Aus dem dänischen Aarhus kommend, debütiert das
Duo TONGUES mit der EP „Thelésis Ignis“. Die zwei Musiker spielen eine
interessante und verstörende Mischung aus Black Metal und Death Metal und
garnieren dies vereinzelt mit etwas Doom. „Thelésis Ignis“ ist ein vielfältiges
aber stets auch betont rohes Werk.
Mit dem Eröffnungstitel „Void Meditation“
beginnen TONGUES bereits facettenreich und spielen neben bissigen, schnellen
Parts auch über längere Strecken scheppernd und schleppend, während düstere
Gitarrenmelodien für eine apokalyptische Atmosphäre sorgen. Diese doomigen
Passagen des Liedes erinnern mich interessanterweise an die ebenfalls aus
Aarhus stammende Einmanngruppe SOL. Bei einem späteren Blick auf den
Beipackzettel stach mir dann der Name Emil „Sol“ Brahe ins Auge, ebendieser ist
für SOL verantwortlich. Brahe war für die Aufnahme von „Thelésis Ignis“
zuständig und tritt zudem in dem Stück „Bloodline Of The Blind“ an den Tasten
als Gastmusiker in Erscheinung. Und tatsächlich, klanglich geht „Thelésis Ignis“
an bestimmten Stellen in die Richtung von SOLS großartigem zweitem Album „I Am
Infinity“. Nämlich immer dann, wenn eine raue und düstere Atmosphäre auf eine
laute, krachende und rohe Instrumentierung trifft.
Musikalisch unterscheiden sich beide Gruppen
jedoch, vor allem da TONGUES oft auf die giftige Mischung von Death Metal und Black
Metal zurückgreifen und diese dann auch sehr eindringlich und energisch
vortragen. Es gibt sehr direkte, aggressive und schnelle Passagen, die in ihrer
primitiven Einfachheit und Heftigkeit in die Regionen von Gruppen wie
BLASPHEMOPHAGHER oder DIOCLETIAN vorstoßen. Solche derben Ausbrüche üblen
Black/Death Metals sind allerdings nur ein Element neben anderen. Diese
Klangstürme sind ein interessanter Stilbruch zu den doomigen Elementen oder den
vereinzelten melodischen Einsprengseln. Wie bereits erwähnt, „Thelésis Ignis“
ist ein abwechslungsreiches Werk welches sich nicht eindeutig festlegt. Dennoch
ist es weder überladen noch besonders komplex. Es ist TONGUES gut gelungen,
trotz der vielen Facetten die Musik flüssig, schlüssig und homogen wirken zu
lassen. Die verschiedenen, teils gegensätzlichen Elemente, befinden sich in
einem ausgewogenen Verhältnis zueinander.
Wie man es letztlich auch dreht und wendet. „Thelésis
Ignis“ ist in jedem Fall ein düsteres Werk, auf dem rohe und barbarische
Elemente geschickt mit düsterer Melodik, doomigen Einlagen und einer leichten
rituellen Spiritualität kombiniert werden. Verdammt anständig dieses Debüt und
es macht Lust auf mehr!
1. Void Meditation
2. The Will Of Fire
3. Last Grip Of The Hand Of Guilt
4. Bloodline Of The Blind
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