Die französische Formation ART 238 existiert
seit 2000 und veröffentlichte dieses Jahr nach einer siebenjährigen Pause die
digitale EP „Atavism“. Es wird düsterer und eigenwilliger Industrial Metal
geboten, der sich aus Black Metal, Death Metal, Ambient und etwas Grindcore
speist.
So chaotisch wie sich das jetzt womöglich liest
ist „Atavism“ am Ende aber gar nicht. Dies liegt am deutlich erhöhten Anteil
des Death Metals, welcher die anderen Einflüsse wie Black Metal und Grindcore
relativiert. Das empfinde ich sogar als ein wenig schade, denn die Parts in
denen Grindcore auf Industrial trifft, gefallen mir sehr gut und es gibt ja
Gruppen (etwa ANUS ALTAAR oder GRUTHAAGY), die beweisen, wie gut das funktioniert.
ART 238 sind jedoch nicht so extrem und abgefahren, vertrauen statt auf
chaotische Dunkelheit und primitive Rohheit, die es auch gibt, eher auf
rollende und schwungvolle Riffs, technische Breaks und eigenwillige Soli. Es
wechseln sich geradlinige Parts und komplizierte, verschachtelte Passagen
miteinander ab, was dem Ganzen einen leichten experimentellen sowie technischen
Anstrich verleiht.
Die meiste Zeit über funktioniert das Konzept
auch ganz gut, gerade dann, wenn es härter wird oder düstere Ambientklänge zu
hören sind. Die Härte ist eindringlich und mitreißend und der Ambient versprüht
eine düstere, morbide und mysteriöse Atmosphäre. Lediglich wenn sich ART 238
dazu verleiten lassen, die Gitarre wie in „Mephitic Manifesto“ melodisch
frickelnd einzusetzen, missfällt mir die Darbietung.
„Atavism“ ist aber in jedem Fall eine
interessante Veröffentlich, sofern man sich für düsteren Industrial Metal
interessiert. In dem Lied „Sons Of The Atom“ wirkt übrigens Slo von SMOHALLA
mit, was den experimentellen sowie stilübergreifenden Charakter von ART 238
unterstreicht.
1. Regressive Evolution
2. Mephitic Manifesto
3. Sons Of The Atom (S.O.T.A)
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