22.12.2014

Centinex - Redeeming Filth | 2014 | Agonia Records | CD | Death Metal



Die Frage, die sich stellt, wenn eine alte und große Band eine Wiederbelebung beschließt und nach mehrjähriger Pause ein neues Album veröffentlicht, ist, was man davon erwartet. Oft erwartet man zu viel und dann kann man nur enttäuscht werden. Für mich gilt das im Falle CENTINEX nicht, denn die letzte Platte die ich von den Schweden ausgiebig hörte, ist das 1997 erschienene „Reflections“. Alles was danach kam, ging an mir vorbei.

„Redeeming Filth“ ist also neun Jahre nach dem letzten Album das neue Werk und es beginnt mit „When Bodies Are Deformed“ sehr stark. Das erste Lied ist ein treibendes und drückendes Stück, welches ordentlich Dampf hat. Die tiefen Gitarrenriffs tönen massiv und bebend, während das Schlagwerk geradlinig voran prescht. Es ist zwar nichts Besonderes, aber dennoch sehr eindringlich und druckvoll und überdies erinnert mich dieser Einstieg an meine schwedischen Lieblinge von COERCION.

Aber auch sonst machen CENTINEX für meinen Geschmack eine erstaunlich gute Figur. CENTINEX verstehen es nämlich nach wie vor, nicht nur durch Schnelligkeit zu punkten sondern auch mit düsteren und schleppenden Arrangements zu überzeugen. „Unrestrained“ ist so ein Lied, welches langsam bis schleppend ist aber trotzdem eine kraftvolle und schwere Atmosphäre verbreitet, was neben dezenten dunklen Melodien vor allem dem großartigen Gesang von Alexander Högbom geschuldet ist.

Sicher, „Redeeming Filth“ ist kein Überalbum aber es macht mir einfach Spaß. Der Klang ist differenziert und druckvoll ohne dabei überproduziert und glatt zu sein. Zudem sind die Lieder relativ geradlinig und geradeaus, gerade die schnellen Passagen nehmen mich mit. Ich empfinde das Album einfach als treibend und kraftvoll, und genau dies gefällt mir. Mit dem wirklich starken Auftaktlied gibt es zwar nur einen echten Höhepunkt, doch alles was danach folgt, ist hochanständig und grundsolide. Mich können CENTINEX jedenfalls überzeugen, das druckvoll sägende Riffing und Högboms Gesang sind einfach genau mein Ding. Lediglich etwas häufigere Tempoeinlagen hätte ich mir gewünscht.


01. When Bodies Are Deformed
02. Moist Purple Skin
03. Death Glance
04. Stone Of Choice
05. Unrestrained
06. Bloodraze
07. Without Motives
08. Rotting Below
09. Dead, Buried And Forgotten
10. Eye Sockets Empty

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