Langsam wird es inflationär, was das finnische
Duo KALMANKANTAJA da an Alben dieses Jahr raus haut. Mit „Musta Lampi“ und „Viimeinen Virsi“ sind kürzlich die Alben #5 und #6 erschienen, wobei allein in diesem
Jahr vier Alben veröffentlicht wurden. Dies ist natürlich kein Novum, zumal im
DSBM, wo es des Öfteren zu absurden Veröffentlichungsfrequenzen kommt;
beachtlich und ungewöhnlich hingegen ist es in diesem Fall aber schon, wenn man bedenkt, dass KALMANKANTAJA
nicht die einzige Wirkungsstätte des Duos Grim666 und Nagh ist.
Genug geschwafelt, nun zur Musik. KALMANKANTAJA
haben bisher noch nie enttäuscht oder gar schlechte Musik abgeliefert,
allerdings gefielen mir einzelne Elemente des Vorgängers nicht. Auf „Ahdistus“
erschienen mir die gelegentlichen Orgelklänge als viel zu dick aufgetragen und
überflüssig. Dies ist nun anders, da man das Instrument einfach wegließ. Atmosphärisch
sind die beiden überlangen Stücke aber dennoch, da sie lange Ein-und
Ausleitungen besitzen und es ruhige, traurige und hypnotisierende
Gitarrenmelodien gibt. Außerdem ist der Klang von „Musta Lampi“ wesentlich
differenzierter als auf den Vorgängern. Dadurch klingen und wirken
KALMANKANTAJA weniger rau, dafür aber auf die ruhigen und Minuten
andauernden Gitarrenläufe fokussierter, welche schwermütig und hypnotisierend zugleich sind. Gerade im zweiten Lied „Menetyksen Laulu“ laufen KALMANKANTAJA zu
Höchstleistungen auf, da man hier überaus geschickt mit feinen melodischen und
harmonischen Abstufungen arbeitet. Da das Lied über 16 Minuten lang ist, und
Veränderungen nach und nach, und dann auch mit einer kühlen Gelassenheit stattfinden,
kann es zunächst etwas langweilig wirken. Doch das ist es nicht. Das erste
Lied, welches über 25 Minuten währt, ist hingegen nicht ganz so gelungen, da
mir dort die Differenzierung ein wenig fehlt. Aber „Menetyksen Laulu“ ist ein tolles und
abwechslungsreiches Lied, welches tiefste Gefühle berührt und ausdrückt.
Auch mit Album #6 wissen KALMANKANTAJA zu
überzeugen. Es unterscheidet sich in Details von den beiden Vorgängern „Ikuinen Taival“ und „Ahdistus“, was KALMANKANTAJA insgesamt interessant macht, da nicht
jedes Album dem anderen gleicht. Für Anhänger der Finnen und für Freunde
melancholischer, ruhiger Klänge wärmstens zu empfehlen. Zu lange sollte man mit einem Kauf nicht warten, da das Album auf 100 Kopien limitiert ist.
1. Hiljaisessa Syvänteessä
2. Menetyksen Laulu
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