XAOS OBLIVION ist das Soloprojekt des gleichnamigen, polnischen
Musikers, welcher zuvor im Untergrund als Sänger von PERDITION (heute
als BLAZE OF PERDITION bekannt) mitmischte. Nature’s Ancient Wisdom ist das zweite Album von XAOS OBLIVION, zuvor erschienen allerdings drei Demos unter dem Namen OBLIVION.
Musikalisch bekommt man von XAOS OBLIVION ruhig gespielten und
langsamen, stets etwas düster inszenierten Black Metal. Es handelt sich
hierbei zwar nicht um Doom, doch gehen die langsamen, gitarrenbetonten
Lieder atmosphärisch durchaus in eine doomige Richtung. Auch wenn
schnelle Parts selten sind, gibt es viele Tempovariationen, die dem
Album eine rhythmische Vielfalt bescheren. Wichtiger als das Schlagwerk
sind bei XAOS OBLIVION jedoch die Gitarren, die zahlreiche, dezente
Harmonien erzeugen. Diese sind drückend und dunkel und kommen gerade in
den langsamen Passagen sehr gut zur Geltung. Zu dieser insgesamt
ruhigen Spielweise passt dann auch der unaufgeregte, nur leicht
verzerrte Gesang. Auch wenn es rhythmische und melodische Veränderungen
gibt, können die drei langen Lieder etwas langatmig wirken. Dies liegt
am Verzicht auf Besonderheiten. Es gibt auf dem Album keine
Höhepunkte, obgleich die Umsetzung gut und gelungen ist. Atmosphärisch
und stimmungstechnisch fließt das Album quasi sehr gleichförmig dahin.
Da ist dann in Ginnungagap die kurze Klargesangspassage mit dezenter Keyboardbegleitung regelrecht aufregend. Ginnungagap
ist zudem das beste Lied des Albums, eben weil es hier das höchste Maß
an Abwechslung gibt. Die atmosphärische Keyboardpassage ist schön
stimmungsvoll und wird durch eine eingängig schnelle Passage mit feinen
Riffs abgelöst.
Nature’s Ancient Wisdom ist ein ruhiges und
unaufgeregtes Album, das handwerklich gut gemacht ist und eine Menge
guter Gitarrenmelodien beinhaltet. Mir persönlich ist es auf die Dauer
allerdings etwas zu ruhig und unaufgeregt, etwas mehr Vielfalt und
Gegensätzlichkeit wie in Ginnungagap hätte dem Album gut
getan. Wer aber langsamen und gitarrenbetonten Black Metal mit leicht
düsterem Doombeigeschmack mag, kann das Album gerne probieren.
01. Drowning
02. Serpent rites
03. Ginnungagap
04. Runeforest
05. Song of the moon
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