Die Diskographie MOLOCHS sieht sehr
beeindruckend aus. Auf Discogs sind 82 Veröffentlichungen des ukrainischen
Einmannprojekts gelistet. Ein weiterer Eintrag wird das in Kürze erscheinende
Vinylalbum „Die Isolation“ sein. Es wird neun Lieder umfassen, von denen
lediglich zwei Titel Ambient enthalten, was mich natürlich freut, so haderte
ich auf früheren Veröffentlichungen doch immer mit dem Ambient aus dem Hause
Moloch.
Aber selbstverständlich fungiert das
Eröffnungslied als minimalistische Ambient-Einleitung, ehe dann schleppend mit
dem Lied „Depressive Visionen eines sterbenden Horizonts“ der Black Metal
seinen Lauf nimmt. Es ist ein ruhiges Lied, welches durch grell gestimmte,
verzerrte Gitarrenmelodien und verschieden sprechende Stimmen bestimmt ist.
Melancholisch und schwer ist dieser Einstieg ins Album und es wird auch
atmosphärisch nicht besser werden. „Die Isolation“ ist ein düsteres und
depressives Album, das stellenweise an die alten Sachen von BURZUM erinnert.
Die Musik MOLOCHS kommt ohne Effekthascherei
aus. Es ist vielmehr ein ruhiges und dezentes Album. Das Spiel an den Gitarren
ist ruhig, die rau-grellen Melodien breiten bestimmend einen schweren Mantel
der Dunkelheit aus, während der entrückte Gesang, der mal mehr mal weniger
eindringlich kreischend und emotional ist, innerste Verstimmungen ausdrückt. Am
besten gefallen mir auf „Die Isolation“ die langsam gespielten Gitarren, deren
ruhige Melodien eindringlich sind und mich klanglich als auch atmosphärisch ein
wenig an „Suicidal Emotions“ von ABYSSIC HATE erinnern. Den Klang empfinde ich
grundsätzlich als sehr gelungen. Die Produktion ist einerseits klar,
andererseits aber auch rau. Die Instrumente kommen differenziert zur Geltung,
wobei die Gitarren wie erwähnt grell und rau klingen und das Schlagwerk dumpf
und scheppernd im Hintergrund trommelt.
Musikalisch bin ich positiv von MOLOCH
überrascht. Zwar gab es auch früher schon das eine und andere Black Metal Lied,
mit dem mich der Ukrainer anzusprechen vermochte, jedoch fremdelte ich mit dem
mir bekannten zumeist. Mit dem Album „Die Isolation“ gibt es nun eine gelungene
Genre-Veröffentlichung, die mich vor allem des minimalistischen Aufwands, der Unaufgeregtheit und der dezenten aber
guten Melodik wegen überzeugt. Allerdings empfinde ich das letzte Lied „Abgrund
meines Wesens“ als überflüssig. Es ist 22 Minuten lang und besteht aus – für mich
– langweiligem, sphärischen Ambient. Da wäre das Akustikgitarrenstück „Nebelwald“
zuvor die bessere Ausleitung gewesen.
A1 Das Uralte verweilt dazwischen
A2 Depressive Visionen eines sterbenden
Horizonts
A3 Sterben unter der Blässe der
Unvermeidlichkeit
A4 Die letzten Strahlen der Sonne verblassen in
der Kälte der Apathie
A5 Wo der Winter unaufhörlich schlägt
A6 Das Leben ist wie ein verwundeter Vogel der
langsam vom Himmel fällt
A7 E.Khu
B1 Nebelwald
B2 Abgrund meines Wesens
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