Gemeinschaftstonträger freuen sich offensichtlich immer noch großer
Beliebtheit. Sie bieten die Möglichkeit, viele Gruppen auf einem
Tonträger vorzustellen, diese Möglichkeit ist aber nicht mehr so
reizvoll, seitdem fast jede Gruppe bei Myspace ist oder anderweitig
Hörproben im Netz zur Verfügung stehen. Viele werden sich fragen, warum
sie den Preis einer regulären Veröffentlichung für so was bezahlen
sollen – für Dawn of the Antichrist ist die Antwort einfach:
Exklusivmaterial! Eine illustre Schar hat SFH Records für diesen
Tonträger um sich gerottet und ein Großteil steuerte ein exklusives
Lied bei. Das finstere Ensemble stellt sich vor: Annihilation
666, Permafrost, Knochenfell, Amalek, Kirchenbrand, Blutrache,
Schwarzer Tod, Heretic, Antiphrasis, Celephais, Isolfur, Epithalium und Todfeind. Die Kassettenversion hat sogar mehrere Bonuslieder, unter anderem von Kankra und Blutrache.
Annihilation 666 und Permafrost machen den Anfang und beide Gruppen überzeugen wie schon auf dem Tonträger mit Menneskerhat. Knochenfell sind da deutlich roher und primitiver – phasenweise mutet das etwas chaotisch an, das ist nicht ganz mein Fall. Amalek gefallen mir dafür wesentlich besser! Amalek
zeigen wirklich deutlich, daß sie sich seit ihrem Debüt gesteigert
haben. Guter deutschsprachiger Black Metal, der produktionstechnisch
Ähnlichkeit zu Annihilation 666 aufweist. Ein Kirchenbrand
mag vielleicht ein optisches Spektakel sein, in akustischer Hinsicht
ist das dargebotene Lied alles andere als spektakulär. Monotones
Gepolter vom Schlagzeug und vom Rauschen unterdrückte Gitarren
hinterlassen bei mir keinen guten Eindruck. Wie in einer
Achterbahnfahrt geht es mit den deutschen Blutrache
schnell erneut bergauf. Ein weiteres Mal guter Black Metal aus deutschen
Landen, der zum besser produzierten Anteil dieser Scheibe zählt.
Danach begleite ich Schwarzer Tod auf ihrem Vernichtungszug
– Sirenen hier, Marschgeräusche da und rotziger Black Metal im
Anschlag. Von den rotzigen Vertretern gefällt mir das bisher am besten.
Einen griffigen, rockenden Bastard aus Metal und Rock gibt es im
Anschluss von den Gruftrockern Heretic. Von Antiphrasis habe ich mir etwas mehr versprochen – Asstraffic
ist ein geradliniges Stück Todesblei und zweifelsohne druckvoll
aufgenommen, doch statt geradlinigem Death Metal mit irgendwelchen
Pornoeinspielern erwartete ich eher etwas in Richtung Terror Management. Schlecht ist das selbstverständlich dennoch nicht. Behind the Cross der Kroaten Celephais ist nicht das beste Stück der Gruppe, deren Demo Nest Of All Plagues bietet noch stärkere Lieder, dennoch nicht übel. Die noch recht junge Horde Isolfur stürmt schon los wie ein Haufen Berserker, das erinnert mich etwas an Totenburg zu Zeiten der Art und Kampf. Nicht so schmetternd und mitreißend wie die altgedienten Thoringer, aber ein vielversprechender Beitrag seitens Isolfur. Zum Schluss kommt es noch mal ganz dicke: Erst Epithalium und dann Todfeind. So klingt gut gemachter, deutscher Black Metal und der Tonträger ist um zwei Höhepunkte reicher.
Eine Punktevergabe werde ich nicht vornehmen, da das Material
sich von Beitrag zu Beitrag schon mal enorm unterscheidet. Durch den
hohen Anteil an exklusiven Liedern lohnt sich die Anschaffung von Dawn of the Antichrist
und Ihr habt sogar die Wahl zwischen günstiger Kassette oder dem
Silberling. Für Anhänger der Gruppen ist der Gemeinschaftstonträger
ohnehin zu empfehlen und die Vielfalt tut ihr übriges. Erwerben kann
man Dawn of the Antichrist bei SFH Records oder beim Vertrieb Eures Vertrauens nachschauen.
Der Einsiedler
01. Annihilation 666 - Sacrificed for satans gloria
02. Permafrost - Ich bin Gott
03. Knochenfell - Trauloser Friede
04. Amalek - Wolfsrudel
05. Kirchenbrand - Hate injection
06. Blutrache - Lord of the apocalypse
07. Schwarzer Tod - Vernichtungszug
08. Heretic - Forever possessed
09. Antiphrasis - Asstraffic
10. Celephais - Behind the cross
11. Isolfur - Berserker
12. Epithalium - Der Sturm verstreut die Asche
13. Todfeind - Frei ohne Leid!
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