Das
Schwäbische Duo TEMPERS CREATURES gründete sich 2008 und veröffentlichte
kürzlich das Album „Lupus Est Homo Homini“. Die Zwei beschreiben ihren Stil als
„Depressive Suebian Heathen Music“, womit sie die Verbindung von depressivem
Black Metal mit heidnischen Einflüssen und die Verbundenheit zur schwäbischen
Heimat ausdrücken wollen.
Entsprechend
der unterschiedlichen Einflüsse ist „Lupus Est Homo Homini“ auch kein homogenes
Werk, da sowohl der DSBM teils sehr ausgeprägt ist, es aber ebenso auch
deutliche Tendenzen in Richtung Heidentum und atmosphärische Musik gibt. Durch
diese verschiedenen Ansätze entpuppt sich das Album als facettenreich. Selbst
der DSBM ist vielfältig. TEMPERS CREATURES gehen sowohl den klassischen Weg, der eine schleppenden
Spielweise und hysterisches Gekreische bevorzugt, als auch ruppig zu Werke, wie
der eine und andere schnelle und ruppig Ausbruch zeigt. Ganz gleich ob langsam
oder schnell, musikalisch agiert das Duo im Black Metal rau. Der Klang ist roh
und scheppernd und die Melodien sind relativ einfach gehalten. Etwas anders
sieht es in den zahlreichen atmosphärischen Stücken und Passagen aus, die
sowohl männlichen als auch weiblichen Klargesang beinhalten. Dort gibt es neben
ruhigem Gesang auch Piano und verträumte, teils heidnische und dem Neo-Folk
entliehene Harmonien zu hören. Diese harmonischen und ruhigen Einlagen sind ein
starker Kontrast zum rohen DSBM und erweitern die Stimmungslage des Albums
enorm. Da gefällt mir „Wir rufen deine Wölfe“ definitiv am besten, da ich schon
das Original von STURMPERCHT großartig finde. Hierbei handelt es sich zwar um
ein von STURMPERCHT nachgespieltes Stück, doch ist „Wir rufen deine Wölfe“
eigentlich ein Gedicht von Friedrich Hielscher, auf dessen kontroverses Schaffen
ich an dieser Stelle nicht eingehen möchte. „Wir rufen deine Wölfe“ wurde
jedenfalls von vielen Gruppen vertont und TEMPERS CREATURE haben sich für die
wohl beste Interpretation von STURMPERCHT entschieden.
Die
musikalische und atmosphärische Vielfalt ist sicherlich interessant. TEMPERS
CREATURE versuchen immer wieder mittels ruhiger und sphärischer Musik dem
Ganzen einen ruhigen und atmosphärischen Charakter zu verleihen, was mir
persönlich jedoch nicht gefällt. Mir ist es insgesamt zu viel Abwechslung mit
einem zu hohen Anteil an atmosphärischen Einlagen. Dadurch wird der Black Metal
etwas an die Seite gedrängt, der mir vor allem dann gefällt, wenn es etwas
lauter, schneller und hässlicher wird. Die langsamen, depressiven Passagen sind
nicht schlecht, können mich aber nicht wirklich fesseln, was beim DSBM aber
ohnehin nur sehr selten vorkommt. „Lupus Est Homo Homini“ richtet sich deshalb
wohl vor allem auch an Anhänger des rohen DSBM und Freunde von atmosphärischen
und ruhigen Klängen. Dies wird auch durch die strikte Limitierung auf 100
Einheiten unterstrichen. „Lupus Est Homo Homini“ ist ein Album für eingefleischte
Anhänger des suizidalen und atmosphärischen Black Metals.
01.
Zwiespalt (Intro)
02. Schmerz,
mein einzig‘ Freund (Einsamkeit I)
03. Winter
im Herzen (Einsamkeit II)
04. Der
Misanthrop
05. Der
Menschheit Weltenbrand
06. Letztes
Strafgericht
07. Die
Liebe Nerthus (Burzum Cover)
08. Suebia
(Heimaterde)
09. Heimathymne
10. Wir
rufen deine Wölfe (Sturmpercht Cover)
11. Wuotans
wildes Heer
12. Die
Trauer der Germania
13. Nur ein
Traum… (Einsamkeit III)
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