22.12.2014

Varathron - Untrodden Corridors Of Hades | 2014 | Agonia Records | CD | Black Metal



VARATHRON sind neben ROTTING CHRIST, THOU ART LORD und NECROMANTIA zu den Urvätern des griechischen Black Metals zu zählen. Mit den 1993 und 1995 veröffentlichten ersten beiden Alben „His Majesty At The Swamp“ und „Walpurgisnacht“ gab es zwei exzellente und bis heute wichtige sowie prägende Alben. Es folgten einige ruhigere Jahre in denen vor allem Kompilationen erschienen, ehe 2004 mit „Crowsreign“ das dritte Album erschien. „Crowsreigen“ könnte man als Zeitenwende beschreiben, die bis heute anhält, denn VARATHRON hatten sich stark verändert. Diesen Weg festigte man 2009 mit „Stygian Forces Of Scorn“ und begeht ihn nun mit Album #5 weiter. VARATHRON waren niemals wirklich schlecht, doch an die Anfangstage kam man nicht mehr heran, dafür war auch die Umbesetzung viel zu massiv. Von den Anfangstagen ist lediglich Necroabyssious geblieben, bereits 1993 verließen mit Mutilator und Necroslaughter zwei wichtige und prägende Köpfe die Band.

„Untrodden Corridors of Hades“ ist ein dunkelatmosphärisches Black Metal Album, welches langsamen und dunkelmelodischen Kompositionen viel Raum gibt. Dunkelmelodisch und bisweilen auch reichlich obskur waren VARATHRON schon immer, aber die aktuellen Arrangements sind natürlich wesentlich moderner, weshalb sie die einstige Atmosphäre auch niemals nur im Ansatz erreichen. Rhythmisch und harmonisch geben sich die Griechen variabel, es gibt neben den ausführlichen langsamen Passagen auch schnelle Einlagen. Auch wenn das neue Album mit den Frühwerken kaum zu vergleichen ist, muss man VARATHRON dennoch einen über die Jahre gehaltenen, eigenständigen Stil zugutehalten. VARATHRON spielen auf „Untrodden Corridors Of Hades“ eigenständigen Black Metal, der dunkle Stimmungen, atmosphärische Elemente und dezente Melodien mit Abwechslung kombiniert. Dennoch zündet die Scheibe bei mir nicht richtig. Aber so erging es mir auch schon mit den Vorgängern. Die beiden ersten Alben sind einfach zu mächtig und daran muss ich VARATHRON nun einmal messen. Und gegen das alte Material verlieren die heutigen VARATHRON deutlich.

Wenn man die alten VARATHRON aber gar nicht mehr kennt, dann bekommt man mit „Untrodden Corridors Of Hades“ zumindest ein abwechslungsreiches und gut gespieltes Album mit einem hohen dunkelatmosphärischen Anteil. Mir persönlich ist es jedoch etwas zu glatt und flach. Atmosphärisch und melodisch gelingt es den Griechen nicht, mich zu erreichen. Vielleicht sperre ich mich in diesem Fall zu sehr gegen die Veränderungen, aber für mich ist „Untrodden Corridors Of Hades“ in seiner Gesamtheit einfach nur mittelmäßig, obgleich es vereinzelt gute Momente gibt. Aber für ein gesamtes Album sind vereinzelte gute Momente natürlich zu wenig. 


1. Kabalistic Invocation Of Solomon
2. Realm Of Obscure
3. Arcane Conjuring
4. Leprocious Lord
5. The Bright Trapezium
6. Death Chant
7. Delve Into The Past

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