28.09.2014

Tongues - Thelésis Ignis | 2014 | I, Voidhanger Records | CD | Black / Death Metal



Aus dem dänischen Aarhus kommend, debütiert das Duo TONGUES mit der EP „Thelésis Ignis“. Die zwei Musiker spielen eine interessante und verstörende Mischung aus Black Metal und Death Metal und garnieren dies vereinzelt mit etwas Doom. „Thelésis Ignis“ ist ein vielfältiges aber stets auch betont rohes Werk.

Mit dem Eröffnungstitel „Void Meditation“ beginnen TONGUES bereits facettenreich und spielen neben bissigen, schnellen Parts auch über längere Strecken scheppernd und schleppend, während düstere Gitarrenmelodien für eine apokalyptische Atmosphäre sorgen. Diese doomigen Passagen des Liedes erinnern mich interessanterweise an die ebenfalls aus Aarhus stammende Einmanngruppe SOL. Bei einem späteren Blick auf den Beipackzettel stach mir dann der Name Emil „Sol“ Brahe ins Auge, ebendieser ist für SOL verantwortlich. Brahe war für die Aufnahme von „Thelésis Ignis“ zuständig und tritt zudem in dem Stück „Bloodline Of The Blind“ an den Tasten als Gastmusiker in Erscheinung. Und tatsächlich, klanglich geht „Thelésis Ignis“ an bestimmten Stellen in die Richtung von SOLS großartigem zweitem Album „I Am Infinity“. Nämlich immer dann, wenn eine raue und düstere Atmosphäre auf eine laute, krachende und rohe Instrumentierung trifft.

Musikalisch unterscheiden sich beide Gruppen jedoch, vor allem da TONGUES oft auf die giftige Mischung von Death Metal und Black Metal zurückgreifen und diese dann auch sehr eindringlich und energisch vortragen. Es gibt sehr direkte, aggressive und schnelle Passagen, die in ihrer primitiven Einfachheit und Heftigkeit in die Regionen von Gruppen wie BLASPHEMOPHAGHER oder DIOCLETIAN vorstoßen. Solche derben Ausbrüche üblen Black/Death Metals sind allerdings nur ein Element neben anderen. Diese Klangstürme sind ein interessanter Stilbruch zu den doomigen Elementen oder den vereinzelten melodischen Einsprengseln. Wie bereits erwähnt, „Thelésis Ignis“ ist ein abwechslungsreiches Werk welches sich nicht eindeutig festlegt. Dennoch ist es weder überladen noch besonders komplex. Es ist TONGUES gut gelungen, trotz der vielen Facetten die Musik flüssig, schlüssig und homogen wirken zu lassen. Die verschiedenen, teils gegensätzlichen Elemente, befinden sich in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander.

Wie man es letztlich auch dreht und wendet. „Thelésis Ignis“ ist in jedem Fall ein düsteres Werk, auf dem rohe und barbarische Elemente geschickt mit düsterer Melodik, doomigen Einlagen und einer leichten rituellen Spiritualität kombiniert werden. Verdammt anständig dieses Debüt und es macht Lust auf mehr!


1. Void Meditation
2. The Will Of Fire
3. Last Grip Of The Hand Of Guilt
4. Bloodline Of The Blind



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