Rund fünf Jahre hat es gedauert, um auf die 2006 veröffentlichte Demo Jenseits der Schatten
das Debütalbum folgen zu lassen. Stilistisch und atmosphärisch hat
sich bei SEELENGREIF allerdings erstaunlich wenig verändert. Wenn man
mal den besseren und professionelleren Studioklang außer Acht lässt,
hört sich ...zum Tode betrübt wie eine nahtlose und konsequente Fortsetzung der Demo an.
Die sieben Lieder des Albums zeugen von deutschsprachigem Black
Metal, dessen sehr gut verständlicher Gesang, der oftmals bissig und
grimmig ist, hervorragend mit den variablen Gitarrenmelodien
harmoniert. Auch wenn SEELENGREIF mit den aktuellen atmosphärischen
Black Metal Gruppen rein gar nichts gemeinsam haben, ist das Album
dennoch ein von Harmonien und Melodien getragenes Album, was das Ganze
auf eine dunkle Art und Weise atmosphärisch macht. SEELENGREIF
kombinieren dezidierte Melodik mit deutscher Grimmigkeit und einer
überaus dezenten Melancholie. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist schon
das erste Lied Totenstille. In den ersten drei Sekunden des
Liedes ist eine schön gespielte Akustikgitarre zu hören, die zu der
Annahme verleitet, erst mal eine ruhige, stimmungsvolle Einleitung zu
hören. Doch nach drei Sekunden reißen SEELENGREIF das Ruder um, und
tosende Raserei bricht los. Dies ist natürlich ein besonders heftiger
Kontrast, doch passt dies sehr gut zum kompletten Album. Denn
SEELENGREIF arbeiten sehr viel mit melodischem, riffbetontem
Gitarrenspiel, welches sowohl dezent im Hintergrund als auch offensiv
und prägend stattfindet. Entsprechend breit ist das Spektrum an
Stimmungen, die SEELENGREIF erzeugen. Es gibt melodische Passagen, die
schaurig schön und dunkel sind, ebenso eisige, einprägsame Riffs, kalt
wie Stahl; und auch die Härte wird nicht vernachlässigt. So variabel die
Gitarren sind, so reichhaltig sind auch die Rhythmen. Es wechseln sich
Schnelligkeit, Langsamkeit und mittelschnelle Tempi ab, sodass ...zum Tode betrübt alles andere als ein eingängiges Album ist.
SEELENGREIFS Debütalbum ist ein abwechslungsreiches Werk, welches
sehr guten und stimmungsvollen, deutschsprachigen Black Metal enthält.
Zudem ist es SEELENGREIF gelungen, ein ausgewogenes Verhältnis
zwischen Melodik, Grimmigkeit, Kälte und Melancholie zu finden.
01. Totenstille
02. Klagend im Sturm
03. Blanker Hass
04. Gleich der dunklen See
05. ...vom Sterben
06. Staubgeboren
07. Grimmige Macht
08. Epilog
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