Die Galicier von DANTALION bleiben sich in jeglicher Hinsicht treu.
Seit 2006 bringt man im Zweijahresrythmus ein neues Album heraus und
auch stilistisch verändert man sich wenig. So reiht sich das vierte
Album Return To Deep Lethargy also brav in die Reihe der
bisherigen Werke ein. Der Black Metal von DANTALION war schon immer
geprägt von dunkelatmosphärischen und leicht melodischen Kompositionen.
Auf Return To Deep Lethargy ist dies nicht anders. Dem vierten Album
liegt eine latent schwelende Melancholie zugrunde, die sich musikalisch
aber auch lyrisch niederschlägt, wie man bereits unschwer an den
Liednamen erkennen kann.
DANTALION gehört zu jener Sorte von Gruppen, die überzeugen,
obwohl sie im Grunde nur wenig spektakuläres offerieren. Die Musik von
DANTALION ist sehr homogen, sehr stimmig und im Detail wenig auffällig.
Die Alben, so auch das aktuelle, kommen sämtlich ohne große Momente
aus, die auf dem ersten Blick etwa überraschend, anders oder
herausragend wären. Trotzdem gelingt es DANTALION, und dies ist die
Kunst, die sie beherrschen, überdurchschnittliche Musik mit einer
gewissen Tiefe zu erschaffen, und so gibt es dann durchaus große
Momente, die man jedoch erst mit dem zweiten, dritten oder gar vierten
Blick erkennt. Die Lieder von Return To Deep Lethargy wirken
extrem rund, stimmig, überlegt und professionell. Die Gitarrenriffs
sind zwar melodisch, aber niemals zu sehr, die ständige Präsenz der
Melancholie ist zwar allerorts spürbar aber niemals zu übertrieben.
DANTALION wissen genau was sie tun, jedes Riff, jedes Break, jeder
Wechsel sitzt perfekt, ist punktgenau und deshalb gut. Es geschieht
dabei leicht, zu glatt und abgeklärt zu wirken, doch auch diesem Malus
können DANTALION wiederstehen. Trotz seiner professionellen Umsetzung
wirkt das vierte Album nicht kantenlos und identitätslos. Die
atmosphärisch-melancholischen Stücke zeugen von einem gußeisernen Stil
den DANTALION von Anfang an verfolgen. Im direkten Vergleich zum
Vorgänger All Roads Lead To Death
wirkt das neue Album viel schwermütiger aber auch weitaus runder. Das
Hauptaugenmerk liegt diesmal ganz eindeutig auf den dunkelatmosphärsche
Arrangements, sodass es harsche oder brutale Ausbrüche kaum noch gibt.
Und hierin unterscheidet sich das vierte Album dann doch von den drei
Vorgängern. Tempo gibt es zwar, aber wohldosiert und dezent, nicht als
Kontrast oder aufbrechendes Element, wie auf den Vorgängern. Die
Schnelligkeit und Härte wurde diesmal stimmiger und unauffälliger, auch
mit mehr Bedacht und deshalb effektiver, eingesetzt und platziert.
Auf der einen Seite mag Return To Deep Lethargy
anfänglich vielleicht ein langweiliges Album sein, doch dem ist nicht
so. Klanglich, spielerisch und atmosphärisch ist es ein sehr gutes
Album, bisher sogar das beste von DANTALION überhaupt. Meiner Meinung
nach wurde die Gruppe bisher ohnehin maßlos unterschätzt, vielleicht
ändert sich dies ja nun. Verdient hätten sie es in jedem Fall. Return To Deep Lethargy
ist ein absolut rundes und in sich stimmiges Album, das sehr geschickt
mit den Facetten von Schwermut und Melancholie spielt, ohne irgendein
ausgelutschtes Klischee zu bedienen. Wer jetzt gespannt ist das Album
zu hören, muss sich allerdings gedulden, denn die Veröffentlichung ist
erst für den August geplant. Vorfreude ist aber die schönste Freude,
und freuen kann man sich auf dieses qualitativ hochwertige Album
definitiv!
8,5/10
Aceust
01. Pain and lethargy
02. Onward to darkness
03. Until my time comes
04. The arrival of silence
05. Ode to nothingness
06. The end of the path
07. Murder (Katatonia Cover)
http://www.dantalionband.com/
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