Vor ziemlich
genau drei Jahren konnten WALK THROUGH FIRE mit ihrem Debütalbum „Furthest From
Heaven“ einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Denn was die vier Schweden damals ablieferten,
war herrlich düsterer sowie beklemmender Sludge. Nun liegt mir mit „Hope Is
Misery“ der Nachfolger vor, und der Albumname ist definitiv Programm!
„Hope Is
Misery“ ist nämlich in der Tat ein von Qual, Not und Leid geprägtes Werk.
Obwohl WALK THROUGH FIRE langsam aufspielen und das Album auf eine Länge von 80
Minuten kommt, wirkt der Sludge streckenweise enorm kraftvoll und aggressiv,
was nicht zuletzt dem energischen Kreischgesang von Gitarrist Ufuk geschuldet
ist. Seine bissigen und aggressiven Gesangseinlagen harmonieren hervorragend
mit den bedrückenden und desolaten Riffs. So entsteht eine überaus schwere,
düstere und beklemmende Atmosphäre, die allerdings nicht wirklich oder ausschließlich
depressiv ist sondern vielmehr einer latenten Hoffnungslosigkeit und Bitterkeit
entspricht.
WALK THROUGH
FIRE haben auf dem zweiten Album gegenüber dem Debüt sowohl die Liedanzahl als
auch die Spielzeit verdoppelt, was gefährlich sein kann, in diesem Fall aber
funktioniert. Obwohl ein gewisses Maß an Monotonie obligatorisch ist, gibt es
Abwechslung, die „Hope Is Misery“ zu einer Art Reise oder Erzählung macht.
Einerseits wechseln sich instrumentale Stücke mit gesungenen Liedern ab und
andererseits gibt es neben zähem Sludge und gequälten Riffs auch leise und
sanfte Klänge oder aggressive Intentionen zu hören. WALK THROUGH FIRE haben die
richtige Mischung gefunden und „Hope Is Misery“ ist ein Werk, welches nur in
seiner Gesamtheit richtig funktioniert. Es ist ein monolithisches Opus mit dem
man tatsächlich den Glauben an Hoffnung und Besserung verlieren kann.
Ich schrieb bereits
im Fazit des Vorgängers, dass WALK THROUGH FIRE den perfekten Soundtrack für
jegliche Schwermut ablieferten. Dies kann ich nur wiederholen, wobei die
Schweden jegliche Form von Beklemmung, Schwermut und Qual noch deutlich
intensivierten. „Hope Is Misery“ ist noch lichtverzehrender und derber als „Furthest
From Heaven“. Wer der derzeitigen sommerlichen Glut und Leichtigkeit etwas
entgegen setzen will, der soll doch bitte „Hope Is Misery“ auf voller Lautstärke
abspielen! Denn dort wo WALK THROUGH FIRE sind, gibt es weder Sommer noch
Licht.
1. Sustained in Grief
2. Hope is Misery
3. Grow Stronger in Isolation
4. Harden in Despair
5. Waking Horror
6. Next to Nothing
7. Another Dream Turned Nightmare
8. Laid in Earth
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