Für ihr
zweites Album „Aokigahara“ konnte das österreichische Duo HARAKIRI FOR THE SKY einige
namhafte Gastsänger verpflichten, nämlich: Torsten von AGRYPNIE, SEUCHE von
FÄULNIS, Eklatanz von HERETOIR sowie Cristiano von WHISKEY RITUAL. Damit wird
schon ein wenig angedeutet wohin die Richtung mit „Aokigahara“ gehen wird,
sofern man das Debütalbum von 2012 nicht kennt. HARAKIRI FOR THE SKY spielen
auf ihrem zweiten Album Post Black Metal respektive modernen, melodischen und
atmosphärischen Metal mit einer schweren Grundstimmung.
Dabei setzen
die Zwei nahtlos dort an, wo das Debüt einst endete. „Aokigahara“ ist eine
konsequente Fortsetzung des Erstlingswerkes und dürfte somit niemanden
enttäuschen. Nach wie vor stehen melodische Arrangements im Mittelpunkt, die in
abwechslungsreiche Kompositionen gebettet wurden. Es gibt zahlreiche atmosphärische
und melodische Elemente und Passagen, die allesamt wohl bedacht und gut
gespielt wurden. Es gelingt HARAKIRI FOR THE SKY erneut, ob aller Melodik die
Musik nicht verspielt oder überfrachtet wirken zu lassen. Atmosphärisch ist „Aokigahara“
ein in sich stimmiges Werk. Für mich persönlich ist die Thematik jedoch
interessanter als die Musik an sich. Der Albumname „Aokigahara“ ist ein Wald in
Japan und bedeutet in Deutsch „das Meer aus Bäumen“. Um diesen Wald ranken sich
einige Mythen und er ist ein beliebter Ort um in den Freitod zu gehen. In dem
Lied „69 Dead Birds For Utøya“ wird der Anschlag des Norwegers Anders Behring
Breivik thematisiert und „Jhator“ behandelt das tibetische Ritual der Himmelsbestattung.
Das sind interessante und spannende Themen, die den Rahmen für die latente Schwermut
in der Musik stecken.
Wem Gruppen
wie AGRYPNIE, IMPERIUM DEKADENZ oder NOCTE OBDUCTE gefallen, dem wird ganz
sicher auch „Aokigahara“ zusagen. Es ist ein Album welches spielerisch als auch
klanglich überzeugt, aber man muss eben diesen durchaus modernen Stil mögen.
Meinen persönlichen Geschmack treffen HARAKIRI FOR THE SKY nicht, da mich die
moderne Verbindung von Melodik und Melancholie noch nie besonders zu berühren vermochte.
Mir fehlt einfach die Härte und Hässlichkeit, das Direkte und Unmittelbare.
Dennoch kein schlechtes Album und über Geschmack lässt sich vortrefflich
streiten.
1. My Bones to
the Sea
2. Jhator
3.
Homecoming: Denied!
4. 69 Dead
Birds For Utøya
5. Parting
6. Burning
From Both Ends
7.
Panoptycon
8.
Nailgarden
9. Gallows
(Give ´Em More)
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