PEST EMPIRE aus Speyer sind ein interessanter
neuer Vertreter des Black Doom Metals. 2012 wurde die Gründung vollzogen und
vor wenigen Tagen gebar die Unterwelt die selbstproduzierte EP „Prophet“.
Obwohl „Prophet“ nur drei Lieder umfasst, kommt das gute Teil dennoch auf eine
stattliche Länge von rund 35 Minuten.
„Prophet“ ist ein mystisches sowie überaus
düsteres Werk. Das Trio arbeitet geschickt mit schweren Doom Passagen, die
direkt einem Abyssal entsprungen zu scheinen und in ihrer finsteren Atmosphäre
an Gruppen wie NECROS CHRISTOS oder GRAVE MIASMA erinnern. Die ersten Sekunden
vom Eröffnungstitel „I Am Your God“ erinnern zunächst an OMEGA MASSIF, doch
dann setzt der Gesang ein und diese Assoziation wird weggewischt. „Prophet“
besteht nicht nur aus diesem düsteren und schweren Doom Metal. Ebenso gibt es
leicht melodischen Black/Doom Metal und einige geheimnisvolle sowie
atmosphärische Arrangements.
Die EP ist einerseits sehr stimmig und homogen aber
dabei von einer gewissen Abwechslung gekennzeichnet. PEST EMPIRE versteifen
sich nicht auf ein spezielles Element, obgleich dies durchaus gerechtfertigt
und nachvollziehbar gewesen wäre. Manchmal sind gar sehr gefühlvolle Gitarrenmelodien
zu hören, die schön, klar und leicht sind; andernorts rollen dann krachende
Riffwände darnieder, die einen packen, schütteln und wachrütteln und
zwischendurch ertönt dann immer wieder der schwere, düstere und morbide Doom
Metal mit seinem tiefen und kehligen Gesang.
Für ein Debüt ist „Prophet“ eine wirklich überaus
gelungene Veröffentlichung einer vielversprechenden jungen Gruppe. PEST EMPIRE
haben alles richtig gemacht. Das melodische Moment ist präsent und zeugt von
gutem Gespür, ist aber nicht zu betont. Gleichermaßen gelungen sind die
schwarzen und morbiden Doom Passagen, die zum dunkelmelodischen Spiel einen
guten und derben Kontrast darstellen. „Prophet“ ist aber nicht nur spielerisch
und atmosphärisch eine gelungene Sache, auch klanglich haben PEST EMPIRE den
richtigen Griff bewiesen. Die Darbietung wirkt professionell, die einzelnen
Instrumente kommen differenziert zur Geltung und der Klang ist dabei druckvoll
aber bei weitem nicht glatt oder überproduziert. Gerade die lauten und harten
Passagen wirken etwas rau, wohingegen die atmosphärischen Arrangements überaus
klar und sauber sind. Mich konnten PEST EMPIRE jedenfalls voll von sich
überzeugen und ich fiebere bereits einer weiteren Veröffentlichung entgegen.
1. I Am Your God
2. Pest Prophet
3. Blood Meridian
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