Mit BATTLE DAGORATH bin ich das erste Mal im vergangenen Jahr auf der Split Enshroudment Of Astral Destiny in Berührung gekommen, wo sie mich nicht wirklich umhauen konnten. Nun gibt es mit Cursed Storm Of Ages das dritte Album, welches so umfangreich geworden ist, das es als Doppel-CD kommt.
Diesmal jedoch, treffen BATTLE DAGORATH genau meinen Nerv, zumindest teilweise. Wenn man mit The Tomb Lies Deep Beyond At The End Of Time
erstmal die ruhige und kosmisch anmutende, für mich total langweilige,
Einleitung hinter sich gelassen hat, entschädigen BATTLE DAGORATH mit
fantastischem Black Metal, der so kalt wie die endlosen Weiten des
Universums ist. Das leise Schlagwerk tuckert rasend, die Gitarren tönen
grell und verzerrt und der Gesang wird grotesk verzerrt geschrien, so
dass er sich perfekt in wahnsinnige Geräuschkulisse einreiht. BATTLE
DAGORATH wirken hier wie eine absolut perfekte Mischung aus DARKSPACE,
PAYSAGE D’HIVER und BLUT AUS NORD. Die Lieder sind absolut düster und
grimmig, dabei immer auch in einer gewissen Weise hasserfüllt und
menschenfeindlich. Sphärische und harmonische Arrangements, zum Teil
erhebend und majestätisch, wechseln sich mit rauschender sowie
verstörender Raserei ab.
Cursed Storm Of Ages ist auf der ersten CD ein
hochinfektiöses Album, welches mich mit seiner vereinnahmenden
Atmosphäre sofort und unverzichtbar in seinen Bann zieht. Die dezenten,
fast schon unauffälligen Gitarrenharmonien sind perfekt, ebenso der
Kreischgesang als auch das Schlagwerk, welches einem sowohl minutenlange
Monotonie als auch abwechslungsreiche Breaks und Variationen um die
Ohren haut. BATTLE DAGORATH haben das Verhältnis von misanthropischer
Monotonie, präziser Nähmaschinenraserei und kosmischer Melodik perfekt
aufeinander abgestimmt. Die erste CD ist eine großartige Verschmelzung
verschiedener Stimmungen, die pure Essenz tiefster und schwärzester
Emotionen.
Die zweite CD beginnt erneut mit einer langweiligen, ruhigen
Ambienteinleitung. Doch auch danach bleibt es verhältnismäßig ruhig und
atmosphärisch. Awakened By The Spell Of The Wind ist ein
langes, ruhiges Stück, in dem neben den Windgeräuschen sehr viel
Keyboard zu hören ist. Irgendwann kommt dann das sehr schleppend
gespielte Schlagwerk hinzu, was dann ziemlich schwermütig wirkt.
Ebenfalls recht harmonisch und atmosphärisch ist das direkt
nachfolgende Interdimensional Passageway Between Worlds, wo
BATTLE DAGORATH mittelschnell spielen und viele sphärische Melodien
verbreiten. Das ist nicht schlecht, hat aber bei weitem nicht mehr den
Gänsehautfaktor der ersten CD. Erst mit Myth Of The Cold Ghost Sea,
also kurz vorm Ende der zweiten CD, kehren BATTLE DAGORATH wieder ein
wenig zur Stärke und bohrenden Eindringlichkeit der ersten CD zurück,
auch wenn das Lied nicht ganz so grimmig und verstörend ist.
Ein wenig scheint es so, als hätten BATTLE DAGORATH das Album in
zwei Kapitel aufgeteilt. Das erste Kapitel strotzt nur so von
verstörender und schwärzester Negativität, während das zweite Kapitel
mehr Licht besitzt und wesentlich bekömmlicher ist. Mir gefällt die
erste CD weitaus besser, da ich das dort Gebotene fantastisch und
perfekt finde. Die zweite CD ist natürlich nicht schlecht, besitzt gar
epische Klanglandschaften doch mag ich das Extreme und Radikale, wie
auf CD 1, einfach lieber. Trotzdem ist Cursed Storm Of Ages
ein Meisterwerk in Sachen Ambient Black Metal, und wer die oben
genannten Bands mag, darf sich das Album auf keinen Fall entgehen
lassen.
01. The tomb lies deep beyond at the end of time
02. Cloud, shadow, earth & flesh
03. Processional across dreamed landscapes
04. Macrocosmic haunting vision
05. The infinite darkness awaits
06. Awakened by the spell of the wind
07. Interdimensional passageway between worlds
08. Myth of the cold ghost sea
09. The last dying winter
https://www.facebook.com/BattleDagorath
http://www.atmf.net/category/commilitones/de-tenebrarum-principio/
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