Was wollen uns die drei Italiener mit dem Namen
ETERNAL SEX AND WAR sagen? Ich weiß es nicht. Aber es ist nicht nur der Bandname
der irritierend erscheint, selbst die musikalische Darbietung gibt Rätsel auf.
Denn ETERNAL SEX AND WAR spielen Death Metal, der immer wieder mal mit Black
Metal angereichert wird. Im Grunde ist das uralt und überhaupt nichts Erwähnenswertes,
wenn man sich doch wenigstens klar dazu positionieren würde. Im Falle des
norditalienischen Trios gelingt das nicht. Es kommt mir so vor, als wüssten sie
selbst nicht so genau, was sie eigentlich für einen Stil spielen wollen. Genauso
gut könnte es natürlich sein, dass ich einfach das Konzept nicht verstanden
habe und völlig auf dem Schlauch stehe.
Wie dem auch sei. Mit dem Eröffnungsstück „Nothing
But Void“ beginnt das Album zunächst überaus verheißungsvoll. Obwohl es sich um
eine instrumentale Einleitung handelt, ist es mehr als nur eine schnöde
Einleitung. Es ist ein eigentlich vollständiges Lied, bloß ohne Gesang. Das
Schlagzeug gibt peitschend den Takt vor und an der Gitarre werden kalte, eisige
Riffs geschmettert. Sehr schön! An dieser Stelle dachte ich ja noch, kalten und
nordischen Black Metal vorliegen zu haben. Doch weit gefehlt. Denn mit dem
nachfolgenden „Heretic Reaktor“ ändert sich alles schlagartig und es ist dumpf
klingender und tief dröhnender Death Metal zu hören. Weitgehend jedenfalls,
denn vereinzelt schleichen sich auch hier Bezüge zum Black Metal ein, die etwas
krude und obskur anmuten.
Ja, obskur. So in etwa kann man „Negative
Monoliths“ beschreiben. ETERNAL SEX AND WAR spielen extremen Metal, der
durchaus negierend, dreckig und verstörend ist. Wenn dies die Idee ist, die
hinter dem Ganzen steht, dann geht sie voll und ganz auf. Denn das Trio
versteht es nämlich hervorragend lärmend, wütend und tosend zu spielen. Es gibt
schnelle Parts, die nur so vor Verachtung und Abscheu strotzen. An und für sich
eine gute Sache, doch da fehlt es an der letzten Konsequenz. Denn diese
primitive Rohheit wird nicht durchgehend aufrecht erhalten. Vor allem am Gesang
von Gitarrist Thorshammer stoße ich mich, da er für mich nur schwer zu fassen
ist. Seine Stimme klingt irgendwie seltsam neutral, mit einer leichten heiseren
Klangfarbe. In seinem Gesang ist nichts lebendiges, nichts, was irgendwie
Emotionen transportieren oder erwecken würde, stattdessen klingt er so, als
würde er gelangweilt vor dem Mikrophon stehen müssen, weil gerade niemand
anderes da war, der das macht. Das klingt jetzt etwas hart, vielleicht zu hart,
aber damit möchte ich einfach die Ratlosigkeit ausdrücken, die mir die Drei
aufdrücken.
Es ist aber nicht alles schlecht. Wie gesagt,
einzelne Elemente oder Passagen sind durchaus gelungen. Doch in der Gesamtheit
fehlt es am Zusammenhang, am roten Faden der für eine flüssige und stimmige
Atmosphäre sorgt. Ich empfinde „Negative Monoliths“ als konfusen und
rätselhaften Death Metal mit guten Ausflügen in den Black Metal. Vielleicht
hätte man sich mehr auf den kalten Black Metal der Einleitung besinnen sollen,
denn die war wirklich gut. Am besten ihr hört einfach mal selbst rein.
1. Nothing But Void
2. Heretic Reaktor
3. Endless Dogmatic Demolition
4. Bigotry Of The Insects
5. Megatons To Negate
6. Sarin Total Wipeout
7. Cyclone Demagogy
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