29.04.2013

Regarde Les Hommes Tomber - Regarde Les Hommes Tomber | 2013 | Les Acteurs De L'Ombre Productions | CD/LP | Blackened Sludge

REGARDE LES HOMMES TOMBER sind eine jener Gruppen, die auf eine moderne Art und Weise Sludge, Black Metal und Hardcore miteinander kombinieren, vermischen und auflösen. In diesem Sammelbecken tummeln sich viele Bands, bei denen man nie so genau ausmachen kann, wie man die Musik im Einzelnen einordnen soll. Einordnen muss man das auch gar nicht unbedingt, kann aber hilfreich sein. Den Franzosen von REGARDE LES HOMMES TOMBER gelingt es auf ihrem selbstbetitelten Debütalbum jedenfalls ganz gut, die unterschiedlichen Stile und Einflüsse flüssig und zugleich auch lässig miteinander zu vermischen.

Regarde Les Hommes Tomber ist ein Werk, auf dem laut und leise, brachial und sanft, zusammen kommen und nebeneinander existieren. Giftige und gequält wirkende Riffs, abdriftende, rockige Gitarrenläufe werden ebenso eingestreut wie schwere und niederwalzende Doom-Riffs. Es ist ein in jeglicher Hinsicht abwechslungsreiches Album, nicht nur spielerisch, auch der Gesang erweist sich als sehr facettenreich. Genau diese Abwechslung ist für mich jedoch der Schwachpunkt des Albums. Die Umsetzung an sich ist gut, das Material ist sehr flüssig und stimmig und REGARDE LES HOMMES TOMBER besitzen auch ein Gespür für gute, zupackende Riffs und Melodien. Nur ist mir persönlich dieses Gemisch aus den verschiedenen Stilen etwas zu viel des Guten. Für meinen Geschmack hätte man den Sludge etwas mehr in den Vordergrund stellen sollen und die moderne Unterfütterung mit (Black) Metal und Post-Hardcore reduzieren sollen. Wenn REGARDE LES HOMMES TOMBER instrumentale Passagen spielen und sich auf die guten Riffs und das harte Schlagwerk konzentrieren, wirkt und klingt das viel besser und härter, als wenn man auf die Schnelligkeit und Garstigkeit des Black Metals vertraut oder atmosphärische Übergange spielt. Dabei kann man der Musik aber eine gewissen Hang zu Morbidität und Dunkelheit durchaus zusprechen.

An und für sich handelt es sich hierbei um kein schlechtes Album, mir ist es allerdings in seiner Gesamtkonzeption eine Spur zu modern. Die Umsetzung ist gut, doch atmosphärisch schaffen es die Franzosen nicht, mich komplett von sich zu überzeugen. Für mich sind solche Alben irgendwie immer auch nichts Halbes und nichts Ganzes, ich fühle mich dann so, als würde ich zwischen den Stühlen sitzen. Einzelne Elemente und Passagen gefallen mir richtig gut, während mir andere Parts dann Kopfschütteln bereiten. Zudem vermisse ich eine gewisse Eigenständigkeit. Ständig fühle ich mich an irgendwelche Gruppen erinnert, doch eine eigene spezielle Charakteristik kann ich nicht so richtig erkennen. Das Beste wird es sein, wenn man das Album einfach bei Ladlo probehört. Wer es apokalyptisch, modern und stilübergreifend mag, wird hiermit vielleicht mehr anfangen können als ich.

01. Prelude
02. Wanderer of eternity
03. Ov flames, flesh and sins
04. Sweet thoughts and visions
05. Regarde les hommes tomber
06. A thousand years of servitude
07. The fall

http://rlht.bandcamp.com/
http://www.lesacteursdelombre.net/productions/

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