Die
französische Death Metal Gruppe HEBOÏDOPHRENIE gründete sich 2010 und
veröffentlichte letztes Jahr ihr Debütalbum „Origin Of Madness“. Das Album
kommt als Digipak mit Booklet und zeigt viele zermetzelte Leiber. Auch inhaltlich
geht es vorwiegend um morbide Fleischeslust, Leichen und berstende Körper.
Eigentlich perfekte Voraussetzungen für üblen, brutalen und in den Goregrind
abdriftenden Death Metal. Doch HEBOÏDOPHRENIE gehen einen anderen Weg. HEBOÏDOPHRENIE
spielen stattdessen abwechslungsreichen Death Metal mit leichten Anleihen des Thrash
Metals.
„Origin Of
Madness“ ist ein durchaus düsteres Album auf dem Brutalität mit spielerischer
Vielfalt und differenzierten Strukturen gekoppelt wurde. Gesanglich,
stilistisch und atmosphärisch ist das Album eine vielfältige Angelegenheit. HEBOÏDOPHRENIE
können sehr direkt und brutal spielen, dann gibt es etwa sattes gutturales
Gegurgel. Andernorts vereint sich ein stampfender und treibender Rhythmus mit
mächtigen Gitarrenwänden zu schwerem und schwungvollem Death Metal. An anderen
Stellen spürt man dann hingegen die Wurzeln im Thrash Metal, das eine und
andere melodische Riff verrät dezent die Herkunft. Das klingt nicht schlecht,
doch viel besser sind HEBOÏDOPHRENIE, wenn sie direkt und brutal spielen. Das
Düstere und Schwere steht den Franzosen gut, auch die gutturalen
Gesangseinlagen wissen zu gefallen. Die weniger derben Arrangements und
melodischen Einsprengsel sagen mir hingegen nicht ganz so zu. Auf mich wirkt
diese Vielfalt manchmal etwas unentschlossen, so als hätte man seinen Stil noch
nicht gefunden. Solche Irritationen kommen jedoch nicht häufig vor.
„Origin Of
Madness“ ist kein überragendes aber dennoch anständiges Album. Spielen können
die Franzosen definitiv. Die Gitarristen und der Schlagzeuger verstehen ihr
Handwerk und selbst die Einflüsse großer Gruppen halten sich in Grenzen.
Kurzweilig wurde ich zweimal an CANNIBAL CORPSE erinnert, das war es dann auch
schon. HEBOÏDOPHRENIE spielen abwechslungsreichen und eigenständigen Death
Metal, dessen Stärken für mich ganz klar im Morbiden und Brutalen liegen. Ich
denke, in der Zukunft sollte man etwas weniger melodisch und abwechslungsreich,
dafür gutturaler, schwungvoller und düsterer spielen. Denn das können HEBOÏDOPHRENIE.
1. Intro
2. Heboïdophrenie
3. Feast Of
Death
4. Decay
5. The
Butcher
6. Rotten
7. Bonnet M
8. Death To
All
9. Morbid
Satyriasis
10. Cadaver
11. Outro
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