08.06.2014

Mosaic - Old Man's Wyntar | 2014 | Amor Fati Productions | CD | Black Metal



MOSAIC wurde 2006 von Inkantator Koura gegründet um sich musikalisch auszuleben. Es entstand einiges, extrem stilübergreifendes Material, welches die Spannbreite von Ambient, über Neofolk und Noise bis hin zu Funeral Doom, Black Metal und Neoklassik abdeckte. Einflüsse aus Thrash und Death Metal führten schließlich zur Gründung seiner anderen Band ALCHEMYST. Die erste Veröffentlichung MOSAICS, eine Split mit ALCHEMYST, erschien erst 2011, 2013 folgte eine weitere Split und nun gibt es mit der EP „Old Man’s Wyntar“ den dritten Streich.

Die Basis auf der die Musik MOSAICS fußt, ist der Black Metal, wobei dieser von MOSAIC reich beschmückt wurde. „Old Man’s Wyntar“ wurde in zwei Kapitel aufgeteilt, die jeweils in ihrer Mitte das Hauptlied und davor und danach je einen Prolog und Epilog haben. So lassen sich die 44 Minuten Spielzeit leicht erklären, die für eine EP ja schon immens sind.

Der experimentelle und atmosphärische Anstrich entsteht gerade und vor allem wegen dieser Ein-, Über- und Ausleitungen, die eben von Neofolk, Ambient und ruhigen Klanglandschaften geprägt sind. Wenn man sich auf die beiden Hauptlieder konzentriert, steht vor allem düsterer Black Metal im Vordergrund. Das Stück „Onset Of Wyntar“ ist ein langes und facettenreiches Lied, das sowohl harsche und bissige Eruptionen als auch ruhige, düstere und obskure Arrangements beherbergt. Es ist ein Wechselspiel von laut und leise, von drückender Intensität und klarer Schönheit. Das andere Hauptstück, „White Gloom“, ist nicht minder eindringlich. Auch hier inszenieren MOSAIC winterliche Kälte und Aggression als vielschichtige Komposition, die zahlreiche Abstufungen aufweist. Sowohl die Gesänge als auch die Harmonien der beiden Stücke sind abwechslungsreich und entfesseln eindringliche, emotionale Stimmungen, die nicht nur aus Aggression und Melancholie bestehen, sondern viele Abstufungen dazwischen abdecken und auch einige bizarre oder obskure Momente besitzen.

„Old Man’s Wyntar“ ist ein Konzeptwerk. Das fängt bereits beim tollen Artwork an. Das Booklet ist optisch und haptisch überaus ansprechend, textlich spiegelt sich der winterliche Leitgedanke ebenfalls interessant und gelungen wieder und selbst die Pseudonyme wurden für diese Aufnahme angepasst. In seiner Gesamtheit und als Konzept spricht mich „Old Man’s Wyntar“ vollends an, auch wenn mein Musikgeschmack sich vor allem an den zwei ‚Hauptliedern‘ erfreut. Die anderen vier Stücke, die vor allem sphärisch und  ruhig sind, sind zwar nicht schlecht, treffen aber weniger meinen Nerv. Das Debütalbum ist bereits in der Planung und wird kommenden Winter erscheinen, man darf also gespannt sein!

Erweckunge & Winteren
1. Incipit: Geherre
2. Onset of Wyntar
3. Im Winter

Zoubar & Tunkalheyt
4. Snowscape
5. White Gloom
6. Black Glimmer

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