Trümmer ist bereits das zweite Album des Duos SELBSTTÖTUNG.
Gegründet wurde die Gruppe erst 2010 von Samuel und Antares, die beide
auch in AEGROTUM spielen. Ziel der Gründung war es, atmosphärischen
aber düsteren und packenden Black Metal zu machen. Dabei gehen die Zwei
stark in Richtung DSBM, wie man auch schon bei dem Bandnamen nichts
anderes vermuten würde.
Zu meiner Überraschung entpuppt sich Trümmer als sehr
unaufgeregtes, eher ruhig angelegtes Werk auf dem lange sowie langsame
Arrangements mit übersichtlicher Melodik das Geschehen dominieren. Der
Kreischgesang ist nicht übertrieben, aber dennoch eindringlich und
emotionsgeladen. Die beiden ersten Lieder kommen gemeinsam auf über 25
Minuten und enthalten langsamen DSBM, dessen Melodik ruhig, schwer und
bedrückend daher kommt. Vor allem in Ruinen gibt es sehr lange
und gleichbleibende Passagen, die natürlich beklemmend wirken, aber
auch einen leicht hypnotischen Sog ob der Monotonie haben. Mir ist
diese langgezogene Struktur aber etwas zu viel des Guten, weshalb das
Lied nicht über die volle Spielzeit fesselnd bleibt. In den
nachfolgenden Stücken kommt etwas mehr Bewegung und Veränderung rein. Distanz,
das kürzeste Lied, welches aber immer noch weit über acht Minuten lang
ist, kombiniert ein eingängiges antreibendes Grundtempo mit desolaten
Gitarrenmelodien und entsprechendem Gesang. Überhaupt erinnert mich der
Gesang von SELBSTTÖTUNG ein wenig an ERHABENHEIT und KÄLTETOD, und
auch die Atmosphäre, die mich an kaskadierende Grautöne denken lässt,
geht teilweise in diese Richtung.
Abwechslungsreicher ist auch Sehnsucht eines trauernden Geistes, in dem es unterschiedliche Tempi und melodische Veränderungen gibt, was mir besser gefällt als das doch arg eingängige Ruinen. Das abschließende Lied Das tote Licht
bietet nicht nur roh gefassten DSBM, sondern auch eine längere
dunkelromantische Passage mit Flüsterstimme und klagenden
Streichinstrumenten.
Auch wenn mich Trümmer nicht umhaut, sind die Ansätze
die SELBSTTÖTUNG verfolgen gut. Mir gefällt der Gesang und der grelle
Klang der Gitarren. Zudem ist es keine schlechte Idee konzeptionell
eher einen unaufgeregten Weg zu gehen, auch wenn man hier aufpassen
muss, nicht zu sehr ins Monotone zu verfallen. Da gefallen mir die
reichhaltigeren Passagen mit rhythmischer Veränderung und Abwechslung
besser. Summa summarum ist Trümmer grundsolider DSBM mit guten
Ansätzen, der aber auch nichts Besonderes enthält und deshalb auch vor
allem nur für Genreliebhaber interessant sein dürfte.
01. Weltentrümmer
02. Ruinen (Am Abgrund somnolenten Daseins)
03. Distanz
04. Sehnsucht eines trauernden Geistes
05. Das tote Licht
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen