23.07.2012

Tortorum - Extinctionist | 2012 | W.T.C. Productions | CD | Black Metal

TORTORUM wurde 2010 im norwegischen Bergen von Skyggen (der u.a. jahrelang mit THUNDERBOLT sein Unwesen trieb) gegründet. Nur wenig später stieß Barghest von SPEARHEAD als Sänger hinzu. Für die Aufnahmen zum Debütalbum Extinctionist konnte man als Session-Schlagzeuger Erik (ex-GORGOROTH, ex-AETERNUS) gewinnen. Allein von den Zutaten her liest sich das alles recht ansprechend und interessant. Und auch das Ergebnis kann sich hören lassen.

Denn es ist TORTORUM gelungen ein gleichermaßen ansprechendes sowie gewaltiges Debütalbum zu veröffentlichen. TORTORUM kombinieren auf 44 Minuten verteilt kompromisslose Härte und Schnelligkeit mit feinem Riffing sowie einem schön bissigen Gesang. Das Organ von Sänger Barghest ist überaus eindringlich und charismatisch, erinnert es mich doch immer wieder an MGŁA und KRIEGSMASCHINE. Spieltechnisch ist Extinctionist eine abwechslungsreiche Sache die immer wieder an den Black Metal der 90iger Jahre erinnert. Stellenweise streut Skyggen auch thrashig eingefärbte Riffs ein, die das flotte und vielschichtige Auftreten angenehm abrunden. Und obwohl das Album sehr viel Schnelligkeit beinhaltet, verliert sich das Trio nicht in hemmungslose und lähmende Brachialität. Es gibt viele Wechsel, Riffs und Breaks die einer monotonen Prügelorgie entgegentreten. Es ist TORTORUM gut gelungen, das richtige Verhältnis aus geschossartiger Schnelligkeit und spielerische Abwechslung zu finden, ohne ein Element dabei zu schwer zu gewichten. Lediglich der Klang ist mir eine Spur zu steril. Die Klangproduktion ist sauber, keine Tonspur zu leise oder laut, aber es fehlen mir vor allem beim Schlagzeug ein paar tiefe Töne, die dem schnellen sowie abwechslungsreichen Spiel sicherlich noch mehr Härte verleihen würden.

Extinctionist ist ein feines Album welches auf Anhieb zündet. Da merkt man einfach auch die Erfahrenheit der involvierten Musiker. Es hat alles Hand und Fuß, es gibt rigorose Direktheit als auch spielerische Abwechslung auf konstant hohem Niveau. Somit ist Extinctionist ein empfehlenswertes und gelungenes Debütalbum, welches trotz seiner Härte und Geschwindigkeit spieltechnisch überzeugt und alles andere als langweilig ist.


7/10
Aceust

01. Aeonscourge
02. In pestilence majesty
03. Grave of hatred
04. All mercy devoured
05. Kindling the world conflagration
06. Fucking worthless
07. Gloria in extinction
08. Mother infirmity
09. For the ruin of all

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