ALERION ist eine französische Black-Metal-Gruppe die mit VIII Sanctvaries
ihr selbstproduziertes Debütalbum vorstellt. Zuvor erschien 2009 eine
Demokassette. ALERION beschreiben ihren Stil selbst als mittelschnellen
sowie atmosphärischen Black Metal mit einigen progressiven Elementen.
Dies kann man so stehen lassen, wird dem Album in seiner Gesamtheit
aber nur bedingt gerecht. VIII Sanctvaries ist in jedem Fall
ein reichhaltiges Album, auf dem es nicht nur atmosphärische
Arrangements gibt, sondern auch einiges an Tempo, Kälte und
Grimmigkeit.
ALERION beherrschen dabei beide Facetten, sowohl das Atmosphärische als auch das Grimmige und Kalte. Das erste Lied Nocturne Morte
beginnt ruhig, atmosphärisch und instrumental. Auch während der
Strophen bleibt das Lied zumeist gemäßigt, viele und schnelle Riffs
sind zu hören. Spielerisch ist es ein eher melodisch ausgerichtetes
Lied, welches aber aufgrund des energischen Kreischgesangs niemals zu
viel Licht enthält. Überaus riffbetont ist das direkt nachfolgende 843,
in dem auch ein sehr luftiges Soli nicht fehlt. Der Aufbau des Liedes
ist sehr interessant da vielfältig und unvorhersehbar. Die riffbetonten
Passagen wirken rockig, melodisch und erinnern an Heavy Metal, doch
belassen es ALERION nicht dabei. Rhythmische als auch harmonische
Veränderungen besorgen die nötige Härte, sodass am Ende ein
vielschichtiges, abwechslungsreiches sowie sich stimmungstechnisch
veränderndes Lied herauskommt.
Aber wie schon erwähnt, gibt es nicht nur atmosphärische
Arrangements. ALERION schrauben öfters das Tempo hoch, wie etwa in Foramen Noctis.
Es ist ein kurzes, schnelles und schön antreibendes Lied, in dem das
Schlagwerk gemeinsam mit den Riffs eine intensive und überaus flotte
Atmosphäre erzeugt. Das Lied ist vielschichtig und es gibt innerhalb
des hohen Tempos jede Menge Variationen zu hören. Aggressivität wird
hier mit Spielfreude und Abwechslung kombiniert, sehr schön! Dass das
Hauptaugenmerk auf atmosphärischen Elementen liegt, merkt man vor allem
am Gitarrenspiel, welches immer wieder melodisch in Szene gesetzt
wird. Trotz des hohen Maßes an melodischem Riffing ist es ALERION
gelungen, dieses sowohl dezent als auch flüssig zu gestalten. Überhaupt
wirken die Strukturen sehr stimmig und überlegt. VIII Sanctvaries
wirkt zu keinem Zeitpunkt zu melodisch oder zu atmosphärisch, vielmehr
wirkt es so, als würden schwarze Schatten alles Licht verzehren. Es
ist also ein durchaus düsteres und kaltes Album, mit einer guten Prise
Melodik.
ALERION sind übrigens noch auf der Suche nach einer kleinen,
feinen Plattenschmiede. Ich denke, mit diesem gelungenen und
eigenständigen Album sollte man es wohl nicht mehr so schwer haben,
einen Partner zu finden.
7/10
Aceust
01. Nocturne morte
02. 843
03. Le soupirail de l'Ame
04. Loreina
05. Une siècle plus tard
06. Majestueuse déchéance
07. Foramen noctis
08. Les séquelles de la nuit
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