VARATHRON sind neben ROTTING CHRIST, THOU ART
LORD und NECROMANTIA zu den Urvätern des griechischen Black Metals zu zählen.
Mit den 1993 und 1995 veröffentlichten ersten beiden Alben „His Majesty At The
Swamp“ und „Walpurgisnacht“ gab es zwei exzellente und bis heute wichtige sowie
prägende Alben. Es folgten einige ruhigere Jahre in denen vor allem Kompilationen
erschienen, ehe 2004 mit „Crowsreign“ das dritte Album erschien. „Crowsreigen“
könnte man als Zeitenwende beschreiben, die bis heute anhält, denn VARATHRON
hatten sich stark verändert. Diesen Weg festigte man 2009 mit „Stygian Forces Of
Scorn“ und begeht ihn nun mit Album #5 weiter. VARATHRON waren niemals wirklich
schlecht, doch an die Anfangstage kam man nicht mehr heran, dafür war auch die
Umbesetzung viel zu massiv. Von den Anfangstagen ist lediglich Necroabyssious
geblieben, bereits 1993 verließen mit Mutilator und Necroslaughter zwei
wichtige und prägende Köpfe die Band.
„Untrodden Corridors of Hades“ ist ein
dunkelatmosphärisches Black Metal Album, welches langsamen und
dunkelmelodischen Kompositionen viel Raum gibt. Dunkelmelodisch und bisweilen
auch reichlich obskur waren VARATHRON schon immer, aber die aktuellen
Arrangements sind natürlich wesentlich moderner, weshalb sie die einstige
Atmosphäre auch niemals nur im Ansatz erreichen. Rhythmisch und harmonisch
geben sich die Griechen variabel, es gibt neben den ausführlichen langsamen
Passagen auch schnelle Einlagen. Auch wenn das neue Album mit den Frühwerken
kaum zu vergleichen ist, muss man VARATHRON dennoch einen über die Jahre
gehaltenen, eigenständigen Stil zugutehalten. VARATHRON spielen auf „Untrodden Corridors Of
Hades“ eigenständigen Black Metal, der dunkle Stimmungen, atmosphärische
Elemente und dezente Melodien mit Abwechslung kombiniert. Dennoch zündet die
Scheibe bei mir nicht richtig. Aber so erging es mir auch schon mit den
Vorgängern. Die beiden ersten Alben sind einfach zu mächtig und daran muss ich
VARATHRON nun einmal messen. Und gegen das alte Material verlieren die heutigen
VARATHRON deutlich.
Wenn man die alten VARATHRON aber gar nicht mehr
kennt, dann bekommt man mit „Untrodden Corridors Of Hades“ zumindest ein
abwechslungsreiches und gut gespieltes Album mit einem hohen
dunkelatmosphärischen Anteil. Mir persönlich ist es jedoch etwas zu glatt und
flach. Atmosphärisch und melodisch gelingt es den Griechen nicht, mich zu
erreichen. Vielleicht sperre ich mich in diesem Fall zu sehr gegen die
Veränderungen, aber für mich ist „Untrodden Corridors Of Hades“ in seiner Gesamtheit
einfach nur mittelmäßig, obgleich es vereinzelt gute Momente gibt. Aber für ein gesamtes Album sind vereinzelte gute Momente natürlich zu wenig.
1. Kabalistic Invocation Of Solomon
2. Realm Of Obscure
3. Arcane Conjuring
4. Leprocious Lord
5. The Bright Trapezium
6. Death Chant
7. Delve Into The Past
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen