I KLATUS sind ein Trio aus Chicago und sie lassen sich Zeit wenn es um
die Veröffentlichung von Alben geht. Gegründet wurde die Band 2001, das
Debüt erschien allerdings erst 2005, der Nachfolger kam 2008 und dann
arbeitete man fünf Jahre lang, ehe im Dezember mit Kether das dritte Album folgte. I KLATUS haben Kether
zunächst in Eigenregie auf Doppel-Vinyl veröffentlicht, welches auf
100 Stück limitiert ist (noch erhältlich) und nun kann man das Album
auch als Download bekommen.
Kether ist ein wahrhaftiger Brocken, der nicht leicht zu
verdauen sein dürfte. I KLATUS selbst beschreiben ihren Stil etwas
kryptisch als „beyondcore, sludge, and shamanistic method doom“.
Tatsächlich ist Kether ein stilübergreifendes und Grenzen
verwischendes Werk, das sowohl abgefahren, experimentell, bizarr,
obskur und psychedelisch als auch heftig, dreckig, laut, melodisch,
sanftmütig und harmonisch ist. Es kommt sehr viel zusammen, doch I
KLATUS ist es gelungen, diese Melange an unterschiedlichen und
gegensätzlichen Einflüssen und Stilelementen stimmig und flüssig
miteinander zu verschmelzen. Da wundert es dann auch nicht mehr, dass
man ganze fünf Jahre an Kether arbeitete.
Kether ist absolut kein Album welches sich mal eben so
zum Zwischendurchkonsum eignet. Es ist vielmehr ein epochales
klanggewordenes Manifest, dem man sich hingeben muss. Und gerade die
Gegensätze sind es, die mich faszinieren. Es gibt Lieder, in denen I
KLATUS atmosphärischen und melodischen Doom mit einer hochgradig
aggressiven Mischung aus Death Metal, Grindcore und Hardcore
abwechseln. Das erinnert mich dann ein wenig an UFO GESTAPO, doch I
KLATUS gehen in ihrer Experimentierfreudigkeit weiter. Es sind auch
viele psychedelische Arrangements mit eingespielten Samples und
Ambientklängen zu hören, was dann vereinzelt an UFOMAMMUT erinnert.
Ebenso gibt es auch „schamanisch“ anmutende Trommelrhythmen und sehr
monotone Passagen, die den Wahnsinn komplettieren.
Kether ist ganz sicher ein besonderes Werk, welches sich von der breiten Masse an Veröffentlichungen abhebt. Kether
ist vielmehr als nur Doom oder Sludge, es ist eine sonderbare
Rundreise durch viele Stile und Gefühlslagen. I KLATUS können sehr böse
und hässlich aber auch sehr sanft und lieblich aufspielen. Wie gesagt,
es ist ein Werk auf dem sich die Gegensätze die Klinke in die Hand
geben. Mir gefällt das sehr gut, da es I KLATUS eben wunderbar gelang,
ein rundum stimmiges und ansprechendes sowie anspruchsvolles Album zu
formen. Wer auf abgefahrene Musik mit dem gewissen Etwas steht und
keine Angst vor experimentellen und unorthodoxen Klängen hat, sollte
sich Kether keinesfalls entgehen lassen!
01. John of the network
02. Flailtank
03. Chemtrails
04. Antediluvian knowledge
05. Model prisoner interlude
06. Model prisoner revolt
07. Portals (Under the lake)
08. Pillar of Boaz
09. Tree of Sephirot
10. By the Coercion of Marduk
11. Karma and forgiveness
12. Dark commitment to the ceaseless NO
http://www.iklatus.com/
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