Die Frage, die sich stellt, wenn eine alte und
große Band eine Wiederbelebung beschließt und nach mehrjähriger Pause ein neues
Album veröffentlicht, ist, was man davon erwartet. Oft erwartet man zu viel und
dann kann man nur enttäuscht werden. Für mich gilt das im Falle CENTINEX nicht,
denn die letzte Platte die ich von den Schweden ausgiebig hörte, ist das 1997
erschienene „Reflections“. Alles was danach kam, ging an mir vorbei.
„Redeeming Filth“ ist also neun Jahre nach dem
letzten Album das neue Werk und es beginnt mit „When Bodies Are Deformed“ sehr
stark. Das erste Lied ist ein treibendes und drückendes Stück, welches
ordentlich Dampf hat. Die tiefen Gitarrenriffs tönen massiv und bebend, während
das Schlagwerk geradlinig voran prescht. Es ist zwar nichts Besonderes, aber
dennoch sehr eindringlich und druckvoll und überdies erinnert mich dieser
Einstieg an meine schwedischen Lieblinge von COERCION.
Aber auch sonst machen CENTINEX für meinen
Geschmack eine erstaunlich gute Figur. CENTINEX verstehen es nämlich nach wie
vor, nicht nur durch Schnelligkeit zu punkten sondern auch mit düsteren und
schleppenden Arrangements zu überzeugen. „Unrestrained“ ist so ein Lied,
welches langsam bis schleppend ist aber trotzdem eine kraftvolle und schwere
Atmosphäre verbreitet, was neben dezenten dunklen Melodien vor allem dem
großartigen Gesang von Alexander Högbom geschuldet ist.
Sicher, „Redeeming Filth“ ist kein Überalbum
aber es macht mir einfach Spaß. Der Klang ist differenziert und druckvoll ohne
dabei überproduziert und glatt zu sein. Zudem sind die Lieder relativ
geradlinig und geradeaus, gerade die schnellen Passagen nehmen mich mit. Ich
empfinde das Album einfach als treibend und kraftvoll, und genau dies gefällt
mir. Mit dem wirklich starken Auftaktlied gibt es zwar nur einen echten
Höhepunkt, doch alles was danach folgt, ist hochanständig und grundsolide. Mich
können CENTINEX jedenfalls überzeugen, das druckvoll sägende Riffing und Högboms Gesang sind einfach genau mein Ding. Lediglich etwas häufigere Tempoeinlagen hätte ich mir gewünscht.
01. When Bodies Are Deformed
02. Moist Purple Skin
03. Death Glance
04. Stone Of Choice
05. Unrestrained
06. Bloodraze
07. Without Motives
08. Rotting Below
09. Dead, Buried And Forgotten
10. Eye Sockets Empty
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