyond the frontiers of mortality
04. Eternity

01.07.2004

Interview: Karkadan


HATEFUL METAL: Hallo Robby,
Du bist ja eine ziemlich beschäftigte Person. Mit Deiner Band Karkadan hast Du jüngst euer zweites Album veröffentlicht, darüber hinaus hast Du mit Deinem Label Supreme Chaos Records in der letzten Zeit einige Alben der unterschiedlichsten Bands herausgebracht und bist dabei auch noch Veranstalter des Metallic Noise Festivals. Stößt man da nicht so langsam an seine eigenen Grenzen oder blühst Du unter solchem Stress erst richtig auf?


KARKADAN: Sicher stößt man da an seine Grenzen und ich bewege mich eigentlich auch schon eine Zeit lang jenseits dieser Grenzen, was das Zusammenleben mit mir sicher nicht immer einfach macht. Dass gerade jetzt so viel passiert, hat auch persönlichere Gründe, die mein zukünftiges Leben betreffen, schließlich muss ich wie jeder andere Mensch auch noch normal arbeiten gehen. Ich muss im Moment einfach durch und es ist weder finanziell noch vom Stress her einfach, aber ich habe mich entschieden, diesen Weg zu gehen und den Metal zu unterstützen, soweit es irgendwie geht. Sicher bin ich unter Stress wesentlich leistungsfähiger, auch wenn ich zuweilen recht hektisch werde, was sich sicher manche Leute bei mir gar nicht vorstellen können. Aber es ist schon fast schwierig geworden, überhaupt einen Gang zurückzuschalten.



Bleiben wir zunächst erst mal bei Karkadan. "Utmost schizophrenia" ist ja nun bereits einige Wochen lang erhältlich und konnte weitgehend überzeugen und Gefallen finden. Bist Du selbst auch damit so zufrieden?


Völlig zufrieden ist wohl keine Band mit ihrem Output, da gibt es immer noch hier und da ein paar Kleinigkeiten. Die Aufnahme-Situation war dieses mal nicht besonders gut für mich, da unser Gitarrist noch vor den Aufnahmen zu meinen Vocals seinen Ausstieg verkündet hat und es gab da noch einige persönliche Probleme. Deshalb bin ich der Meinung, dass meine Leistung nicht 100% von dem ist, was ich eigentlich hätte leisten können. Es gab auch einige Unstimmigkeiten innerhalb der Band im Studio. Das war alles etwas seltsam und ich wollte die Scheibe nach dem Mastering am liebsten in die Tonne kloppen, aber mit der Zeit bin ich dann selber auch mit ihr warm geworden und mittlerweile gefällt sie mir sogar ganz gut, obwohl ich immer noch hier und da ein paar Sachen zu mäkeln habe. Ich habe ja auch das Layout und das Video gemacht, was aber wegen Umzugsstress und einfach Zeitmangel unter optimaleren Bedingungen hätte besser sein können. Ich bin einfach ein sehr kritischer Mensch. Aber im internationalen Vergleich kann die Scheibe durchaus bestehen, denke ich. Der Sound, die Aufmachung und natürlich nicht zuletzt die Songs brauchen sich nicht hinter den Größen des Metals zu verstecken.



Warum hat er die Band verlassen? Er war zuständig für das Songwriting, wie sieht das in Zukunft bei euch aus?


Er hat die Band verlassen, weil er nicht mehr 100%ig hinter der Musik stehen konnte und zudem nach Berlin gezogen ist. Das war seine Entscheidung, die wir respektieren müssen. Wir müssen nun natürlich wieder mit dem Songwriting anfangen, müssen das sozusagen neu erlernen, aber wir sind da guter Dinge, da das jetzige Line up aus motivierten Musikern besteht, die nun schon einige Zeit Teil der Band sind. Es wird auch sicher eine Weile dauern, bis wir uns überhaupt wieder ins Studio trauen, es gibt einfach noch so viel zu arbeiten und der Herausforderung werden wir uns Stellen. Daniel ist auch nach wie vor für uns da, wenn auch aus der Ferne, und wer weiß - das ein oder andere Riff kommt vielleicht auch aus dem fernen Berlin.



Besteht dadurch die Möglichkeit oder Gefahr, dass Karkadan zwangsläufig ihren Stil verändern werden?


Als Gefahr sehe ich das nicht, eher als Chance. Die Musik von Karkadan war seit jeher von Abwechslungsreichtum geprägt, also haben wir da auch nicht so enggesteckte Grenzen wie andere Bands. Das nächste Album kann und soll völlig anders klingen.



Es ist schwer, eurer Musik einen stilistischen Namen zu verpassen. Ihr habt eine sehr eigenständige Stilistik entwickelt, eher zufällig im Laufe der Zeit oder wolltet ihr ganz bewusst und gezielt so klingen?


Als ich die Band 1997 ins Leben gerufen habe, wollte ich schon sehr viel härteren Black Metal kreieren, aber durch die ganzen Mitglieder ist es dann zu einer doch recht originellen Melange aus den verschiedensten Schattierungen des Metals geworden. Das liegt einfach daran, dass wir alte Scheiben von Megadeth, Annihilator, Kreator und anderen nach wie vor verehren, da sie einfach den Metal geprägt haben und zum Teil musikalisch einfach immer noch eine Klasse für sich sind. Zusammen mit den aggressiven Vocals ergibt so das doch sehr traditionelle Riffing den von uns viel zitierten "Black Heavy Metal".



Stimmt es, dass das neue Album zu erst ein anderen Namen haben sollte? Wenn ja, weshalb habt ihr ihn dann nicht beibehalten?


Das war eigentlich eine gemeinsame Entscheidung. Der ursprüngliche Titel "Silent prayers of the forlorn ones" war dann doch etwas unpassend für das Album als Ganzes, obwohl auch schon das Cover-Artwork feststand. Das Ganze werde ich aber in der Hinterhand halten, da ich mir schon seit zwei Jahren ein Projekt im Kopf herumgeistert, dass ich gern verwirklichen möchte und wo dieser Titel samt Artwork sehr wohl passen würde. "Utmost Schizophrenia" ist dann eine Idee von mir gewesen, da alle Texte des Albums doch eine gewisse Schizophrenie anklingen lassen und ich mir das in Kombination mit dem Layout sehr gut vorstellen konnte. Ich denke, das hat auch ganz gut funktioniert.



Du hast mit Karkadan einen recht hohen Anspruch (was natürlich auch so sein sollte) an eure Musik. Düster, mordlüstern, fantasievoll und auch traumhaft soll es sein. Konntet ihr euch da selbst gerecht werden?


Konnten wir noch nie, werden wir hoffentlich auch nie. Man möchte einfach immer wieder ein neues Ziel haben und das ist es, was die Kreativität vorantreibt. Die Unruhe, das Wissen, einfach noch nicht das Optimum erschaffen zu haben.



Nun mal zu Dir und Deiner Plattenfirma. Wie ist es dazu gekommen, dass Supreme Chaos Records entstanden ist?


Tja das war eigentlich eine Art Frust-Aktion. Zunächst einmal war da mein Projekt Typhon, mit dem ich ein Demo "Bringer of Chaos" aufgenommen habe. Da hab ich dann einfach Supreme Chaos Records draufgepinselt, weil einer der Tracks "Supreme Chaos" heißt. Und als es dann darum ging, das Debüt von Karkadan neu aufzulegen, hab ich das auch unter dem Banner gemacht und dann nahm das Schicksal seinen Lauf, es kamen zunächst nur eng befreundete Bands hinzu und so wuchs die Sache immer weiter.



Du hast ja sehr unterschiedliche Bands unter Vertrag. Thrash Bands wie Blood Red Angel und Cockroach aber auch unterschiedliche Black Metal Bands wie Sanguis, Nocte Obducta oder Lifthrasil und mit Fallen Yggdrasil bedienst Du auch den Death Metal Bereich. Welche Philosophie steckt dahinter?


Zunächst einmal sollte SCR für Qualität stehen, was meiner Meinung nach bisher auch wirklich der Fall ist. Ich wollte etwas ausbrechen, den Künstler und sein Werk mehr in den Vordergrund stellen, was man bei den SCR-Releases an einigen Details merkt, wie dicke Booklets, sehr aufwendige Vinyl-Versionen. Ich lasse den Bands da völlige Freiheit - wenn eine Band fragt, wieviel Booklet-Seiten ihr zur Verfügung steht, sage ich, dass sie so viele zur Verfügung haben, wie sie brauchen. SCR steht aber auch für die Extreme im Metal, die aber dennoch einen hohen Anspruch haben. Und das möchte ich weiter verfolgen, vielleicht sogar mehr ausreizen.



Ja, stimmt, wo Du es sagst fällt es mir auch auf, dass die Booklets der SCR-CDs immer sehr schön und reichhaltig gestaltet sind und die CDs um einiges schwerer in der Hand liegen als von anderen Labels. Vinyl erfreut sich doch großer Beliebtheit, wieso gibt es von einigen Ausnahmen abgesehen kaum Vinyl von Deinen Bands?



Zunächst sei vielleicht gesagt, dass SCR für extraordinäre Vinyl-Veröffentlichungen steht, viel Gatefold und ähnliches. Mittlerweile sind es mehr CD-Releases als Vinyl-Releases geworden, da gebe ich Dir recht, dennoch habe ich mit SCR den Vinylmarkt mit überdurchschnittlich vielen Releases bedient, weil mir Vinyl selbst einfach sehr wichtig ist. Als Hintergrund, warum ich für die Bands auf SCR nicht zu jedem CD-Release auch eine Vinyl-Version veröffentliche, sollte man die Kosten von Vinyl-Produktionen betrachten. Eine Vinyl-Produktion hat sich erst rentiert, wenn die geringe, limitierte Auflage völlig ausverkauft ist, davor zahlt man mächtig drauf. Vinyl ist einfach sehr, sehr teuer, eigentlich der teuerste Tonträger überhaupt. Leider musste ich auch ein abnehmendes Interesse an Vinyl verzeichnen, weshalb ich zu dem Entschluss gekommen bin, für künftige Releases nur noch in Ausnahmefällen Vinyl zu veröffentlichen. Das ist also vornehmlich eine wirtschaftliche Entscheidung, die leider meinen Idealen zuwider läuft.



Du hoffst auf mehr Anerkennung, wie meinst Du das? Wird SCR von einigen Seiten nicht wirklich ernst genommen oder gar belächelt?


Das denke ich nicht, aber das Feedback, egal ob positiver oder negativer Natur, hält sich doch sehr in Grenzen, wenn man es mit der Arbeit vergleicht, die dahinter steckt. Wenn man positives Feedback bekommt ist das natürlich auch ein Ansporn, das Label weiter zu betreiben und vielleicht einige Sachen noch weiter zu verbessern, mehr Qualität abzuliefern. Es steckt einfach ne Menge Idealismus dahinter, fast schon möchte ich es leichtsinnigen Enthusiasmus nennen, ein Label dieser Größe alleine und dann noch auf einem einigermaßen ansprechenden Niveau zu betreiben. Da denkt man natürlich auch mal dran, alles einfach hinzuschmeißen und sich am Geld, das durch die geregelte Arbeit reinkommt für sich selbst auszugeben und einen schönen Lebensabend zu genießen, anstatt jeden Cent wieder in die Musik zu stecken. Aber irgendwo kann ich dann meist auch gar nicht anders.



Bist Du zufrieden, wie sich Supreme Chaos Records als Label & Mailorder entwickelt hat oder gibt es noch spezielle Dinge die Du mit dem Label erreichen möchtest?


Ein großes Problem ist natürlich das finanzielle. Da ich alleine hinter dem Label stehe und das Ganze auch allein finanziere, gehe ich ein sehr hohes Risiko ein. Der Traum ist eigentlich, dass sich das Label selbst völlig trägt. Natürlich hoffe ich auch auf mehr Anerkennung, geniale Releases, aber das wird die Zukunft zeigen. Ich staple im Moment bewusst tief, da ich meinem Leben abseits des Labels künftig etwas mehr Beachtung schenken möchte.



Das Metallic Noise Festival steht unmittelbar, nach vier jähriger Ruhezeit, bevor. Du trittst dort mit Karkadan auf und bist auch Veranstalter. Wie laufen die letzten Vorbereitungen?

Es ist wie immer alles sehr hektisch und es wird noch viel schlimmer werden. Ohne meinen Mitveranstalter, Frank Geue / Sänger von Cockroach, hätte ich das Ganze nicht in dem Maße bewältigen können. Aber ich denke, wir haben mit der Promotion schon mal vieles richtig und besser gemacht als die letzten Male. Aber dennoch sind wir natürlich beide sehr gespannt, wie die Publikumsreaktionen sind. Das Billing ist meiner Meinung nach für den Eintrittspreis sehr ordentlich. Jetzt geht es halt schon um Thematiken vor Ort, wie das Aufstellen der Bühne, das Absperren des Geländes etc. Ich bin natürlich etwas unsicher, ob alles glatt läuft, aber hoffen wir einfach das Beste !


Das war es soweit von meiner Seite, ich danke Dir für die Beantwortung meiner Fragen und wünsche Dir für das Festival, das Label und Karkadan auch weiterhin gutes Gelingen. Das abschließende Wort überlasse ich Dir.


Ich hab ebenfalls zu danken. Ansonsten hoffe ich, man sieht sich mal bei nem Bier in einer ruhigen Stunde! Prost!