Das deutsche Trio MISEO rekrutierte sich erst im
vergangenen Jahr aus Bassist André, Schlagzeuger Timo (LAY DOWN ROTTEN) sowie
Sänger und Gitarrist Ferli (MILKING THE GOAT MACHINE). Schleunigst wurde eine
EP eingespielt und veröffentlicht und nun gibt es mit „Lunatic Confessions“
bereits das erste Album. MISEO spielen darauf vielschichtigen und
energiegeladenen Death Metal der amerikanischen Schiene.
Mit „Trapped
In Veil“ gibt es eine kurze Einleitung zu hören, ehe MISEO dann umgehend mit „Daddy’s
Girl“ sofort in die Vollen gehen und rasant, treibend und schwungvoll los
legen. Bereits hier verdeutlicht sich die Klasse und Vielfalt MISEOS. Obwohl
das Lied nicht besonders lang ist, entpuppt es sich als ein sehr
differenziertes Stück, welches brachiale und geradlinige Härte mit dunkelatmosphärischen
und melodischen Elementen kombiniert. Dies
gilt quasi stellvertretend für das gesamte Album, welches sehr beweglich und
vielfältig ist. Trotz des reichhaltigen Gedecks ist es MISEO wunderbar gelungen,
stets direkt und geradeaus zu wirken.
MISEO überzeugen sowohl mit ihrer ehrlichen und
unmittelbaren Härte als auch mit den vielen dezenten melodischen Einsprengseln,
die gute und feine Harmonien beherbergen. „Lunatic Confessions“ ist ein überaus
druckvolles Werk, das sehr viel Schwung und Härte mitbringt. Hier passt einfach
alles. Jedes Riff sitzt perfekt, jeder Wechsel kommt zur richtigen Zeit und
auch die sehr dezenten Einflüsse des Crusts runden das Ganze wunderbar ab.
Trotz der spielerischen Vielfalt, harmonisch als auch rhythmisch, ist es ein
homogenes Album geworden, das runter geht wie Wasser. „Lunatic Confessions“ ist
aber nicht nur atmosphärisch und spielerisch ein Glanzlicht, auch die
Klangproduktion ist sehr gelungen. Der Klang ist sehr sauber und differenziert,
dabei aber jedoch weder neutral oder steril. Gerade dies empfinde ich bei Death
Metal Werken oft als Mangel, was aber hier zum Glück nicht zutreffend ist. Bei
der ganzen Schwärmerei für „Lunatic Confessions“ hätte ich fast vergessen zu
erwähnen, dass mir „No Guts, No Glory“ in der Version von MISEO besser gefällt
als beim Original von BOLT THROWER. Na wenn das mal kein Empfehlungsschreiben
ist…
„Lunatic Confessions“ ist für mich eine nahezu
perfekte Death Metal Scheibe. MISEO scheinen einfach alles richtig gemacht zu
haben. Das Album enthält alles, was guter Death Metal für mich braucht. Es gibt
Geradlinigkeit und Härte, ebenso gibt es aber auch spielerische Raffinesse und
Abwechslung sowie ein Gespür für gute, dunkle Melodien, dabei ist der großartige,
leicht gutturale Gesang von Ferli natürlich nicht zu vergessen.
01. Trapped In Veil
02. Daddy’s Girl
03. Greek Kills
04. Lunatic Confessions
05. Skin Dress
06. Überzucht und Untergang
07. Harlots For God
08. Everybodys Victim
09. No Guts No Glory (Bolt Thrower Cover)
10. Five Star Doc
11. Ingrate Deadbeat
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