21.07.2012

Selbsttötung - Trümmer | 2012 | Sturmglanz | CD | Black Metal

Trümmer ist bereits das zweite Album des Duos SELBSTTÖTUNG. Gegründet wurde die Gruppe erst 2010 von Samuel und Antares, die beide auch in AEGROTUM spielen. Ziel der Gründung war es, atmosphärischen aber düsteren und packenden Black Metal zu machen. Dabei gehen die Zwei stark in Richtung DSBM, wie man auch schon bei dem Bandnamen nichts anderes vermuten würde.

Zu meiner Überraschung entpuppt sich Trümmer als sehr unaufgeregtes, eher ruhig angelegtes Werk auf dem lange sowie langsame Arrangements mit übersichtlicher Melodik das Geschehen dominieren. Der Kreischgesang ist nicht übertrieben, aber dennoch eindringlich und emotionsgeladen. Die beiden ersten Lieder kommen gemeinsam auf über 25 Minuten und enthalten langsamen DSBM, dessen Melodik ruhig, schwer und bedrückend daher kommt. Vor allem in Ruinen gibt es sehr lange und gleichbleibende Passagen, die natürlich beklemmend wirken, aber auch einen leicht hypnotischen Sog ob der Monotonie haben. Mir ist diese langgezogene Struktur aber etwas zu viel des Guten, weshalb das Lied nicht über die volle Spielzeit fesselnd bleibt. In den nachfolgenden Stücken kommt etwas mehr Bewegung und Veränderung rein. Distanz, das kürzeste Lied, welches aber immer noch weit über acht Minuten lang ist, kombiniert ein eingängiges antreibendes Grundtempo mit desolaten Gitarrenmelodien und entsprechendem Gesang. Überhaupt erinnert mich der Gesang von SELBSTTÖTUNG ein wenig an ERHABENHEIT und KÄLTETOD, und auch die Atmosphäre, die mich an kaskadierende Grautöne denken lässt, geht teilweise in diese Richtung.
Abwechslungsreicher ist auch Sehnsucht eines trauernden Geistes, in dem es unterschiedliche Tempi und melodische Veränderungen gibt, was mir besser gefällt als das doch arg eingängige Ruinen. Das abschließende Lied Das tote Licht bietet nicht nur roh gefassten DSBM, sondern auch eine längere dunkelromantische Passage mit Flüsterstimme und klagenden Streichinstrumenten.

Auch wenn mich Trümmer nicht umhaut, sind die Ansätze die SELBSTTÖTUNG verfolgen gut. Mir gefällt der Gesang und der grelle Klang der Gitarren. Zudem ist es keine schlechte Idee konzeptionell eher einen unaufgeregten Weg zu gehen, auch wenn man hier aufpassen muss, nicht zu sehr ins Monotone zu verfallen. Da gefallen mir die reichhaltigeren Passagen mit rhythmischer Veränderung und Abwechslung besser. Summa summarum ist Trümmer grundsolider DSBM mit guten Ansätzen, der aber auch nichts Besonderes enthält und deshalb auch vor allem nur für Genreliebhaber interessant sein dürfte.

01. Weltentrümmer
02. Ruinen (Am Abgrund somnolenten Daseins)
03. Distanz
04. Sehnsucht eines trauernden Geistes
05. Das tote Licht

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