DARKENHÖLD konnten mich bereits auf dem
Vorgänger „Echoes From The Stone Keeper“ von sich überzeugen. Es war ein
abwechslungsreiches und atmosphärisches Album mit hoher Komplexität und einem
Bezug zu Gruppen wie EMPEROR. Nun gibt es seit einigen Tagen mit „Castellum“,
dem dritten Album, den Nachfolger und DARKENHÖLD präsentieren sich in Höchstform.
„Castellum“ ist natürlich und erwartungsgemäß
ein melodisches, atmosphärisches und vielschichtiges Album, denn dies ist nun
mal der Stil. Doch DARKENHÖLD haben sich ein wenig vom Bombast und der Komplexität
des Vorgängers gelöst. Ich fühle mich weitaus seltener an EMPEROR erinnert, was
unter anderem daran liegt, dass das Keyboard auf „Castellum“ seltener und
dezenter in Erscheinung tritt. Die Lieder sind nach wie vor überaus
abwechslungsreich, melodisch und atmosphärisch. Stillstand und Monotonie sind
zwei Vokabeln, die man bei DARKENHÖLD meidet wie der Teufel das Weihwasser.
Trotz dieser immensen Flut an Riffs, Melodien und Wechseln ist „Castellum“ ein
flüssiges, stimmiges und homogenes Album.
Das hohe Maß an Melodik macht einen sehr
ausgefeilten und klugen Eindruck, denn das Spiel an den Gitarren ist nicht überladen,
kompliziert oder aufdringlich. Selbst die mittelalterlichen Melodien, die
kurzweilig aufglimmen, sind nicht überzeichnet. Genau hierin liegt für mich eine
ganz große Stärke DARKENHÖLDS. Es gelingt ihnen einfach hervorragend ob aller
Melodik, mittelalterlichem Bezug und Akustikgitarreneinsatz, absolut geerdet
und flüssig zu wirken. Es gibt zahlreiche Gruppen die sich mit weitaus weniger
Melodik völlig verzetteln und für mich dadurch unhörbar werden, weil das
melodische Gitarrenspiel viel zu anstrengend, aufdringlich und unnötig
kompliziert ist. Auf „Castellum“ ist das alles ganz anders. Es ist einfach ein
sehr kraftvolles, harmonisches und melodisches Album, bei dem jede Melodie,
jeder Anschlag richtig sitzt. Es ist ein schönes Album mit klaren Melodien und
bezaubernder Atmosphäre. Dies geht natürlich auf die Kosten von Härte und
Dunkelheit. Davon gibt es auf „Castellum“ nicht besonders viel und der
Vorgänger war damit reicher gesegnet.
DARKENHÖLD sind sich einerseits treu geblieben,
haben ihren Stil jedoch verfeinert und ausdifferenziert. „Castellum“ ist kein
schnöder, erneuter Aufguss von „Echoes From The Stone Keeper“ sondern eine gute
Fortentwicklung. Es ist anders ohne jedoch den eingeschlagenen Pfad zu
verlassen. „Castellum“ ist ein erstklassiges Album melodischen, majestätischen
und atmosphärischen Black Metals. Wer gute Melodien sucht, kommt an „Castellum“
definitiv nicht vorbei!
01. Strongholds Eternal Rivalry
02. Le Castellas Du Moine Brigand
03. Majestic Dusk Over The Sentinels
04. Glorious Horns
05. Feodus Obitus
06. Le Shouffle Des Vieilles Pierres
07. L’Incandescence Souterraine
08. Mountains Wayfaring Call
09. The Bulwarks Warlords
10. Medium Aevum
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