Nachts
ist das neue Einmannprojekt von Wiedergänger, der ebenfalls
alleinverantwortlich für Total Negation ist und bei Through the Pain
die Bassgitarre spielt. GeistesGegenwart stellt nun die erste
Veröffentlichung dar und beinhaltet vier, eher roh klingende, latent
melancholische Stücke. Anders als beim Demo von Total Negation steht bei GeistesGegenwart aber nicht der depressive Black Metal im Vordergrund. Die Schwermut bei Nachts rührt eher von düsteren, teils obskuren Klangkulissen her, die in die Richtung Dark Metal gehen.
Den Kontakt zum Hörer stellt Nachts mit
einem roh klingenden Lied her, das schnelle Schübe ebenso enthält wie
eingängige Riffs und eine dezidierte Grimmigkeit. Die schnell Gespielte
Gitarre steht streckenweise stark im Vordergrund, was mir nicht so
besonders gut gefällt. Die langsameren Passagen mit den dunkleren,
kräftigeren Riffs gefallen mir da schon bedeutend besser. Der Kontakt ist also vielfältig und verrät noch nicht unbedingt, wohin die Fahrt der GeistesGegenwart geht.
Nachdem der Kontakt also hergestellt wurde folgt prompt die Starre,
in der sich eingängig schnelle Rhythmen, gepaart mit einer hell und
vordergründig flackernden Gitarre, mit langsamen Passagen abwechseln. Starre ist Kontakt
also ähnlich. Interessant ist hierbei der Gesang, der eigentlich kein
Gesang ist, sondern eher ein heiser sowie verzerrtes Sprechen oder
lautes Flüstern ist. Das gefällt und klingt gut, da es sowohl
atmosphärisch stimmig ist, als auch düster und geheimnisvoll.
Stilistisch verändert sich mit dem Wunsch und der abschließenden Verbindung
nicht viel. Wiedergänger wechselt schnelle Parts mit langsamen,
melodischen und/oder dunklen Passagen ab. Mir gefallen die langsamen
Arrangements aber in jedem Lied besser als die schnell gespielten
Abschnitte. Wenn das Tempo angezogen wird, missfällt mir oft die helle,
frickelige Gitarre. Die langsamen Passagen hingegen sind sehr
stimmungsvoll und intensiv, überzeugen mit guten Melodien und
harmonischen Klängen.
GeistesGegenwart ist eine interessante Veröffentlichung,
die vor allem mit den düsteren und ruhigeren Momenten punkten kann.
Der schnelle und rohe Black Metal kann da noch nicht ganz mithalten.
Potenzial hat Nachts aber definitiv, weshalb ich
gespannt bin, ob und was man in Zukunft noch hören wird. Die Kassette
ist auf 100 Stück limitiert und kommt in dickem Pro Cover und schwarzem
Pro Tape. Als Freund der Kassette kann man hiermit also nichts falsch
machen.
6,5/10
01. Kontakt
02. Starre
03. Wunsch
04. Verbindung
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