Über ARKTHINN ist rein gar nichts bekannt. Selbst bei der Namensgebung
der Lieder und der Veröffentlichung bleibt man ominös und
geheimnisvoll. Die Kassette mit der schlichten Bezeichnung I stellt die vermutlich erste Erscheinung dar, und wird mit PAYSAGE D’HIVER und DARKSPACE verglichen.
Die Kassette umfasst zwei rund 20 Minuten lange Lieder, auf jeder
Seite befindet sich eins. Die Seite A beherbergt düsteren, morbiden
und kalten Black Metal der rohen aber atmosphärischen Art. ARKTHINN
spielen hier sehr roh und zerstörerisch. Die grell verzerrten Gitarren
bestimmen gemeinsam mit dem morbiden, etwas heiser klingenden Gesang
das Klangbild, während das Schlagwerk im sphärisch rohen Klangbrei
nahezu untergeht. Aber das stört angesichts der Form des Black Metals
überhaupt nicht. Es gelingt ARKTHINN mühelos, eine extrem dichte und
böse Atmosphäre zu kreieren, die alleine auf den morbiden
Gitarrenläufen und dem Gesang fußt. Und in der Tat, ARKTHINN wirken wie
eine Mischung aus PAYSAGE D’HIVER, DARKSPACE und vielleicht auch
SPECTRAL LORE. Dem Einen und Anderen mag I womöglich zu roh
und ungeschliffen sein, doch genau dies mag ich sehr. Der rohe
Instrumentenklang ist genau richtig, denn er unterstreicht die
musikalische Atmosphäre perfekt. I ist ein wunderbares, langes
und verstörendes Manifest, in dem ARKTHINN zwar minimalistisch aber
dafür harmonisch großartig aufspielen und ein absolut finsteres Dickicht
morbider, kalter Stimmungen flechten.
Während es auf der A Seite nur im Mittelteil eine kurze
Ambientpassage gab, so ist die B Seite Ambient pur. Hier verhält es
sich ganz ähnlich wie schon letzte Woche bei ASCHE DER WELTEN. Die A
Seite ist gut und überzeugend im Black Metal, während die B Seite mit
dem reinen Ambient zwiespältig ist. ARKTHINN kombinieren düstere
Geräusche und Klänge mit Rauschen und Akustikgitarre zu einer langen,
düsteren Ambientnummer. Für jemanden wie mich, der mit reinem Ambient
nur wenig bis gar nichts anzufangen weiß, wird solch ein Lied zur
Geduldsprobe, da ich es einfach sterbenslangweilig finde. Deshalb
betrachte ich die B Seite auch einfach als eine Art Ausleitung oder
Bonus, da die A Seite gut genug und immerhin rund 22 Minuten lang ist.
Deshalb ist I von ARKTHINN trotzdem eine absolut
empfehlenswerte Untergrundveröffentlichung, die bösartigen,
misanthropischen und rohen Black Metal offenbart
01. I
02. II
http://atavism.records.free.fr/
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