Depths heißt das vierte Album der aus Australien stammenden Gruppe Pestilential Shadows. Obwohl es die Band schon eine Weile gibt und einige Leute von bekannten Gruppen wie Nazxul, Drowning the Light oder Woods of Desolation mitmischen, ist Depths für mich dennoch die erste Berührung.
Depths ist ein atmosphärisches sowie homogenes Album,
bereits beim ersten Durchlauf wirken die acht Lieder, als kämen sie
direkt aus einem Guss. Dies kann man gut finden, doch für mich
erschwert es die Sache, denn dadurch wirkt Depths zunächst auch
etwas glatt sowie ecken- und kantenlos. Vor allem auch deshalb, weil
die Kompositionen oft atmosphärisch gelagert sind, was an den zwar kalt
aber dezidiert melodisch gespielten Gitarren liegt. Obwohl Pestilential Shadows eigentlich nicht mit Austere zu vergleichen ist, erinnert mich Depths manchmal an "To Lay Like Old Ashes", welches mir stets etwas befremdlich und zu glatt blieb. Im Falle von Pestilential Shadows liegt dies an der melancholisch-atmosphärischen Ausrichtung und dem Kreischgesang, der auf Depths ganz klar in die Richtung DSBM geht.
Fernab der atmosphärischen Nörgelei meinerseits enthält Depths
aber trotz allem eine gewisse Vielfalt. Immer wieder wird das Tempo
enorm hochgeschraubt sodass das Schlagwerk erbarmungslos, geradlinig
und bisweilen auch extrem monoton getrommelt wird. Da wundert es mich
auch nicht, dass mir ausgerechnet Choirs Beyond the Blackened Stars
am besten gefällt. Rhythmisch ist es eine radikal monoton vorgetragene
Nummer, die schon einer Kältestarre gleicht, zumal die langsam
gespielte Gitarre mit ihren wenigen aber guten Riffs diese kalte
Raserei atmosphärisch perfekt begleitet. In Choirs Beyond the Blackened Stars
gibt es ausnahmsweise auch kaum Kreischgesang, sondern zumeist
lediglich dunkel gesprochene Stimmen zu hören. Die anderen Tempostücke
überzeugen gleichfalls, da es Pestilential Shadows gut
gelungen ist, die Raserei mit einer packenden, kalten Atmosphäre
auszukleiden. Als nicht ganz so gelungen empfinde ich jedoch die
langsameren und melodieintensiveren Stücke und Passagen. Diese gehen
mir zu sehr in die Ecke der Depression und Einsamkeit, was vielen aber
mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sehr gefallen wird.
Mein Missfallen wird zudem auch von der Klangproduktion genährt, die
mir vor allem in den gemäßigten Abschnitten zu glatt ist. Gerade die
mächtigen Gitarren hätten meiner Meinung nach einen etwas markanteren
und dreckigeren Klang verdient.
Es nützt aber alles nichts, in der Summe ist Depths ein
durchaus brauchbares Album welches atmosphärischen Black Metal mit viel
Raserei aber auch depressiver Stimmung enthält. Spielerisch in jedem
Fall überzeugend, ist es aber stimmungstechnisch nicht immer mein Fall.
7/10
Aceust
01. Lost geists of the sunlight sphere
02. Tribulations of man
03. Choirs beyond the blackened stars
04. Architects of the spear
05. Shrine
06. Poisoner
07. Putrid earth
08. Depths
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen