TROLLECH haben jüngst mit Vnitřní Tma das sechste Album
veröffentlicht, welches als das dunkelste Material der bisherigen
Bandgeschichte angekündigt wird. Und das stimmt sogar, denn TROLLECH
spielen auf der sechsten Scheibe viel weniger folkig und paganesk als
auf den früheren Alben. Wenn man sich die Entwicklung seit dem
Debütalbum Ve Hvozdech... anschaut, wurde der melodische und
folkige Anteil stetig geringer, obgleich TROLLECH dabei aber immer
ihren eigenen, unverwechselbaren Stil bewahrten.
So ganz auf Melodik hat man dann aber trotzdem nicht verzichtet.
Vereinzelt wurden dezente Keyboardarrangements gesetzt, die das
vielfältige und schnelle Riffing ergänzen. Die Riffs sind zwar nach wie
vor flott und zahlreich, aber bei weitem nicht mehr so prägnant folkig
und fröhlich melodisch, wie auf den früheren Alben. Dadurch wirkt
TROLLECHS „Forest Black Metal“ insgesamt härter und geradliniger, für
mich persönlich geht aber auch der etwas kauzige Charme von einst
verloren. Das Vorgängeralbum Jasmuz war zwar auch schön Härter, doch gab es dort noch sonderbare, sehr melodische Riffs, wie sie für TROLLECH typisch waren. Auf Vnitřní Tma
ist davon kaum noch etwas übrig. Womöglich wird man damit neue Hörer
gewinnen können, doch für mich, als ein Hörer, der seit dem Debütalbum
das Geschehen verfolgt, ist dieses neue, harte und melodieärmere Album
eine kleine Enttäuschung. Schlecht ist Vnitřní Tma deshalb nicht, es ist aber anders und daran muss man sich erst gewöhnen. Vnitřní Tma
ist ein grimmiges Album mit gutem Gesang und geradlinigen aber
variablen Liedern. Trotz des schnellen Grundtempos gibt es rhythmische
Vielfalt, und, wie erwähnt, jede Menge Riffs, die sehr melodisch oder
rotzig sein können.
Wenn man TROLLECH noch nicht kennt, kann Vnitřní Tma
durchaus ein gutes Album sein, oder wem TROLLECH bisher zu verspielt
und melodisch war, der wird sich über die Entwicklung ebenfalls
freuen. Ich werde mit dem Album jedenfalls nicht so richtig warm und
greife lieber auf die älteren Alben zurück.
01. Démon protivítr
02. Musím tě zabít, abych mohl jíst tvé sny
03. Zaspali své kletby
04. Černá spektra
05. Smrt se neptá
06. Zatmění Země
07. Vichru prst
08. Dům kostí
09. Zabíjím s jiskrou v očích
10. Vnitřní tma
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