16.06.2014

Harakiri For The Sky - Aokigahara | 2014 | Art Of Propaganda | CD / Vinyl | Black Metal



Für ihr zweites Album „Aokigahara“ konnte das österreichische Duo HARAKIRI FOR THE SKY einige namhafte Gastsänger verpflichten, nämlich: Torsten von AGRYPNIE, SEUCHE von FÄULNIS, Eklatanz von HERETOIR sowie Cristiano von WHISKEY RITUAL. Damit wird schon ein wenig angedeutet wohin die Richtung mit „Aokigahara“ gehen wird, sofern man das Debütalbum von 2012 nicht kennt. HARAKIRI FOR THE SKY spielen auf ihrem zweiten Album Post Black Metal respektive modernen, melodischen und atmosphärischen Metal mit einer schweren Grundstimmung.

Dabei setzen die Zwei nahtlos dort an, wo das Debüt einst endete. „Aokigahara“ ist eine konsequente Fortsetzung des Erstlingswerkes und dürfte somit niemanden enttäuschen. Nach wie vor stehen melodische Arrangements im Mittelpunkt, die in abwechslungsreiche Kompositionen gebettet wurden. Es gibt zahlreiche atmosphärische und melodische Elemente und Passagen, die allesamt wohl bedacht und gut gespielt wurden. Es gelingt HARAKIRI FOR THE SKY erneut, ob aller Melodik die Musik nicht verspielt oder überfrachtet wirken zu lassen. Atmosphärisch ist „Aokigahara“ ein in sich stimmiges Werk. Für mich persönlich ist die Thematik jedoch interessanter als die Musik an sich. Der Albumname „Aokigahara“ ist ein Wald in Japan und bedeutet in Deutsch „das Meer aus Bäumen“. Um diesen Wald ranken sich einige Mythen und er ist ein beliebter Ort um in den Freitod zu gehen. In dem Lied „69 Dead Birds For Utøya“ wird der Anschlag des Norwegers Anders Behring Breivik thematisiert und „Jhator“ behandelt das tibetische Ritual der Himmelsbestattung. Das sind interessante und spannende Themen, die den Rahmen für die latente Schwermut in der Musik stecken.

Wem Gruppen wie AGRYPNIE, IMPERIUM DEKADENZ oder NOCTE OBDUCTE gefallen, dem wird ganz sicher auch „Aokigahara“ zusagen. Es ist ein Album welches spielerisch als auch klanglich überzeugt, aber man muss eben diesen durchaus modernen Stil mögen. Meinen persönlichen Geschmack treffen HARAKIRI FOR THE SKY nicht, da mich die moderne Verbindung von Melodik und Melancholie noch nie besonders zu berühren vermochte. Mir fehlt einfach die Härte und Hässlichkeit, das Direkte und Unmittelbare. Dennoch kein schlechtes Album und über Geschmack lässt sich vortrefflich streiten.

1. My Bones to the Sea
2. Jhator
3. Homecoming: Denied!
4. 69 Dead Birds For Utøya
5. Parting
6. Burning From Both Ends
7. Panoptycon
8. Nailgarden
9. Gallows (Give ´Em More)


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