24.01.2011

Disiplin - Radikale Randgruppe | 2011 | ATMF | CD | Black Metal

Disiplin ist eine norwegische Black Metal Gruppe die schon seit einigen Jahren existiert, mehrere Besetzungswechsel durchmachte und auch den Stil komplett veränderte. Gab es auf dem 2005er Album Anti-Life noch reinen Black Metal, so stellt das jüngste Album Radikale Randgruppe Sick Industrial Black Metal dar. Zudem veränderte sich die Ideologie von Bandgründer Weltenfeind, der nun militant auftritt, sich der Paganfront anschloss und NS-Symbolik verwendet. Inwieweit das echte Überzeugung ist oder einfach nur eine nihilistische Anti-Haltung um zu provozieren und Aufmerksamkeit zu erzeugen, weiß ich nicht.

Losgelöst von solcherlei Dingen erweist sich Radikale Randgruppe aber als gut gemachte und überzeugende Musik, die durch und durch düster und unheilvoll ist. Disiplin geht zuweilen sehr verstörend zur Sache und erinnert mich dabei manchmal ein wenig an La Division Mentale oder auch SolarKult von Blacklodge. Auf den ersten Liedern des Albums dominiert noch eindeutig düsterer, teils modern und technisch arrangierter Black Metal mit elektronischem Industrialanteil. In White Earth kippt dann das Verhältnis weg vom Black Metal hin zur Elektronik. White Earth ist ein lautes und gequältes Stück, in dem Noise, Ambient und Industrial eine wunderbare dunkelatmosphärische Melange erzeugen. Radikale Randgruppe ist ein von Grund auf überaus negatives und verstörendes Album, auf dem der elektronische Anteil sehr hoch und der Black Metal sehr dreckig ist. Und obwohl das Album viel lauten "Krach" beinhaltet, verstecken sich hie und da einige gute Riffs und Melodieführungen, die das Ganze fein abrunden. Disiplin ist aber weitaus düsterer als viele andere Vertreter in diesem Bereich, was mir gut gefällt. Denn Disiplin beherrscht es ausgesprochen gut, düstere Klänge des Noise und Ambients mit einfließen zu lassen. Während Blacklodge eher brutal und tanzbar ist, verhält sich Disiplin verstörend und untanzbar - was mir sehr gut gefällt.

Radikale Randgruppe wird für viele aufgrund der ideologischen Veränderungen absolut nicht infrage kommen. Doch wer sich nicht daran stört und absolut düstere, obskure Musik mag, sollte dieses Album nicht verpassen - zumal eine Nachpressung von vornherein ausgeschlossen wurde.


8/10
Aceust

01. Nuclear catharsis
02. Me ne frego
03. Triarii
04. White earth
05. Oath of blood
06. Radikale Randgruppe
07. Soldier of the black sun
08. The golden age
09. Exile
10. The empire

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