09.06.2014

Velnias - Sovereign Nocturnal | 2014 | Eisenwald | CD / Vinyl | Black Metal



Ursprünglich erschien VELNIAS‘ Debütalbum „Sovereign Nocturnal“ bereits 2008. Seitdem wurde es mehrmals auf verschiedenen Tonträgern neu aufgelegt und nun gibt es eine weitere Wiederveröffentlichung. Diesmal auf CD und Vinyl über die deutsche Eisenwald Tonschmiede.

Stilistisch sind VELNIAS auf ihrem Debüt nicht einfach zu fassen. Grob skizziert lässt sich „Sovereign Nocturnal“ als eigenwillige Mischung von Black Metal und Doom umschreiben. Diese Mischung ist abwechslungsreich, wie bereits das erste Lied „Into Arms Of Oak“ zeigt. Es beginnt sehr ruhig, langsam und atmosphärisch, und die anfänglichen, in die Länge gezogenen Riffs, erinnern mich an „Diadem Of 12 Stars“ von WOLVES IN THE THRONE ROOM. Dieser Vergleich und diese Spannung führt jedoch in die Irre, da sich VELNIAS für eine langsame und teils melodisch-atmosphärische Weiterführung entschieden und wider erwarten kein rasend kalter Black Metal ausbricht. Leise und klare Töne, etwa gefühlvoll arrangierte Gitarrenparts, sind immer wieder auf „Sovereign Nocturnal“ zu hören, die mich dann auch schon mal an Gruppen wie EARTH oder PELICAN erinnern.

VELNIAS verzichten weitgehend darauf, komplexe und komplizierte Passagen zu spielen und in die Länge zu ziehen. Stattdessen gibt es eine ruhige Instrumentierung, deren Hauptaugenmerk auf das feine und filigrane Riffing liegt. Die Spielweise kann aber auch schon mal zäh und schleppend sein, doch wird diese doomige Behäbigkeit immer wieder durch luftige Riffs und Melodien, oder sphärische, dem Black Metal entliehene Spannungsbögen, aufgelöst.

„Sovereign Nocturnal“ ist ein Album, welches mich beim ersten Durchgang mehrmals überraschte, da VELNIAS eigentlich immer etwas anderes taten als ich zuvor vermutete. VELNIAS wirken hier absolut entspannt und tief in sich ruhend, was sich natürlich auch positiv auf die Atmosphäre der Musik auswirkt. Denn so viel passiert auf dem Album eigentlich gar nicht. „Sovereign Nocturnal“ ist ein Werk, welches vor allem im Kleinen, im Detail große Momente besitzt. Die lässige und unaufgeregte Umsetzung ist der Kitt, der die vielen autarken Arrangements zusammen hält. Zudem ist „Sovereign Nocturnal“ auch ein Album, welches trotz der vielen guten eigenständigen Momente, vor allem als Gesamtwerk funktioniert. In seiner Summe ist „Sovereign Nocturnal“ ein homogenes, schlüssiges und flüssiges Album.

Obwohl ich mich hier und da an die eine oder andere Gruppe erinnert fühle, empfinde ich „Sovereign Nocturnal“  als ein sehr eigenständiges Werk. Aber es ist auch ein Album das sich nach mehreren Durchgängen noch immer nicht in eine Schublade stecken lässt. An der einen Stelle schimmert Black Metal durch, woanders breitet sich Doom aus und oftmals gibt es auch tolle akustische Gitarreneinlagen. Mir gefällt es gut, auch wenn „Sovereign Nocturnal“  womöglich nicht jedermanns Geschmack sein dürfte, da es vielleicht zu wild durcheinander gewürfelt wirken könnte oder es an markanten, intensiven Momenten fehlt. Doch genau dieses Fehlen solcher Momente, die ruhige und subtile Herangehensweise schöner Harmonien und Spannungsbögen,  macht „Sovereign Nocturnal“ für mich zu einem guten Album.

1. Into Arms Of Oak
2. Risen Of The Moor
3. Sovereign Nocturnal

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen