Aurvandil gehört zu der Sorte von Gruppen, die mich vorab erst mal skeptisch macht. Bei Aurvandil handelt es sich um ein französisches Einmannprojekt, von dem 2007 erstmals etwas zu hören war und nun mit dem Debütalbum Ferd kommt man bereits auf die neunte Veröffentlichung. Bei solchen Phänomenen denke ich sofort an Masse statt Klasse.
Ferd jedenfalls ist klanglich roh gefasster,
atmosphärischer Black Metal mit einigen Ambienteinlagen. Vor allem die
bewusste klangliche Rohheit wertet die Musik enorm auf. Mit einer
kostenträchtigen Hochglanzproduktion würde das Material bei weitem
nicht so gut funktionieren, da die Musik dann viel zu austauschbar und
beliebig wirken würde. Doch so kann Aurvandil mit
seinen teilweise minimalistischen Klangstrukturen sowohl verträumt und
atmosphärisch als auch harsch und aggressiv aufspielen. Denn der
Rhythmus der langen Lieder ist zumeist von rasender Eingängigkeit, was
mir gut gefällt und eben sehr gut zum rohen, dünnen Klang passt.
Neben dem schnellen, atmosphärisch-hypnotischem Black Metal ist in der Musik von Ferd dann und wann aber auch Nordisches herauszuhören. Da ist es wohl auch kein Zufall dass ein Lied Through Hordanes Land
heisst. Es beginnt mit Akustikgitarre und Cello und entwickelt sich zu
einem schnellen und harschen Stück, welches in seiner Bissigkeit und
Eindringlichkeit durchaus an die Anfangstage von Enslaved erinnert.
Abschließend lässt sich resümieren, dass ich von Ferd und Aurvandil positiv überrascht bin. Ich weiß zwar nicht wie die anderen acht Veröffentlichungen ausgefallen sind, aber Ferd
kann sich hören lassen. Die Mischung aus atmosphärischem Ambient Black
Metal mit minimalistischer Geradlinigkeit und klanglicher Rohheit weiß
zu gefallen.
01. Peregrination I
02. Over the seven mountains
03. Through hordanes land
04. Still he walks
05. Peregrination II
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen