ZORN sind seit längerem keine Unbekannten mehr,
mischen sie doch seit dem 2001 erschienenen Debütalbum „Schwarz Metall“ den
deutschen Untergrund auf. In den Anfangstagen sagte mir der rohe, direkte und
kompromisslose Stil ZORNS sehr zu. Mir gefielen auch die 2002 erschienen
Veröffentlichungen „Terror Black Metal“ und die Split EP mit BATTLEHORNS. 2003
kam dann mit „Menschenfeind“ das zweite Album, welches zwar gelungen war, mich
jedoch nicht so sehr mitriss wie einst das Debüt. Als dann 2005 das dritte
Album „Todesschwadron“ herauskam, verlor ich das Interesse an ZORN. ZORN waren
zwar nach wie vor rau, direkt und heftig aber mir fehlte das gewisse Etwas. Nun
ist im Frühjahr das mittlerweile fünfte Album erschienen. Ich muss gestehen,
ich habe es mir nur des Namens wegen gekauft. „Gegen alles“ ist ein wahrhaftig
großartiger Name für ein Black Metal Album. Ich wollte ZORN eine zweite Chance
geben und erhoffte mir rauen und nihilistischen Black Metal, wie ich ihn etwa bei SVART HAT liebe. Diese Hoffnung bewahrheitete sich zwar nicht unbedingt,
enttäuscht haben mich ZORN mit „Gegen alles“ jedoch nicht.
Auch wenn ich nicht jede Veröffentlichung ZORNS
im Detail kenne, so kann ich aber sagen,
dass sie sich definitiv treu geblieben sind. Nach wie vor spielen ZORN rohen,
direkten und hasserfüllten Black Metal. „Gegen alles“ entpuppt sich dabei als
ein vielfältiges Werk, welches zwar durchgängig böse und gemein ist, aber nicht
unentwegt in monotoner Raserei verharrt. Mit dem Titellied beginnt das Album
sehr eindringlich. Das Lied „Gegen alles“ erweist sich als ein grimmiger Hassbatzen,
der Schnelligkeit mit einem eingängigen Refrain verbindet, welcher
rifftechnisch an DARKTHRONE um die Jahrtausendwende erinnert. An anderen
Stellen spielen ZORN stellenweise rigoros minimalistisch auf und zelebrieren eine
heftige Schlichtheit, die pure Gleichgültigkeit versprüht. Manchmal erinnern
mich ZORN aber auch an die Kaputten von HELLFUCKED, etwa in dem Stück „Manch
geisterhafte Kreaturen“. Vor allem dann, wenn sich Sänger Roderick voller
Innbrunst und Abscheu die Seele aus dem Leib zu keifen scheint.
Auch wenn „Gegen alles“ in der Summe ein
gemeines, fieses und wüstes Album ist, ist es jedoch alles andere als plump. Im
Gegenteil: Es gibt viele Tempoveränderungen und zahlreiche harmonische
Variationen. Ich würde das Spiel an den Gitarren nicht unbedingt als melodisch
bezeichnen wollen, doch gibt es einige gute, nicht unmelodische Riffs zu hören,
die den teils hochgradig aggressiven und tosenden Black Metal enorm bereichern.
Vor allem wenn ZORN das Tempo etwas rausnehmen, offenbaren sich die geschickt
platzierten Melodien. „Gegen alles“ ist definitiv ein sehr gelungenes und
überzeugendes Album. Sowohl spielerisch, klanglich als auch atmosphärisch ist
es ein Volltreffer! Wer kompromisslosen, bösen und aggressiven Black Metal
sucht, ist mit „Gegen alles“ bestens beraten.
1. Gegen alles
2. In der Dunkelheit
3. Verbrannte Erde
4. Manch geisterhafte Kreaturen
5. Madenwerk
6. Deathfuck
7. V.c.H.u.j.B.
8. Zorn & Zerstörung Vhttp://www.christhuntproductions.com/
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