Whirling ist eine jüngst gegründete Gruppe mit Musikern von Armagedda und Bergraven. Bei der Musik soll es sich um Avantgarde Dark Metal handeln. Dass die Schweden von Armagedda unkonventionell und experimentell ticken, haben sie ja schon mehrfach bewiesen. Nun gibt es mit Whirling und der Debüt MCD Faceless phenomena
ein weiteres Experiment. Wenn man das Material insgesamt betrachtet,
ist es Gitarrenmusik mit einer Vielzahl an Einflüssen und
Verwurzelungen, zu der am ehesten die Schublade Dark Metal passt. Aber
auch dies ist ein ziemlich oberflächlicher Begriff, der alles und
nichts heißen kann. Zwei wesentliche Merkmale der Musik Whirlings
sind jedenfalls die unverzerrten Gitarren sowie die Klargesang. Für
viele mag dies eine logische, perfekt zueinander passende, Verbindung
sein. Mir gefällt es nicht, da ich einerseits grundsätzlich mit
Klargesang nichts anfangen kann, und andererseits, da der Klargesang
von Whirling zu brav und harmlos ist, weshalb er im
Konflikt zur Schublade Dark Metal steht. Dabei ist die Musik an sich
gar nicht mal übel. Mir gefallen die dunklen, klaren Gitarrenmelodien -
die zwar nichts überwältigendes darstellen, aber schön und gut
gespielt wurden. Darüber hinaus gibt es hie und da auch kurze,
kraftvolle Ausflüge in den Black Metal, die gleichfalls ihren Reiz
haben. Faceless phenomena ist also durchaus abwechslungsreich
und wartet immer wieder mit interessanten, eigenartigen und
unerwarteten Arrangements auf. Manchmal entwickelt Whirling
dabei eine recht skurrile Atmosphäre, die ich nicht so recht
beschreiben kann. So ist das eben manchmal mit experimenteller Musik.
Auf die Dauer ist mir das alles aber eine Spur zu harmlos und
seicht. Mir fehlt es an echter Dunkelheit, an Momenten die entweder
überaus bizarr sind oder erdrückend vor Schwermut und Beklemmung. Hierzu
passt meiner Meinung auch gar nicht die Art und Weise des Klargesangs,
der mich eher an einen Lagerfeuergitarristen aus einer
Pfadfindergruppe erinnert, anstatt an gestandene Männer, die düstere,
unheilvolle Musik machen. Ich möchte die Musik von Whirling gar nicht schlecht reden, nur ist es nichts, was ich mir privat anhören würde. Dabei enthält Faceless phenomena
durchaus gute, hörenswerte Momente und Ansätze, die auch mir gefallen.
Nur sind diese für meinen Geschmack insgesamt zu wenig vorhanden.
Würde Faceless phenomena ohne den Klargesang auskommen, es würde bei mir wesentlich besser abschneiden.
5/10
Aceust
01. Prelude
02. The watcher
03. Infinity of ghost's
04. Globe in sway
05. Night after night
06. I bring...
29.03.2010
Dantalion - All Roads Lead To Death | 2010 | Xtreem Music | CD | Black Metal
Dantalion bleibt sich auch auf dem dritten Album All Roads Lead to Death
treu. Nach wie vor gibt es atmosphärisch kalten Black Metal zu hören,
der vor allem aus Tempowechseln und mannigfaltigen Gitarrenharmonien
schöpft. Wem schon die Vorgänger When the Ravens Fly Over Me und Call of the Broken Souls
gefiel, der wird auch hier bedenkenlos zugreifen können. Die
Veränderungen und Entwicklungen sind marginal und betreffen vornehmlich
die Produktion sowie Atmosphäre. All Roads Lead to Death ist beispielsweise nicht ganz so grimmig wie das vor zwei Jahren erschienene Call of the Broken Souls.
Dies liegt im Klang begründet, der aktuell weniger dumpf dafür klarer
und heller ausgefallen ist. Dadurch wirkt das Ganze etwas sauberer und
professioneller.
All Roads Lead to Death ist ein in sich absolut stimmiges und homogenes Album, vielleicht gar einen Tick zu sehr. Die Lieder, die oft und gern um die neun Minuten andauern, klingen recht ähnlich. Monoton ist das Material deshalb nicht, es gibt zahlreiche Tempovariationen, wobei Schnelligkeit meistens den Vorzug erhält. All Roads Lead to Death ist in jedem Fall ein kraftvolles Album, das atmosphärisch und schnell, aber immer wieder auch etwas schwermütig ist. Für Freunde der atmosphärischen Klänge also absolut empfehlenswert.
01. Only ashes remain
02. Bleakness
03. Walking to eternity
04. Claws of pestilence
05. My last breath
06. Thought of desolation
07. Scorn
08. Gloom and failure
http://www.dantalionband.com/
All Roads Lead to Death ist ein in sich absolut stimmiges und homogenes Album, vielleicht gar einen Tick zu sehr. Die Lieder, die oft und gern um die neun Minuten andauern, klingen recht ähnlich. Monoton ist das Material deshalb nicht, es gibt zahlreiche Tempovariationen, wobei Schnelligkeit meistens den Vorzug erhält. All Roads Lead to Death ist in jedem Fall ein kraftvolles Album, das atmosphärisch und schnell, aber immer wieder auch etwas schwermütig ist. Für Freunde der atmosphärischen Klänge also absolut empfehlenswert.
01. Only ashes remain
02. Bleakness
03. Walking to eternity
04. Claws of pestilence
05. My last breath
06. Thought of desolation
07. Scorn
08. Gloom and failure
http://www.dantalionband.com/
Kratein - Trauma | 2010 | Folter Records | CD | Black Metal
Kratein hat mit diesem Debütalbum eine, in mehrerer
Hinsicht, rätselhafte Scheibe veröffentlicht, bei der zuerst das
Plattencover sowie einen Augenblick später die griechischen Liednamen
auffallen. Allein vom Cover ausgehend, könnte es sich bei Kratein
um eine moderne Gruppe mit avantgardistischen Anleihen handeln - oder
auch um, an psychotischen Dark Metal, angelehnten Black Metal. Mit dem
ersten Titel έvα ist eine Einleitung zu hören, in der verschiedene
Rundfunkbeiträge, unter anderem zu 9/11, Weihnachten und urbi et orbi,
zusammengeschnitten wurden. Wenn man all diese unterschiedlichen
Eindrücke auf sich wirken lässt, wird man nicht so recht schlau aus Kratein. Interessant ist es allemal und macht Lust darauf, sich näher mit diesem Trauma zu beschäftigen.
Auf diese ungewöhnliche Einleitung folgt dann mit knapp zehn Minuten Spielzeit das längste Lied, in dem Kratein abwechslungsreich aufspielt. Die erste Hälfte des Liedes ist ruhig und atmosphärisch, die ganze Zeit über ist eine sanft und eingängig melodisch gespielte Gitarre zu hören, während Gesang, Schlagwerk und Dynamik dabei durchaus treibend und druckvoll das Lied vorantreiben. In der Mitte kommt es zu einem kurzweiligen Geschwindigkeitsausbruch, der grimmig und kalt ist, ehe das Lied dann wieder gitarrenbetont und atmosphärisch weiter geht. Dieses erste, richtige Lied gefällt auf Anhieb, auch wenn es noch nicht ganz deutlich macht, womit man es hier zu tun hat. Das dritte Stück setzt jedenfalls energisch, kraftvoll und treibend schnell ein. Doch dabei bleibt es nicht. Kratein wechselt oft das Tempo, spielt häufig gute und vordergründig platzierte Melodiebögen, die sowohl atmosphärisch als auch eisig sind. Auf Trauma sind ohnehin häufig klare oder minimal verzerrte Gitarren zu hören, die maßgeblich zur atmosphärischen Grundausrichtig beitragen. Ebenfalls der Atmosphäre dienlich sind die wiederkehrenden, klar sprechenden Stimmen, die man auf Trauma immer wieder mal vorfindet. Etwas aus der Reihe fällt das letzte Lied, da es phasenweise extrem schnell, peitschend und harsch ist. Vor allem der Anfang des Liedes überrascht, da zuvor ja vor allem dunkelatmosphärische Klänge das Geschehen dominierten. Diese sind zeitweise aber auch hier zu hören, womit sich der Kreis schließt.
Trauma ist ein überaus gelungenes Debütalbum mit einer gehörigen Portion Potential für die Zukunft. Wenn nachfolgenden Veröffentlichungen in die selbe Kerbe wie Trauma schlagen, wird Kratein mit Sicherheit noch für einiges Aufsehen sorgen. Wirklich schlau geworden bin ich von der Veröffentlichung zwar nicht, Kratein bleibt erst mal rätselbehaftet und geheimnisvoll. Das Album ist randvoll gefüllt mit erstklassigen - teils rockigen Riffs, welche mich etwas an Sólstafir erinnern, die mir sofort im Gedächtnis haften bleiben und Lust auf mehr machen. Stilistisch kann man das Album also schon als eher modernen, atmosphärischen Black Metal mit tiefsinnigen, düsteren Anleihen betrachten, weshalb Kratein für mich zu großartigen Gruppen wie Animo Aeger und Vrångbild aufschließt. Lediglich die Kürze des Albums ist für mich kritikfähig, da sich neben der Einleitung auch noch ein Instrumentalstück auf der Scheibe befindet, weshalb man am Ende dann nur vier "echte Lieder" hat. Aber das ist ja mein persönliches Empfinden und andere brauchen solche Stücke vielleicht unbedingt. Der Einstand ist jedenfalls gelungen, und wer düsteren, atmosphärischen sowie geheimnisvollen Black Metal mag, sollte sich Trauma unbedingt kaufen.
8/10
Aceust
01. έvα
02. δύο
03. τρία
04. τέσσερις
05. πέvτε
06. έξι
Auf diese ungewöhnliche Einleitung folgt dann mit knapp zehn Minuten Spielzeit das längste Lied, in dem Kratein abwechslungsreich aufspielt. Die erste Hälfte des Liedes ist ruhig und atmosphärisch, die ganze Zeit über ist eine sanft und eingängig melodisch gespielte Gitarre zu hören, während Gesang, Schlagwerk und Dynamik dabei durchaus treibend und druckvoll das Lied vorantreiben. In der Mitte kommt es zu einem kurzweiligen Geschwindigkeitsausbruch, der grimmig und kalt ist, ehe das Lied dann wieder gitarrenbetont und atmosphärisch weiter geht. Dieses erste, richtige Lied gefällt auf Anhieb, auch wenn es noch nicht ganz deutlich macht, womit man es hier zu tun hat. Das dritte Stück setzt jedenfalls energisch, kraftvoll und treibend schnell ein. Doch dabei bleibt es nicht. Kratein wechselt oft das Tempo, spielt häufig gute und vordergründig platzierte Melodiebögen, die sowohl atmosphärisch als auch eisig sind. Auf Trauma sind ohnehin häufig klare oder minimal verzerrte Gitarren zu hören, die maßgeblich zur atmosphärischen Grundausrichtig beitragen. Ebenfalls der Atmosphäre dienlich sind die wiederkehrenden, klar sprechenden Stimmen, die man auf Trauma immer wieder mal vorfindet. Etwas aus der Reihe fällt das letzte Lied, da es phasenweise extrem schnell, peitschend und harsch ist. Vor allem der Anfang des Liedes überrascht, da zuvor ja vor allem dunkelatmosphärische Klänge das Geschehen dominierten. Diese sind zeitweise aber auch hier zu hören, womit sich der Kreis schließt.
Trauma ist ein überaus gelungenes Debütalbum mit einer gehörigen Portion Potential für die Zukunft. Wenn nachfolgenden Veröffentlichungen in die selbe Kerbe wie Trauma schlagen, wird Kratein mit Sicherheit noch für einiges Aufsehen sorgen. Wirklich schlau geworden bin ich von der Veröffentlichung zwar nicht, Kratein bleibt erst mal rätselbehaftet und geheimnisvoll. Das Album ist randvoll gefüllt mit erstklassigen - teils rockigen Riffs, welche mich etwas an Sólstafir erinnern, die mir sofort im Gedächtnis haften bleiben und Lust auf mehr machen. Stilistisch kann man das Album also schon als eher modernen, atmosphärischen Black Metal mit tiefsinnigen, düsteren Anleihen betrachten, weshalb Kratein für mich zu großartigen Gruppen wie Animo Aeger und Vrångbild aufschließt. Lediglich die Kürze des Albums ist für mich kritikfähig, da sich neben der Einleitung auch noch ein Instrumentalstück auf der Scheibe befindet, weshalb man am Ende dann nur vier "echte Lieder" hat. Aber das ist ja mein persönliches Empfinden und andere brauchen solche Stücke vielleicht unbedingt. Der Einstand ist jedenfalls gelungen, und wer düsteren, atmosphärischen sowie geheimnisvollen Black Metal mag, sollte sich Trauma unbedingt kaufen.
8/10
Aceust
01. έvα
02. δύο
03. τρία
04. τέσσερις
05. πέvτε
06. έξι
Gzekhratüs - Nox Occulta | 2010 | Thor's Hammer Productions | Vinyl | Black Metal
Dieser Siebenzöller ist das erste Lebenszeichen von Gzekhratüs,
einer Gruppe aus Spanien. Ich gehe davon aus, dass es sich hierbei um
eine Einmanngruppe handelt, da auf dem Bandphoto nur eine einzige
Person abgelichtet wurde. Dieser Herr hat kein Interesse an irgendeiner
Szene, an Kontakt zu irgendwelchen Leuten und an Selbstdarstellung,
weshalb es auf der EP keinerlei Informationen zu ihm oder der Musik
gibt. Dies ist eh nur eine Randnotiz und nebensächlich, zumal Gzekhratüs mit seinen zwei Liedern vollends überzeugen kann.
Auf der A-Seite befindet sich In a forest beneath the glorious cold fullmoon.
Es ist ein grimmiges Lied, welches man kurz und treffend als puren,
traditionellen Black Metal beschreiben kann. Die Gitarren sind grell,
der Gesang ist bissig und klingt wie eine Mischung aus Moonblood und alten Deathspell Omega.
Das Schlagwerk hämmert schnell und treibend, das Becken peitscht.
Nichts besonderes also und dennoch auf Anhieb gut. Grimmigkeit, Groll
und hohes Tempo überrennen einen auch auf der B-Seite, doch offenbart
sich hier ein weitere Facette. Manch ein gespieltes Riff klingt in
seiner grellen und am Ende hochgezogenen Art nach Blut aus Nord zu Zeiten von "The mystical beast of rebellion" und seinem Nachfolgealbum.
Vielmehr muss ich zu Nox occulta gar nicht sagen. Es ist
einfach schneller, greller und ein wenig rau klingender Black Metal,
der sich an altgedienten Größen wie Moonblood oder alten Deathspell Omega orientiert. Ein Klon ist Gzekhratüs
deshalb nicht. Die Gruppen dienen lediglich als Referenz. Für
Verfechter des "echten" Black Metals also ein absolutes Muss, zumal die
EP in einer Auflage von 199 Kopien erschienen ist und nicht ewig
erhältlich sein wird. Ich hoffe nur, dass Nox occulta nicht die
erste und letzte Veröffentlichung sein und bleiben wird. Mir fehlen
aktuell nämlich genau solche Gruppen, die diese Art des Black Metal ein
wenig wiederbeleben.
9/10
Aceust
01. In a forest beneath the glorious cold fullmoon
02. Descending as the stars in the night
27.03.2010
Corpus Diavolis - Revolucia | 2010 | Eigenproduktion | CD | Black Metal
Corpus Diavolis ist ein Fünfer aus Südfrankreich und beschert uns mit Revolucia ein Debütalbum vollgepackt mit satanischen Versen, Hochgeschwindigkeitsparts und jeder Menge Brutalität. Weshalb man Revolucia selbst produzieren und veröffentlichen musste, erschließt sich mir nicht. Heutzutage bekommt eigentlich jede Gruppe, die es nicht total versaut, irgendwo für ein Album auch einen Plattenvertrag und Partner. Wie dem auch sei, Corpus Diavolis hat es jedenfalls nicht versaut und stattdessen ein Album erschaffen, das riffbetont, schnell und über weite Strecken brachial daher kommt.
Satanischen Hochgeschwindigkeits-Black-Metal gab und gibt es oft, weshalb es nicht unbedingt einfach ist, eigenständig zu klingen. Corpus Diavolis ist es gut gelungen, Eigenständigkeit zu bewahren, auch wenn ich mich vereinzelt an Dark Funeral erinnert fühle. Die schnellen Lieder, mit ihrer Vielzahl an Riffs und Rhythmusangriffen sind dazu auch noch von einer abwechslungsreichen Beschaffenheit. Monotonie kommt zu keinem Zeitpunkt auf. Corpus Diavolis hat das Liedgut teilweise mit vielen Wechseln und technischen Staffeleien gespickt. Zumeist ist dies auch gut gelungen, da sich die technischen und komplexen Strukturen gut in den Spielfluss einfügen. Ab und an wird das Ganze aber dann trotzdem etwas zu verschachtelt, technisch und trocken oder auch ideenlos. Nicht jedes Riff oder Soli ist ein Volltreffer. Aber solche Momente sind klar in der Unterzahl und zerstören nicht das Gesamtwerk, welches überzeugen kann. Zudem kann sich Revolucia auch klanglich "sehen" lassen. Die Produktion ist klar und differenziert, die Spuren wurden gut abgemischt. Lediglich das Schlagwerk ertönt manchmal etwas blechern und dumpf.
Revolucia ist kein Meisterwerk aber ein mehr als anständiges Debütalbum einer noch nicht lang bestehenden Gruppe. Corpus Diavolis hat Potential und Eigenständigkeit. Wer es schnell und satanisch mag, technische Strukturen nicht scheut und auch eine gewisse Portion Melodik verträgt, kann hier also zugreifen.
6,5/10
Aceust
01. Anteros antigod
02. Lilith
03. Daemonic black scepter
04. The year is one
05. Horns of the black goat
06. Revolucia
07. Sveti razvrat
08. Nightsky orgia
http://www.corpusdiavolis.com/
25.03.2010
Cold Body Radiation - The Great White Emptiness | 2010 | Dusktone | CD | Post-Black Metal
Post-Black Metal, Shoegaze und Post-Rock ist im Zusammenhang mit diesem
Album zu lesen, dem ersten der niederländischen Einmanngruppe Cold Body Radiation.
In diesem Becken tummeln sich viele Gruppen, von denen einige
(kommerziell) überaus erfolgreich sind. Allerdings gab es aus diesem
Bereich der Musik bisher kaum eine Band, die mich richtig angesprochen
hat. Erst vor kurzem aber gelang es Sorgeldom, mich mit Inner Receivings zu überzeugen, weshalb ich vor dieser Besprechung auch sehr gespannt darauf war, ob es Cold Body Radiation ebenfalls gelingen würde.
The Great White Emptiness ist jedenfalls ein sehr wechselhaftes Album, auf dem sich die ruhigen und verträumten Post-Rock Passagen mit grellen, rohen Black Metal Strecken und Klängen abwechseln. Cold Body Radiation hantiert dabei mit großen Gegensätzen, wie schon die zwei ersten Lieder des Albums verdeutlichen. Mit dem Eingangslied Emission ist ein reines Post-Rock Stück zu hören, in dem melodische, sphärische Gitarren eine verträumte und sanfte Atmosphäre erschaffen. Das direkt folgende Lied Loss ist jedoch von Anfang an roh klingender Black Metal, der schnelle Parts und stark verzerrtes Gekeife aus der Ferne enthält. Allerdings sind auch in Loss, begleitend zum Black Metal, die Post-Rock Gitarren zu hören. Im weiteren Verlauf wird das Lied immer harmloser, da die melodischen und verträumten Arrangements deutlich zunehmen. Manchmal gelingt diese Vermischung ganz gut, vor allem dann, wenn Cold Body Radiation einen schleppenden Rhythmus auserwählte und diesen mit den sphärischen Gitarren kombiniert. Dabei entfaltet die Musik zwar keinen doomigen Sog, doch bleibt es hier trotz der lieblichen Melodik ernsthaft und geht in die richtige Richtung. Die schnellen und giftigen Passagen hingegen gefallen mir nicht so gut. In Silver gibt es zwischen sanften Post-Rock Passagen auch giftige Raserei zu hören. Ist handwerklich zwar gut gemacht, berührt mich atmosphärisch aber gar nicht.
Nun ist es ja nicht so, dass ich grundsätzlich etwas gegen Melodik habe. Ganz im Gegenteil. Wenn man das großartige melodische Potential des Post-Rocks dazu nutzt, gigantische Klangkulissen voller Melancholie und Sehnsucht mit Härte und einer gewissen Brise des Bizarren zu vermischen, können daraus wunderbare musikalische Erlebnisse entstehen. Deshalb denke ich auch, dass sich Post-Rock mit Doom Metal, Sludge und experimenteller, bizarrer Musik wesentlich besser vermischen lässt als mit Black Metal. Denn es fehlt Cold Body Radiation an tiefen, dunklen und warmen Tönen. Aber Cold Radiation Body ist halt "Shoegaze post Black Metal", und so klingt es auch. Wer verträumte Klänge in Wechselwirkung mit dünn produziertem Black Metal mag, soll hiermit sein Glück versuchen. Die Umsetzung ist ja gut und gelungen. Für meinen persönlichen Geschmack enthält das Album aber zu viel Shoegaze oder Post-Rock oder beides, ich weiß noch nicht mal worin der Unterschied liegt, falls es denn einen gibt. The Great White Emptiness ist unterm Strich jedenfalls sehr melodisch, und das auf eine freundliche, verträumte Art und Weise, die mir missfällt.
01. Emission
02. Loss
03. White light
04. Silver
05. Radiance
06. Nothing
07. Endless purity
08. The great white emptiness
The Great White Emptiness ist jedenfalls ein sehr wechselhaftes Album, auf dem sich die ruhigen und verträumten Post-Rock Passagen mit grellen, rohen Black Metal Strecken und Klängen abwechseln. Cold Body Radiation hantiert dabei mit großen Gegensätzen, wie schon die zwei ersten Lieder des Albums verdeutlichen. Mit dem Eingangslied Emission ist ein reines Post-Rock Stück zu hören, in dem melodische, sphärische Gitarren eine verträumte und sanfte Atmosphäre erschaffen. Das direkt folgende Lied Loss ist jedoch von Anfang an roh klingender Black Metal, der schnelle Parts und stark verzerrtes Gekeife aus der Ferne enthält. Allerdings sind auch in Loss, begleitend zum Black Metal, die Post-Rock Gitarren zu hören. Im weiteren Verlauf wird das Lied immer harmloser, da die melodischen und verträumten Arrangements deutlich zunehmen. Manchmal gelingt diese Vermischung ganz gut, vor allem dann, wenn Cold Body Radiation einen schleppenden Rhythmus auserwählte und diesen mit den sphärischen Gitarren kombiniert. Dabei entfaltet die Musik zwar keinen doomigen Sog, doch bleibt es hier trotz der lieblichen Melodik ernsthaft und geht in die richtige Richtung. Die schnellen und giftigen Passagen hingegen gefallen mir nicht so gut. In Silver gibt es zwischen sanften Post-Rock Passagen auch giftige Raserei zu hören. Ist handwerklich zwar gut gemacht, berührt mich atmosphärisch aber gar nicht.
Nun ist es ja nicht so, dass ich grundsätzlich etwas gegen Melodik habe. Ganz im Gegenteil. Wenn man das großartige melodische Potential des Post-Rocks dazu nutzt, gigantische Klangkulissen voller Melancholie und Sehnsucht mit Härte und einer gewissen Brise des Bizarren zu vermischen, können daraus wunderbare musikalische Erlebnisse entstehen. Deshalb denke ich auch, dass sich Post-Rock mit Doom Metal, Sludge und experimenteller, bizarrer Musik wesentlich besser vermischen lässt als mit Black Metal. Denn es fehlt Cold Body Radiation an tiefen, dunklen und warmen Tönen. Aber Cold Radiation Body ist halt "Shoegaze post Black Metal", und so klingt es auch. Wer verträumte Klänge in Wechselwirkung mit dünn produziertem Black Metal mag, soll hiermit sein Glück versuchen. Die Umsetzung ist ja gut und gelungen. Für meinen persönlichen Geschmack enthält das Album aber zu viel Shoegaze oder Post-Rock oder beides, ich weiß noch nicht mal worin der Unterschied liegt, falls es denn einen gibt. The Great White Emptiness ist unterm Strich jedenfalls sehr melodisch, und das auf eine freundliche, verträumte Art und Weise, die mir missfällt.
01. Emission
02. Loss
03. White light
04. Silver
05. Radiance
06. Nothing
07. Endless purity
08. The great white emptiness
22.03.2010
Undertow - Don't Pray To The Ashes | 2010 | Prevision Music | CD | Metal
Undertow kannte ich noch gar nicht, obwohl ich mich
mit vielen Metalsparten beschäftige. Sind schon eine Weile am Start,
die Jungs – ihr erstes Album brachten sie 1997 raus. Als gute Liveband
gelten sie nebenbei auch und das konnten sie schon neben Gruppen wie Crowbar, Katatonia, Danzig, Finntroll, Hypocrisy, Alice Cooper und vielen weiteren beweisen. Für das 6. Album wählte das deutsche Dreiergespann einen programmatischen Titel aus, Don't Pray To The Ashes
bezieht sich auf ein Zitat von Gustav Mahler, wobei ganz ähnliche auch
anderen Personen zugeschrieben werden. Sei es drum, im Falle Undertow kündet es bereits von der musikalischen Ausrichtung.
Sinngemäß geht es darum, daß Tradition nicht das Anbeten der Asche, sondern das Weitergeben des Feuers ist. Undertow meinen das gar nicht in geistiger Hinsicht, sie spielen damit eher auf metallische Traditionen an. Das hängt damit zusammen, daß sie verschiedene Stile des Metals verarbeiten und dabei auch nicht vor Modernität zurückschrecken, demzufolge also nicht bloß eingefahrenen, traditionellen Konzepten folgen. Ob das gut oder schlecht ist, liegt bekanntlich im Auge des Betrachters – viele Bands heben gerade das Traditionsbewusstsein europäischer Metaljünger hervor. Genug geschwafelt, auf zum Umriss der Musik des Trios. Verschiedenste Stilistiken innerhalb und außerhalb des Metals prägen den Einzugsbereich – Thrash Metal, Doom Metal, Hardcore und das reicht noch viel weiter. Anhaltspunkte gefällig? Offensichtlich war Crowbar der häufigste Vergleich, der zwar nicht völlig unbegründet entstand, aber man sollte Don't Pray To The Ashes nicht darauf reduzieren, Undertow als deutsche Antwort auf Crowbar zu sehen. Dem steht die Vielschichtigkeit des Albums entgegen – nicht nur der Riffgott Iommi hat seinen Einfluss hinterlassen, Drenched In Gasoline hämmert zum Beispiel an Pro Pain angelehnt aus den Boxen. Sogar eine Sitar wird in Threedouble Chime gezupft und das doomige Smoke Garden wird von einem Klavier unterstützt. Sänger und Gitarrist Joshi schafft es immer, auch seinen Gesang an die jeweilige Situation anzupassen – egal ob hart und aggressiv oder etwas ruhiger und gefühlvoll, zweiteres beweist er sogar noch in einer Akustikballade, die versteckt am Ende des Albums kommt. Als Gastsänger gewann man für Beyond Dreaming zusätzlich den Sänger von End of Green. Don't Pray To The Ashes gelingt es insgesamt, ungeachtet der Vielschichtigkeit an den richtigen Stellen eingängig zu bleiben, die Lieder brauchen nicht erst 10 Hördurchläufe, um zu zünden. Druck satt verschafft den Stücken die Studioproduktion, die selbstverständlich modern ausfällt.
Undertow zeigen auf ihrem 6. Album ihre unterschiedlichen Seiten und liefern ein starkes Brett ab. Wahrscheinlich muss man etwas über den Tellerrand blicken, um dieses Album genießen zu können. Don't Pray To The Ashes fällt auch auf unserer Seite ein wenig aus dem Raster, aber ich kann trotzdem nichts negatives über das Album sagen.
8,5/10
Der Einsiedler
01. Intro
02. The bitter taste
03. Art of falling
04. Still waiting
05. Threedouble chime
06. Smoke garden
07. Ashtray memories
08. Beyond dreaming
09. File under unexpected
10. Drenched in gasoline
Sinngemäß geht es darum, daß Tradition nicht das Anbeten der Asche, sondern das Weitergeben des Feuers ist. Undertow meinen das gar nicht in geistiger Hinsicht, sie spielen damit eher auf metallische Traditionen an. Das hängt damit zusammen, daß sie verschiedene Stile des Metals verarbeiten und dabei auch nicht vor Modernität zurückschrecken, demzufolge also nicht bloß eingefahrenen, traditionellen Konzepten folgen. Ob das gut oder schlecht ist, liegt bekanntlich im Auge des Betrachters – viele Bands heben gerade das Traditionsbewusstsein europäischer Metaljünger hervor. Genug geschwafelt, auf zum Umriss der Musik des Trios. Verschiedenste Stilistiken innerhalb und außerhalb des Metals prägen den Einzugsbereich – Thrash Metal, Doom Metal, Hardcore und das reicht noch viel weiter. Anhaltspunkte gefällig? Offensichtlich war Crowbar der häufigste Vergleich, der zwar nicht völlig unbegründet entstand, aber man sollte Don't Pray To The Ashes nicht darauf reduzieren, Undertow als deutsche Antwort auf Crowbar zu sehen. Dem steht die Vielschichtigkeit des Albums entgegen – nicht nur der Riffgott Iommi hat seinen Einfluss hinterlassen, Drenched In Gasoline hämmert zum Beispiel an Pro Pain angelehnt aus den Boxen. Sogar eine Sitar wird in Threedouble Chime gezupft und das doomige Smoke Garden wird von einem Klavier unterstützt. Sänger und Gitarrist Joshi schafft es immer, auch seinen Gesang an die jeweilige Situation anzupassen – egal ob hart und aggressiv oder etwas ruhiger und gefühlvoll, zweiteres beweist er sogar noch in einer Akustikballade, die versteckt am Ende des Albums kommt. Als Gastsänger gewann man für Beyond Dreaming zusätzlich den Sänger von End of Green. Don't Pray To The Ashes gelingt es insgesamt, ungeachtet der Vielschichtigkeit an den richtigen Stellen eingängig zu bleiben, die Lieder brauchen nicht erst 10 Hördurchläufe, um zu zünden. Druck satt verschafft den Stücken die Studioproduktion, die selbstverständlich modern ausfällt.
Undertow zeigen auf ihrem 6. Album ihre unterschiedlichen Seiten und liefern ein starkes Brett ab. Wahrscheinlich muss man etwas über den Tellerrand blicken, um dieses Album genießen zu können. Don't Pray To The Ashes fällt auch auf unserer Seite ein wenig aus dem Raster, aber ich kann trotzdem nichts negatives über das Album sagen.
8,5/10
Der Einsiedler
01. Intro
02. The bitter taste
03. Art of falling
04. Still waiting
05. Threedouble chime
06. Smoke garden
07. Ashtray memories
08. Beyond dreaming
09. File under unexpected
10. Drenched in gasoline
Drephjard - Maktdominans | 2009 | Frostscald Records | CD | Black Metal
Drephjard existiert bereits seit einigen Jahren und
alle Musiker sind auch in einigen anderen Gruppen involviert, und
dennoch ist es jetzt das erste Mal, dass ich mit Maktdominans etwas von Drephjard
zu hören bekomme. Und das was ich höre, gefällt auf Anhieb verdammt
gut! Denn das was die Norweger hier auf MCD verewigt haben, ist nichts
anderes als geradliniger, schneller Black Metal ohne wenn und aber. Die
Lieder halten überhaupt nichts überraschendes oder neues bereit, im
Gegenteil, das alles habe ich ähnlich schon gefühlte fünftausend mal
anderswo gehört, und dennoch ist Maktdominans genau mein Ding.
Der Klang ist etwas dünn und blechern, die Riffs geradlinig und
deshalb extrem einprägsam, das Tempo in der Regel hoch und der giftige
Gesang schreit und bellt bissig und extrem. Dann und wann schimmert bei
Drephjard auch noch tatsächlich der einstige
glorreiche Glanz Norwegens durch, ohne auch nur im Ansatz bei
irgendwelchen altgedienten Größen anzuklopfen. Drephjard zieht vielmehr sein Ding durch und überzeugt mich damit sofort.
Was soll ich hier noch groß rumschwärmen? Maktdominans ist eine tolle Veröffentlichung auf der alles absolut stimmig ist. Es ist nichts anderes, als einwandfrei vorgetragener norwegischer Black Metal. Mehr brauche ich nicht, zumal Maktdominans auch nach dem x-ten Durchlauf wie beim ersten Mal zündet. Wer die Veröffentlichung verpasst, ist selbst schuld.
8/10
Aceust
01. Intro
02. Rovmord
03. Maktdominans
04. Djevelsk møy
05. Pt. II
06. Kald jord
07. Slag
Was soll ich hier noch groß rumschwärmen? Maktdominans ist eine tolle Veröffentlichung auf der alles absolut stimmig ist. Es ist nichts anderes, als einwandfrei vorgetragener norwegischer Black Metal. Mehr brauche ich nicht, zumal Maktdominans auch nach dem x-ten Durchlauf wie beim ersten Mal zündet. Wer die Veröffentlichung verpasst, ist selbst schuld.
8/10
Aceust
01. Intro
02. Rovmord
03. Maktdominans
04. Djevelsk møy
05. Pt. II
06. Kald jord
07. Slag
20.03.2010
Svart - Namnlös och bortglömd | 2010 | Frostscald Records
Obwohl Svart erst seit 2008 existiert, gibt es mit der MCD Namnlös och Bortglömd sowie dem dritten Album Förlorad,
bereits die vierte und fünfte Veröffentlichung. Diese MCD ist 24
Minuten lang und beinhaltet neben den zwei depressiven Kompositionen
auch ein abschließendes, langes Pianostück. Die beiden neuen Stücke Den Hemlöses Klagosång und Den Sista Droppen Utav Liv
kommen in einem schweren, langsamen Gewand daher. Alleinmusiker Draug
hat beide Lieder komplett langsam eingespielt, Tempoeinschübe wie auf
den Vorgängern fehlen also. Am Klang wurde auch geschraubt, der nun
klarer und differenzierter ist. Aber auch sonst weiß Namnlös och Bortglömd
zu gefallen, obgleich wirklich große Momente fehlen. Es dominiert eine
langsame Unaufgeregtheit und latente Schwermut. Draugs Spiel an den
Saiten ist dabei aber erneut gelungen, da es die düsteren Empfindungen
hervorragend zum Ausdruck bringt.
Somit ist Namnlös och Bortglömd eine grundsolide Genreveröffentlichung, die Freunde und Anhänger dieser Spielart nicht enttäuschen wird. Mir ist es auf die Dauer aber etwas zu langweilig, zumal ich mit dem Pianostück am Ende nichts anzufangen weiß. Demnach gefallen mir die beiden Vorgänger Vanära, vanmakt och avsmak und Våran tid är förbi etwas besser, auch wenn sie klanglich nicht so gut wie die MCD sind.
6/10
Aceust
01. Den hemlöses klagosång
02. Den sista droppen utav liv
03. Namnlös och bortglömd
http://www.ensamvarg.com/web/svart/index.html
http://www.frostscald.com/
Somit ist Namnlös och Bortglömd eine grundsolide Genreveröffentlichung, die Freunde und Anhänger dieser Spielart nicht enttäuschen wird. Mir ist es auf die Dauer aber etwas zu langweilig, zumal ich mit dem Pianostück am Ende nichts anzufangen weiß. Demnach gefallen mir die beiden Vorgänger Vanära, vanmakt och avsmak und Våran tid är förbi etwas besser, auch wenn sie klanglich nicht so gut wie die MCD sind.
6/10
Aceust
01. Den hemlöses klagosång
02. Den sista droppen utav liv
03. Namnlös och bortglömd
http://www.ensamvarg.com/web/svart/index.html
http://www.frostscald.com/
Svart - Förlorad | 2010 | FROSTSCALD RECORDS
Wie auch Namnlös och Bortglömd ist Svarts drittes Album Förlorad nur drei Lieder stark, aber dennoch ein Vollalbum, denn die überlangen Stücke bringen es auf eine Gesamtspielzeit von knapp 75 Minuten. Die MCD Namnlös och Bortglömd konnte mich zwar überzeugen, aber nicht so richtig meinem Geschmack treffen, da sie mir etwas zu langweilig und harmlos ist. Mit Förlorad ist das schon ganz anders. Das erste Lied ist zwar "nur" ein Instrumentalstück, doch ist dieses sehr stimmig beschaffen, weiß durch schöne, klare Gitarren und einer guten Atmosphäre zu gefallen. Kurze Passagen in denen eine flüsternde Stimme zu hören ist, komplettieren diese elegische Stimmung des Liedes.
Mit II folgt ein Lied, welches für Svart etwas Neues darstellt. Es ist 20 Minuten lang, beginnt schleppend - also typisch für depressiven Black Metal, wie Svart ihn spielt. Doch irgendwann geht dies über in schweren, erdrückenden Funeral Doom. Dieser Übergang zieht sich lange, über mehrere Minuten hin, indem die Intensität der Anschläge und Riffs allmählich zunimmt. Und dann irgendwann setzt plötzlich der Gesang ein, der sehr dunkel, tief und kehlig ist. Der Gesang ist verdammt gut und mächtig. Dies trifft auf II generell zu. Denn Svart versteift sich nicht nur auf Funeral Doom oder Depressive Black Metal, es gibt auch schöne atmosphärische Passagen zu bestaunen, die in die Death Doom Richtung à la Morgion gehen.
III ist über 39 Minuten lang und sehr ruhig sowie atmosphärisch, bestimmt durch unverzerrte Gitarren, die dann und wann etwas von Post-Rock haben. Allerdings auf eine angenehme, tiefe Art und Weise, ohne aufdringliche Verspieltheit. Irgendwann kommt leiser, klarer aber tiefer, sonorer Gesang hinzu, der sehr gut zur instrumentalen Begleitung passt. Über die enorme Länge entwickeln einzelne Passagen vielleicht eine gewisse Monotonie, die aber ihren Reiz hat und auch aus der andächtigen Ruhe heraus resultiert. III ist ein großartiges Stück, das fast rein instrumental ist und aufgrund seiner Länge und Ausdauer, viel Zeit und Raum besitzt, um sich in den tollen Klängen zu verlieren.
Ich bin von Förlorad sehr überrascht und angetan. Svart wandelt hier auf etwas anderen Pfaden als bisher, was einige Hörer sicherlich abschrecken dürfte. Denn reinrassigen Depressive Black Metal sucht man hier vergebens. Doch wer atmosphärische, ernste sowie melancholische Musik mitsamt doomigen Einschlag mag, ist hiermit gut beraten. Ich bin jedenfalls gespannt, ob Svart dieses Weg beibehalten wird oder Förlorad lediglich ein einzelner, experimentelle Ausflug sein wird
01. I
02. II
03. III
http://www.ensamvarg.com/web/svart/index.html
http://www.frostscald.com/
15.03.2010
Agrypnie - 16[485] | 2010 | Supreme Chaos Records | CD | Black Metal
F51.4
war damals ein wirklich gelungenes Debütalbum von Torsten, auf dem
lediglich das programmierte Schlagzeug daran erinnern ließ, dass es
sich bei Agrypnie um ein Soloprojekt handelte. Inzwischen wurde das dritte Album 16[485]
geboren und aus dem Soloprojekt erwuchs eine echte Band, auch wenn es
wohl aktuell wieder Besetzungsprobleme gibt. Das zweite Album Exit ist zwar an mir ungehört vorbeigegangen, doch wenn ich 16[485] mit F51.4
vergleiche, ist die Entwicklung gewaltig. Der Klang vom neuen Album
ist druckvoll, warm und natürlich - was mich gerade beim echten
Schlagwerk natürlich ungemein freut. Aber auch die Gitarren ertönen
wuchtig und raumfüllend. Musikalisch sind die Entwicklungen eher
geringfügig. Wem das Debüt gefiel, dem wird das aktuelle Werk mit
Sicherheit ebenso gefallen.
Stilistisch ist die Musik nicht ganz einfach einzugrenzen, auch wenn man das Ganze sicherlich vereinfacht als Post oder Avantgarde Black Metal beschreiben könnte. Für mich ist 16[485] aber eher sehr abwechslungsreicher, deutschsprachiger Metal mit hohem melodischen und atmosphärischen Anteil. Harte, schnelle Elemente und eine gehörige Portion Dunkelheit sind ebenso gegeben. Die Musik ist insgesamt druckvoll und treibend und beinhaltet ein scheinbar endloses Repertoire an Melodie- und Harmoniebögen. Immerhin ist das Album satte 73 Minuten lang, was viel Gestaltungsraum gibt, den Agrypnie gern und ausgiebig mit atmosphärischen Arrangements gefüllt hat. Gerade in diesen ruhigeren Passagen kann Agrypnie seine Stärken, nämlich schöne und verträumte, teilweise sphärische Melodien, voll ausspielen.
Im Detail gefällt mir das Album sehr gut. Einzelne Lieder, Strukturen und Passagen sind zum Teil extrem gelungen, da vereinnahmend und einwandfrei gespielt. Aber trotzdem trifft das gesamte Material nicht exakt meinen Geschmack. Oft gibt es einfach auch Lieder und Strecken zu hören, die mir einen Tick zu melodisch und sanft ausgefallen sind. Vor allem aber sind die schnellen Parts nicht hart genug. Die langsamen und atmosphärischen Passagen fesseln mich viel mehr als die harten und schnellen Schübe. Für meinen Geschmack hätte man dort die Melodik ruhig etwas drosseln können. Aber so ist das nun mal, wenn man atmosphärischen "Post Black Metal" vor sich hat. Für Freunde dieser Spielart sicherlich eine ultimative Scheibe, ich spicke mir lieber die atmosphärischen Schmankerl, wie das grandiose Lied 16[485] / Brücke aus Glas, heraus.
7,5/10
Aceust
Stilistisch ist die Musik nicht ganz einfach einzugrenzen, auch wenn man das Ganze sicherlich vereinfacht als Post oder Avantgarde Black Metal beschreiben könnte. Für mich ist 16[485] aber eher sehr abwechslungsreicher, deutschsprachiger Metal mit hohem melodischen und atmosphärischen Anteil. Harte, schnelle Elemente und eine gehörige Portion Dunkelheit sind ebenso gegeben. Die Musik ist insgesamt druckvoll und treibend und beinhaltet ein scheinbar endloses Repertoire an Melodie- und Harmoniebögen. Immerhin ist das Album satte 73 Minuten lang, was viel Gestaltungsraum gibt, den Agrypnie gern und ausgiebig mit atmosphärischen Arrangements gefüllt hat. Gerade in diesen ruhigeren Passagen kann Agrypnie seine Stärken, nämlich schöne und verträumte, teilweise sphärische Melodien, voll ausspielen.
Im Detail gefällt mir das Album sehr gut. Einzelne Lieder, Strukturen und Passagen sind zum Teil extrem gelungen, da vereinnahmend und einwandfrei gespielt. Aber trotzdem trifft das gesamte Material nicht exakt meinen Geschmack. Oft gibt es einfach auch Lieder und Strecken zu hören, die mir einen Tick zu melodisch und sanft ausgefallen sind. Vor allem aber sind die schnellen Parts nicht hart genug. Die langsamen und atmosphärischen Passagen fesseln mich viel mehr als die harten und schnellen Schübe. Für meinen Geschmack hätte man dort die Melodik ruhig etwas drosseln können. Aber so ist das nun mal, wenn man atmosphärischen "Post Black Metal" vor sich hat. Für Freunde dieser Spielart sicherlich eine ultimative Scheibe, ich spicke mir lieber die atmosphärischen Schmankerl, wie das grandiose Lied 16[485] / Brücke aus Glas, heraus.
7,5/10
Aceust
10.03.2010
Sectioned - Purulent Reality | 2010 | Paragon Records | CD | Death Metal
Man sagt ja "Musik verbindet" und bei der Band Sectioned
bewahrheitet sich das mal wieder. Unter diesem Namen haben sich
Musiker aus Ungarn und den Vereinigten Staaten zusammengefunden, um
gemeinsam die Flagge des Death Metals alter Prägung hochzuhalten. Durch
die große Entfernung hat die Band quasi zwei Besetzungen – eine für
das Studio eine für die Bühne. Uns interessiert primär, was Zoltan
Valter und Kollegen im Studio verbrochen haben. Death Metal der alten
Schule darf immer wieder gerne in meine Anlage einkehren, also ran an
den Speck!
Um den Käufern das Album schmackhaft zu machen, schickt man mal eben Namen wie Death, (alte) Morgoth, (alte) Pestilence, Grave und Dismember ins Rennen. Ihr kennt ja die Werbestrategien, die nicht selten keine tatsächliche Aussagekraft besitzen. Zoltan selbst äußerte in einer Befragung, daß er nicht auf hohe Komplexität, sondern eher auf simple (aber gute) Riffarbeit steht. Kein Zweifel, diese Aussage bestätigt sich beim Hören von Purulent Reality. Von technischen Frickeleien ist die Riffarbeit weit entfernt, sie ist wirklich eher simpel und auf Effektivität bedacht. Für einige Einsprengsel melodischerer Natur und klassische Solieinlagen entschied man sich dann aber doch, und das war die richtige Entscheidung, denn meinem Empfinden nach passt das gut dazu. Bereits nach kurzem Hören drängt sich mir der Verdacht auf, daß da oben zwei Namen fehlen: Mehr noch als Grave oder Dismember passen in diese Aufzählung Obituary und Bolt Thrower hinein. Sectioned walzen mehr als nur einmal in dieser Manier über das Schlachtfeld. Eilig haben sie es dabei selten, Geschwindigkeitsrekorde knacken Sectioned mit Sicherheit nicht. Im Prinzip ist es so, daß alles was Sectioned Euch bieten, vorher schon oft da war. Einer Gruppe, die ganz bewusst Musik im Stile alter Helden erschafft, wird aber auch nichts daran liegen, das Genre mit Neuerungen zu bereichern. Das Erreichen jener alten Helden stand ja nie wirklich zur Debatte, sie dienen nur als Orientierung – welche Gruppe schafft es schon, solche musikalischen Vorbilder mal eben zu übertreffen? Die großen Klassiker im Death Metal wurden schon geschrieben und dieses Album ist nicht auf Augenhöhe mit ihnen, das macht Purulent Reality aber weder schlechter noch besser.
In traditionellen Mustern verhaftet gelingt es Sectioned, zumindest meiner Wenigkeit, einige kurzweilige Rotationen in der heimischen Anlage zu bescheren. Herausragend ist an Purulent Reality nichts, aber es ist ein bodenständiges Album geworden, das ich ganz nett finde. Für eine Unverzichtbarkeitserklärung reicht das nicht, aber als Erstling in dieser Zusammensetzung ist das gar nicht so übel. Obwohl Sectioned ihre starken Momente noch bündeln müssen und alles noch ausbaufähig ist, vergebe ich trotzdem (aufgerundete) 7 Punkte und Ende.
7/10
Der Einsiedler
01. A lonely grasp of winter
02. My love of decay
03. Loneliest man
04. Behind my eyes
05. Mirrors
06. Village of the sun
07. Purulent reality (Outro)
Um den Käufern das Album schmackhaft zu machen, schickt man mal eben Namen wie Death, (alte) Morgoth, (alte) Pestilence, Grave und Dismember ins Rennen. Ihr kennt ja die Werbestrategien, die nicht selten keine tatsächliche Aussagekraft besitzen. Zoltan selbst äußerte in einer Befragung, daß er nicht auf hohe Komplexität, sondern eher auf simple (aber gute) Riffarbeit steht. Kein Zweifel, diese Aussage bestätigt sich beim Hören von Purulent Reality. Von technischen Frickeleien ist die Riffarbeit weit entfernt, sie ist wirklich eher simpel und auf Effektivität bedacht. Für einige Einsprengsel melodischerer Natur und klassische Solieinlagen entschied man sich dann aber doch, und das war die richtige Entscheidung, denn meinem Empfinden nach passt das gut dazu. Bereits nach kurzem Hören drängt sich mir der Verdacht auf, daß da oben zwei Namen fehlen: Mehr noch als Grave oder Dismember passen in diese Aufzählung Obituary und Bolt Thrower hinein. Sectioned walzen mehr als nur einmal in dieser Manier über das Schlachtfeld. Eilig haben sie es dabei selten, Geschwindigkeitsrekorde knacken Sectioned mit Sicherheit nicht. Im Prinzip ist es so, daß alles was Sectioned Euch bieten, vorher schon oft da war. Einer Gruppe, die ganz bewusst Musik im Stile alter Helden erschafft, wird aber auch nichts daran liegen, das Genre mit Neuerungen zu bereichern. Das Erreichen jener alten Helden stand ja nie wirklich zur Debatte, sie dienen nur als Orientierung – welche Gruppe schafft es schon, solche musikalischen Vorbilder mal eben zu übertreffen? Die großen Klassiker im Death Metal wurden schon geschrieben und dieses Album ist nicht auf Augenhöhe mit ihnen, das macht Purulent Reality aber weder schlechter noch besser.
In traditionellen Mustern verhaftet gelingt es Sectioned, zumindest meiner Wenigkeit, einige kurzweilige Rotationen in der heimischen Anlage zu bescheren. Herausragend ist an Purulent Reality nichts, aber es ist ein bodenständiges Album geworden, das ich ganz nett finde. Für eine Unverzichtbarkeitserklärung reicht das nicht, aber als Erstling in dieser Zusammensetzung ist das gar nicht so übel. Obwohl Sectioned ihre starken Momente noch bündeln müssen und alles noch ausbaufähig ist, vergebe ich trotzdem (aufgerundete) 7 Punkte und Ende.
7/10
Der Einsiedler
01. A lonely grasp of winter
02. My love of decay
03. Loneliest man
04. Behind my eyes
05. Mirrors
06. Village of the sun
07. Purulent reality (Outro)
08.03.2010
The Frost - ...Of The Forests Unknown | 2010 | BlackMetal.Com | CD | Black Metal
Mit der Kassetten EP Everlasting Damnation konnte mich The Frost vollständig zum willenlosen Gefangenen machen. Nun, ein Dreivierteljahr später, steht das Debütalbum ...of the Forests Unknown in den Startlöchern. The Frost verfolgt den eingeschlagenen Weg von Everlasting Damnation
weiter, sodass das kommende Album vollgepackt ist mit wunderbarem
oldschool Black Metal, fernab der nordischen Pfade. Stattdessen
kombiniert man das Gebräu weiterhin mit einer leichten thrashigen Note,
die sehr dezent gehalten wurde, sodass man auf gar keinen Fall von
Black Thrash Metal sprechen kann. Das Black im Metal steht felsenfest
im Vordergrund.
Wem Everlasting Damnation gefiel, kann also bedenkenlos zugreifen. Es wurde am Klang geschraubt, der nun klarer und differenzierter ist. Ansonsten sind die neuen Lieder vom selben Schlag wie auf der Kassette. The Frost versteht es erneut, tolle Riffs, die gerne einfach und extrem einprägsam sind, mit flotten, abwechslungsreichen Rhythmen und einem bissigen Kreischgesang zu vereinen. Der Klang des Schlagzeuges ist ein wenig blechern und polternd, was der Atmosphäre sehr zuträglich ist, da es natürlich und authentisch klingt. Die Klangproduktion mag insgesamt zwar etwas flach sein, da es an Volumen bei den tiefen Tönen fehlt, doch stört das überhaupt nicht. Viel zu gut wurden die Gitarren gespielt, die immer wieder begeistern. ...of the forests unknown ist einfach rundum guter, rotziger Black Metal der alten Schule. Das ist zwar überhaupt nicht neu, doch hat es The Frost mühelos geschafft, dabei ohne Verweise auf altgediente Größen auszukommen. The Frost klingt für mich absolut eigenständig und frisch und ist frei von aufgesetztem Pathos. Deshalb bekommt man auch zu keinem Zeitpunkt das Gefühl vermittelt, hier würde jemand nur auf Retro machen, weil früher alles besser war und es eben "in" ist, auf dieser Welle zu fahren.
Für mich war Everlasting Damnation ja schon eine der besten Veröffentlichungen 2009. Dies kann ich für ...of the Forests Unknown wiederholen. Es ist ein herrliches Album auf dem jedes Lied erstklassig ist. Ein genaues Veröffentlichungsdatum ist mir noch nicht bekannt, doch sobald das Album draußen ist, gilt, unbedingt kaufen! The Frost hat sich zu einer absolut erstklassigen Gruppe entwickelt, die man nicht verpassen darf.
9,5/10
Aceust
01. Violent ritual
02. Stopping the wheel of time
03. While waiting for the dawn
04. Escape into eternal isolation
05. ...of the forests unknown
06. Riding through the smell of plague
07. My dark night
Wem Everlasting Damnation gefiel, kann also bedenkenlos zugreifen. Es wurde am Klang geschraubt, der nun klarer und differenzierter ist. Ansonsten sind die neuen Lieder vom selben Schlag wie auf der Kassette. The Frost versteht es erneut, tolle Riffs, die gerne einfach und extrem einprägsam sind, mit flotten, abwechslungsreichen Rhythmen und einem bissigen Kreischgesang zu vereinen. Der Klang des Schlagzeuges ist ein wenig blechern und polternd, was der Atmosphäre sehr zuträglich ist, da es natürlich und authentisch klingt. Die Klangproduktion mag insgesamt zwar etwas flach sein, da es an Volumen bei den tiefen Tönen fehlt, doch stört das überhaupt nicht. Viel zu gut wurden die Gitarren gespielt, die immer wieder begeistern. ...of the forests unknown ist einfach rundum guter, rotziger Black Metal der alten Schule. Das ist zwar überhaupt nicht neu, doch hat es The Frost mühelos geschafft, dabei ohne Verweise auf altgediente Größen auszukommen. The Frost klingt für mich absolut eigenständig und frisch und ist frei von aufgesetztem Pathos. Deshalb bekommt man auch zu keinem Zeitpunkt das Gefühl vermittelt, hier würde jemand nur auf Retro machen, weil früher alles besser war und es eben "in" ist, auf dieser Welle zu fahren.
Für mich war Everlasting Damnation ja schon eine der besten Veröffentlichungen 2009. Dies kann ich für ...of the Forests Unknown wiederholen. Es ist ein herrliches Album auf dem jedes Lied erstklassig ist. Ein genaues Veröffentlichungsdatum ist mir noch nicht bekannt, doch sobald das Album draußen ist, gilt, unbedingt kaufen! The Frost hat sich zu einer absolut erstklassigen Gruppe entwickelt, die man nicht verpassen darf.
9,5/10
Aceust
01. Violent ritual
02. Stopping the wheel of time
03. While waiting for the dawn
04. Escape into eternal isolation
05. ...of the forests unknown
06. Riding through the smell of plague
07. My dark night
07.03.2010
Ordo Templi Orientis - Paganautum (Pagan Autumn) / The Doll | 2009 | SFH Records | Kassette | Black Metal
Diese Kassettenveröffentlichung enthält die zwei Demos Paganatum (Pagan Autumn) und The Doll (Temptful whisper of succubi Lilith).
Paganatum erschien 2007 in
Eigenregie auf CDR und bei The Doll
handelt es sich um keine offizielle Veröffentlichung, die 2008 erschien. Die
vier Lieder von Paganatum sind
schnell und einfach beschrieben, da es sich bei ihnen um einfachen, rumpligen
Black Metal mit dünnem Klang handelt. Streckenweise spielt Ordo Templi Orientis überaus
roh und minimalistisch auf, wie gleich das erste Lied verdeutlicht. Das
(vermutlich programmierte) Schlagzeug pocht eingängig monoton, während sich
zwei oder drei Riffs abwechseln und obskurer Gesang zu hören ist. Puristischer
geht es kaum und irgendeine Form von Abwechslung ist ebenfalls nicht vorhanden,
wenn man mal von der kurzen, atmosphärischen Pause in der Schlussminute
absieht.
Die anderen Titel von Paganatum sind ähnlich puristisch und roh, wobei sich die klangliche Qualität und Lautstärke unterscheidet. Das eingängige Spiel an den Gitarren ist gar nicht mal so übel, da sich Ordo Templi Orientis vereinzelt ein paar nette, disharmonische Riffs hat einfallen lassen. Doch der radikale, nämlich aufs absolut Nötigste reduzierte Rhythmus, macht vieles kaputt. In den drei anderen Liedern gibt es zwar hie und da Tempowechsel, doch überwiegt die klopfende Monotonie am Drumcomputer, als würde man einen Sekundenzeiger im Schnelldurchlauf hören.
Das fünfte Lied, Pleasurespheres of valuable maniacal erotica von The doll, ist sagenhafte 25 Minuten lang und in neun Kapitel unterteilt. Es ist absonderliche Musik, in der elektronische Noiseklänge ebenso zu hören sind, wie groteske Stimmenfetzen, Ambientpassagen und eben auch Black Metal, der zum Teil überaus harsch und giftig ist. Dieser Black Metal gefällt mir hier allerdings viel besser als der von Paganatum. Er ist zwar ebenfalls roh und primitiv, allerdings wurde die Rhythmusmaschine wesentlich besser inszeniert. Zudem gibt sich Ordo Templi Orientis hier viel übler und extremer, was mir gut gefällt. Zusammen mit den bizarren Klangfragmenten ist Pleasurespheres of valuable maniacal erotica ein düsteres und hörenswertes Stück extremer Musik.
Empfehlen kann ich diese Kassette nur wegen Pleasurespheres of valuable maniacal erotica. Die vier Lieder von Paganatum sind zu simpel und belanglos, obwohl sich ein durchaus guter Ansatz erkennen lässt. Aber ohne einen vernünftigen Trommler zieht das leider die gesamte Musik runter. Deshalb bekommt Paganatum nur 4 und The Doll 7 Zähler, was letztlich zu fünfeinhalb Punkten insgesamt führt.
5,5/10
Aceust
Die anderen Titel von Paganatum sind ähnlich puristisch und roh, wobei sich die klangliche Qualität und Lautstärke unterscheidet. Das eingängige Spiel an den Gitarren ist gar nicht mal so übel, da sich Ordo Templi Orientis vereinzelt ein paar nette, disharmonische Riffs hat einfallen lassen. Doch der radikale, nämlich aufs absolut Nötigste reduzierte Rhythmus, macht vieles kaputt. In den drei anderen Liedern gibt es zwar hie und da Tempowechsel, doch überwiegt die klopfende Monotonie am Drumcomputer, als würde man einen Sekundenzeiger im Schnelldurchlauf hören.
Das fünfte Lied, Pleasurespheres of valuable maniacal erotica von The doll, ist sagenhafte 25 Minuten lang und in neun Kapitel unterteilt. Es ist absonderliche Musik, in der elektronische Noiseklänge ebenso zu hören sind, wie groteske Stimmenfetzen, Ambientpassagen und eben auch Black Metal, der zum Teil überaus harsch und giftig ist. Dieser Black Metal gefällt mir hier allerdings viel besser als der von Paganatum. Er ist zwar ebenfalls roh und primitiv, allerdings wurde die Rhythmusmaschine wesentlich besser inszeniert. Zudem gibt sich Ordo Templi Orientis hier viel übler und extremer, was mir gut gefällt. Zusammen mit den bizarren Klangfragmenten ist Pleasurespheres of valuable maniacal erotica ein düsteres und hörenswertes Stück extremer Musik.
Empfehlen kann ich diese Kassette nur wegen Pleasurespheres of valuable maniacal erotica. Die vier Lieder von Paganatum sind zu simpel und belanglos, obwohl sich ein durchaus guter Ansatz erkennen lässt. Aber ohne einen vernünftigen Trommler zieht das leider die gesamte Musik runter. Deshalb bekommt Paganatum nur 4 und The Doll 7 Zähler, was letztlich zu fünfeinhalb Punkten insgesamt führt.
5,5/10
Aceust
01. BlueEyesLand dominions
02. Punished by might
03. Through the ravening winterstorms
04. Three graves in forest thicket
05. Pleasurespheres of valuable maniacal erotica
02. Punished by might
03. Through the ravening winterstorms
04. Three graves in forest thicket
05. Pleasurespheres of valuable maniacal erotica
Various Artists - Dawn Of The Antichrist | 2009 | SFH Records | CD | Black Metal
Gemeinschaftstonträger freuen sich offensichtlich immer noch großer
Beliebtheit. Sie bieten die Möglichkeit, viele Gruppen auf einem
Tonträger vorzustellen, diese Möglichkeit ist aber nicht mehr so
reizvoll, seitdem fast jede Gruppe bei Myspace ist oder anderweitig
Hörproben im Netz zur Verfügung stehen. Viele werden sich fragen, warum
sie den Preis einer regulären Veröffentlichung für so was bezahlen
sollen – für Dawn of the Antichrist ist die Antwort einfach:
Exklusivmaterial! Eine illustre Schar hat SFH Records für diesen
Tonträger um sich gerottet und ein Großteil steuerte ein exklusives
Lied bei. Das finstere Ensemble stellt sich vor: Annihilation
666, Permafrost, Knochenfell, Amalek, Kirchenbrand, Blutrache,
Schwarzer Tod, Heretic, Antiphrasis, Celephais, Isolfur, Epithalium und Todfeind. Die Kassettenversion hat sogar mehrere Bonuslieder, unter anderem von Kankra und Blutrache.
Annihilation 666 und Permafrost machen den Anfang und beide Gruppen überzeugen wie schon auf dem Tonträger mit Menneskerhat. Knochenfell sind da deutlich roher und primitiver – phasenweise mutet das etwas chaotisch an, das ist nicht ganz mein Fall. Amalek gefallen mir dafür wesentlich besser! Amalek zeigen wirklich deutlich, daß sie sich seit ihrem Debüt gesteigert haben. Guter deutschsprachiger Black Metal, der produktionstechnisch Ähnlichkeit zu Annihilation 666 aufweist. Ein Kirchenbrand mag vielleicht ein optisches Spektakel sein, in akustischer Hinsicht ist das dargebotene Lied alles andere als spektakulär. Monotones Gepolter vom Schlagzeug und vom Rauschen unterdrückte Gitarren hinterlassen bei mir keinen guten Eindruck. Wie in einer Achterbahnfahrt geht es mit den deutschen Blutrache schnell erneut bergauf. Ein weiteres Mal guter Black Metal aus deutschen Landen, der zum besser produzierten Anteil dieser Scheibe zählt. Danach begleite ich Schwarzer Tod auf ihrem Vernichtungszug – Sirenen hier, Marschgeräusche da und rotziger Black Metal im Anschlag. Von den rotzigen Vertretern gefällt mir das bisher am besten. Einen griffigen, rockenden Bastard aus Metal und Rock gibt es im Anschluss von den Gruftrockern Heretic. Von Antiphrasis habe ich mir etwas mehr versprochen – Asstraffic ist ein geradliniges Stück Todesblei und zweifelsohne druckvoll aufgenommen, doch statt geradlinigem Death Metal mit irgendwelchen Pornoeinspielern erwartete ich eher etwas in Richtung Terror Management. Schlecht ist das selbstverständlich dennoch nicht. Behind the Cross der Kroaten Celephais ist nicht das beste Stück der Gruppe, deren Demo Nest Of All Plagues bietet noch stärkere Lieder, dennoch nicht übel. Die noch recht junge Horde Isolfur stürmt schon los wie ein Haufen Berserker, das erinnert mich etwas an Totenburg zu Zeiten der Art und Kampf. Nicht so schmetternd und mitreißend wie die altgedienten Thoringer, aber ein vielversprechender Beitrag seitens Isolfur. Zum Schluss kommt es noch mal ganz dicke: Erst Epithalium und dann Todfeind. So klingt gut gemachter, deutscher Black Metal und der Tonträger ist um zwei Höhepunkte reicher.
Eine Punktevergabe werde ich nicht vornehmen, da das Material sich von Beitrag zu Beitrag schon mal enorm unterscheidet. Durch den hohen Anteil an exklusiven Liedern lohnt sich die Anschaffung von Dawn of the Antichrist und Ihr habt sogar die Wahl zwischen günstiger Kassette oder dem Silberling. Für Anhänger der Gruppen ist der Gemeinschaftstonträger ohnehin zu empfehlen und die Vielfalt tut ihr übriges. Erwerben kann man Dawn of the Antichrist bei SFH Records oder beim Vertrieb Eures Vertrauens nachschauen.
Der Einsiedler
01. Annihilation 666 - Sacrificed for satans gloria
02. Permafrost - Ich bin Gott
03. Knochenfell - Trauloser Friede
04. Amalek - Wolfsrudel
05. Kirchenbrand - Hate injection
06. Blutrache - Lord of the apocalypse
07. Schwarzer Tod - Vernichtungszug
08. Heretic - Forever possessed
09. Antiphrasis - Asstraffic
10. Celephais - Behind the cross
11. Isolfur - Berserker
12. Epithalium - Der Sturm verstreut die Asche
13. Todfeind - Frei ohne Leid!
Annihilation 666 und Permafrost machen den Anfang und beide Gruppen überzeugen wie schon auf dem Tonträger mit Menneskerhat. Knochenfell sind da deutlich roher und primitiver – phasenweise mutet das etwas chaotisch an, das ist nicht ganz mein Fall. Amalek gefallen mir dafür wesentlich besser! Amalek zeigen wirklich deutlich, daß sie sich seit ihrem Debüt gesteigert haben. Guter deutschsprachiger Black Metal, der produktionstechnisch Ähnlichkeit zu Annihilation 666 aufweist. Ein Kirchenbrand mag vielleicht ein optisches Spektakel sein, in akustischer Hinsicht ist das dargebotene Lied alles andere als spektakulär. Monotones Gepolter vom Schlagzeug und vom Rauschen unterdrückte Gitarren hinterlassen bei mir keinen guten Eindruck. Wie in einer Achterbahnfahrt geht es mit den deutschen Blutrache schnell erneut bergauf. Ein weiteres Mal guter Black Metal aus deutschen Landen, der zum besser produzierten Anteil dieser Scheibe zählt. Danach begleite ich Schwarzer Tod auf ihrem Vernichtungszug – Sirenen hier, Marschgeräusche da und rotziger Black Metal im Anschlag. Von den rotzigen Vertretern gefällt mir das bisher am besten. Einen griffigen, rockenden Bastard aus Metal und Rock gibt es im Anschluss von den Gruftrockern Heretic. Von Antiphrasis habe ich mir etwas mehr versprochen – Asstraffic ist ein geradliniges Stück Todesblei und zweifelsohne druckvoll aufgenommen, doch statt geradlinigem Death Metal mit irgendwelchen Pornoeinspielern erwartete ich eher etwas in Richtung Terror Management. Schlecht ist das selbstverständlich dennoch nicht. Behind the Cross der Kroaten Celephais ist nicht das beste Stück der Gruppe, deren Demo Nest Of All Plagues bietet noch stärkere Lieder, dennoch nicht übel. Die noch recht junge Horde Isolfur stürmt schon los wie ein Haufen Berserker, das erinnert mich etwas an Totenburg zu Zeiten der Art und Kampf. Nicht so schmetternd und mitreißend wie die altgedienten Thoringer, aber ein vielversprechender Beitrag seitens Isolfur. Zum Schluss kommt es noch mal ganz dicke: Erst Epithalium und dann Todfeind. So klingt gut gemachter, deutscher Black Metal und der Tonträger ist um zwei Höhepunkte reicher.
Eine Punktevergabe werde ich nicht vornehmen, da das Material sich von Beitrag zu Beitrag schon mal enorm unterscheidet. Durch den hohen Anteil an exklusiven Liedern lohnt sich die Anschaffung von Dawn of the Antichrist und Ihr habt sogar die Wahl zwischen günstiger Kassette oder dem Silberling. Für Anhänger der Gruppen ist der Gemeinschaftstonträger ohnehin zu empfehlen und die Vielfalt tut ihr übriges. Erwerben kann man Dawn of the Antichrist bei SFH Records oder beim Vertrieb Eures Vertrauens nachschauen.
Der Einsiedler
01. Annihilation 666 - Sacrificed for satans gloria
02. Permafrost - Ich bin Gott
03. Knochenfell - Trauloser Friede
04. Amalek - Wolfsrudel
05. Kirchenbrand - Hate injection
06. Blutrache - Lord of the apocalypse
07. Schwarzer Tod - Vernichtungszug
08. Heretic - Forever possessed
09. Antiphrasis - Asstraffic
10. Celephais - Behind the cross
11. Isolfur - Berserker
12. Epithalium - Der Sturm verstreut die Asche
13. Todfeind - Frei ohne Leid!
Moloch / Begotten / Deviator - On The Stub Of Fate New Life Will Not Grow | 2009 | SFH Records | CD | Ambient / Black Metal
Auf dieser Split-Kassette treffen sich drei Gruppen aus der Ukraine und den Anfang macht Deviator mit dem Instrumentallied Mesmerized by blood.
Es ist ein treibendes, kraftvolles Lied mit unterschiedlichen Tempi,
melodischem Gitarrenspiel und stetem Wolfsgeheul. Eigentlich ist es
nichts besonderes, aber mir gefällt Mesmerized by blood
ziemlich gut, da es gleich von Beginn an eine gute Atmosphäre aufbaut.
Zudem gefallen mir die verschiedenen Geschwindigkeiten, weshalb ich
hierbei auch nicht von einem Einklang sprechen möchte, zumal es sich
bei den folgenden Liedern Undying darkness und Grief of ancient gods gleichfalls um instrumentale Stücke handelt. Undying darkness ist auch sehr riffbetont und kommt druckvoll treibend daher. Obwohl es fünf Minuten lang ist und Deviator die Strukturen übersichtlich hält, wirkt das Lied zu keinem Zeitpunkt langweilig. Das abschließende Grief of ancient gods
ist sogar über sechs Minuten lang und enthält neben melodischen Riffs
und Tempowechseln auch sanfte, zeitweilige Keyboardbegleitung bereit.
Ich weiß nun nicht, ob Deviator immer komplett ohne Gesang spielt, da es schon eine Vielzahl an Veröffentlichungen gibt. Doch die drei hier enthaltenen Stücke können mich überzeugen. Sie sind atmosphärisch und melodisch, gleichzeitig aber auch treibend, kraftvoll und abwechslungsreich. Ob mir das alles auch noch so gut gefallen würde, wenn ein ganzes Album mit 50 Minuten Spielzeit so wäre, weiß ich nicht. Aber als Auftakt für diese ukrainische Split gefällt es mir sehr gut.
Für Begotten war diese Split die erste Veröffentlichung und schon gleich in den ersten Sekunden von Where the sun goes down ist Gesang zu hören. Dieser ist recht interessant, da er dunkel, erdig, heiser und gedrungen erklingt. Zudem wurde er ruhig und langsam vorgetragen, was ihn zusätzlich düster erscheinen lässt. Die musikalische Begleitung ist vom Rhythmus her mittelschnell treibend und atmosphärisch. Ein wenig fühle ich mich hier an die apokalyptischen, russischen Klangmeister von Nuclear Winter erinnert. Where the sun goes down ist zwar nur etwas wenig länger als drei Minuten, doch kreiert Begotten eine so eindringliche und vereinnahmende Atmosphäre epischen Ausmaßes, dass ich es bedauere, dass nach den wenigen Minuten schon alles vorbei sein soll. The native land ist härter, ruppiger und lauter. Und bei Under the moon's shining handelt es sich dann leider nur um eine kurze Ausleitung.
Moloch ist ja nun wahrlich keine gänzlich unbekannte Gruppe mehr, obwohl ich mich, trotz der unüberschaubaren Zahl an Veröffentlichungen, noch nicht wirklich mit der Musik beschäftigt habe. Irgendwann habe ich irgendwo mal komische, elektronische Musik von Moloch gehört, und das war es dann für mich. Da Moloch aber wohl auch mal Black Metal spielt, war meine Hoffnung hierauf natürlich immens. Und ich wurde nicht enttäuscht. Zwar handelt es sich bei ...why my soul in coldness? um ein ruhiges, langweiliges Ambientstück, doch folgt dann tatsächlich mit Dark side of human depression roher und grell klingender Black Metal. Allerdings ist es instrumental und besteht hauptsächlich aus dem grellen Gitarrenspiel. Als Einleitung ist es aber dennoch ganz nett, zumal dann My cold essence is slowly dying folgt, in dem gleich am Anfang ein stark verzerrtes Gekreische zu hören ist, wie man ihn im depressiven Black Metal öfters mal hört. Doch dieses leicht hysterisch anmutende Gekreische geht alsbald in eine klare, sprechende Stimme über, die von langsamen Gitarren begleitet wird. Vor allem die langsamen Gitarren gefallen mir gut, da sie ganz leicht etwas von Drone Doom haben. Das letzte Lied ist dann nochmal anders. Hier ist lediglich recht lautes sowie einfach gespieltes Keyboard und eine kreischende, krächzende Stimme sowie ein seicht und leise dahin dümpelndes Schlagzeug zu hören. Skurril und eigentümlich und minimal atmosphärisch für mich, was allerdings eher an den eingespielten Windgeräuschen liegt als am Keyboard. Moloch ist und bleibt für mich eine sonderbare Erscheinung, zu der ich keinen Zugang finde.
Insgesamt betrachtet ist diese Split-Kassette für mich ein Gewinn, denn Deviator und Begotten konnten mich überzeugen und ich werde schauen, ob ich von diesen beiden Gruppen in Zukunft noch andere Tonträger ergattern kann. Moloch allerdings, ist eine jener obskuren Gruppen, mit denen ich partout nichts anzufangen weiß. Die Mischung aus rohem Black Metal und ruhigen Ambientklängen finde ich einfach langweilig. Zudem macht es mich stutzig, wenn man pro Jahr fünf bis zehn Tonträger herausbringt.
Deviator 7/10
Begotten 8/10
Moloch 5/10
Aceust
http://www.sfh-records.com/
Ich weiß nun nicht, ob Deviator immer komplett ohne Gesang spielt, da es schon eine Vielzahl an Veröffentlichungen gibt. Doch die drei hier enthaltenen Stücke können mich überzeugen. Sie sind atmosphärisch und melodisch, gleichzeitig aber auch treibend, kraftvoll und abwechslungsreich. Ob mir das alles auch noch so gut gefallen würde, wenn ein ganzes Album mit 50 Minuten Spielzeit so wäre, weiß ich nicht. Aber als Auftakt für diese ukrainische Split gefällt es mir sehr gut.
Für Begotten war diese Split die erste Veröffentlichung und schon gleich in den ersten Sekunden von Where the sun goes down ist Gesang zu hören. Dieser ist recht interessant, da er dunkel, erdig, heiser und gedrungen erklingt. Zudem wurde er ruhig und langsam vorgetragen, was ihn zusätzlich düster erscheinen lässt. Die musikalische Begleitung ist vom Rhythmus her mittelschnell treibend und atmosphärisch. Ein wenig fühle ich mich hier an die apokalyptischen, russischen Klangmeister von Nuclear Winter erinnert. Where the sun goes down ist zwar nur etwas wenig länger als drei Minuten, doch kreiert Begotten eine so eindringliche und vereinnahmende Atmosphäre epischen Ausmaßes, dass ich es bedauere, dass nach den wenigen Minuten schon alles vorbei sein soll. The native land ist härter, ruppiger und lauter. Und bei Under the moon's shining handelt es sich dann leider nur um eine kurze Ausleitung.
Moloch ist ja nun wahrlich keine gänzlich unbekannte Gruppe mehr, obwohl ich mich, trotz der unüberschaubaren Zahl an Veröffentlichungen, noch nicht wirklich mit der Musik beschäftigt habe. Irgendwann habe ich irgendwo mal komische, elektronische Musik von Moloch gehört, und das war es dann für mich. Da Moloch aber wohl auch mal Black Metal spielt, war meine Hoffnung hierauf natürlich immens. Und ich wurde nicht enttäuscht. Zwar handelt es sich bei ...why my soul in coldness? um ein ruhiges, langweiliges Ambientstück, doch folgt dann tatsächlich mit Dark side of human depression roher und grell klingender Black Metal. Allerdings ist es instrumental und besteht hauptsächlich aus dem grellen Gitarrenspiel. Als Einleitung ist es aber dennoch ganz nett, zumal dann My cold essence is slowly dying folgt, in dem gleich am Anfang ein stark verzerrtes Gekreische zu hören ist, wie man ihn im depressiven Black Metal öfters mal hört. Doch dieses leicht hysterisch anmutende Gekreische geht alsbald in eine klare, sprechende Stimme über, die von langsamen Gitarren begleitet wird. Vor allem die langsamen Gitarren gefallen mir gut, da sie ganz leicht etwas von Drone Doom haben. Das letzte Lied ist dann nochmal anders. Hier ist lediglich recht lautes sowie einfach gespieltes Keyboard und eine kreischende, krächzende Stimme sowie ein seicht und leise dahin dümpelndes Schlagzeug zu hören. Skurril und eigentümlich und minimal atmosphärisch für mich, was allerdings eher an den eingespielten Windgeräuschen liegt als am Keyboard. Moloch ist und bleibt für mich eine sonderbare Erscheinung, zu der ich keinen Zugang finde.
Insgesamt betrachtet ist diese Split-Kassette für mich ein Gewinn, denn Deviator und Begotten konnten mich überzeugen und ich werde schauen, ob ich von diesen beiden Gruppen in Zukunft noch andere Tonträger ergattern kann. Moloch allerdings, ist eine jener obskuren Gruppen, mit denen ich partout nichts anzufangen weiß. Die Mischung aus rohem Black Metal und ruhigen Ambientklängen finde ich einfach langweilig. Zudem macht es mich stutzig, wenn man pro Jahr fünf bis zehn Tonträger herausbringt.
Deviator 7/10
Begotten 8/10
Moloch 5/10
Aceust
http://www.sfh-records.com/
01.03.2010
Permafrost / Menneskerhat / Annihilation 666 - Split
Permafrost / Menneskerhat / Annihilation 666 - Split
2009 | Black Metal
CD | SFH Records / Nebelklang
Bereits Mitte 2009 entstieg dieses Gemeinschaftswerk von Nebelklang und SFH Records dem Höllenfeuer und wurde auf die Menschheit losgelassen. In Anbetracht der Beteiligung werden einige Gutmenschen sicher aufschreien, Fakt ist aber, daß auf diesem Tonträger blasphemischer, zerstörerischer Black Metal geboten wird und sonst nichts. Der Zentralrat der hyperkorrekten Schwarzmetaller in Deutschland kann sich also wieder beruhigen! Überzeugen kann man sich davon, indem man sich die Liednamen anschaut bzw. die Texte im Beiheft durchliest, denn die sind alle abgedruckt.
Viel Aufmerksamkeit brachte ich den Deutschen von Permafrost bisher nicht entgegen, aber der stürmische Beginn dieses Tonträgers kann mich musikalisch uneingeschränkt überzeugen. Das erste Lied der Scheibe müßte Satanic Order sein und nicht wie auf der Rückseite der Hülle angegeben Antichrist. Dabei handelt es sich um einen Druckfehler, das ist nicht weiter wichtig und dient lediglich der Vollständigkeit. Permafrost überzeugen mit einer gängigen Mischung aus Rasanz und gedrosselten Anteilen. Düstere Landschaften entstehen vor dem geistigen Auge des Hörers und die Sturmtruppen Satans marschieren unaufhaltsam. Festzustellen ist ein dezenter Hauch von schwarzem Schwedenstahl, zumindest bei den Gitarren; keine Sorge, ich will damit nicht sagen, daß Permafrost ein Schwedenklon sind – sind sie nämlich nicht. Klanglich dicht ist das zwar nichts für die Saubermänner des Black Metals, aber gut aufeinander abgestimmt und ich kann da nichts Bemerkenswertes bemängeln. Klassisch, schnörkellos, gut!
Als nächstes kommt das Duo Menneskerhat und es bricht ein wahrer Feuersturm los. Sprach ich bei Permafrost noch von einem stürmischen Beginn, was bitte soll ich dann hierzu sagen? Pain, Torture, Kill prescht voran, da wurde viiieel Kohle nachgelegt. Die Hochgeschwindigkeitsattacken des Schlagzeugs haben mit dem melodischen Gitarrenhandwerk einen steten Begleiter gefunden und sie passen ausgezeichnet zusammen. In Holocaust on Heaven, Holocaust on Earth nimmt dann die Leadgitarre eine führende Position ein, das ist kein Standardgeschrammel mehr. Trotz der Geschwindigkeit bieten Menneskerhat kein unüberlegtes Gemetzel, denn gut eingestreute Pausen ermöglichen dem Hörer kurze Erholungsphasen, bevor das Duo erneut zum Angriff schreitet. Seine vollmundige Abrundung bekommt der Feuersturm vom aufpeitschenden, fauchenden Gesang. Menneskerhat sind melodisch und brachial zugleich und sorgen für eine faustdicke Überraschung bei mir.
Den Abschluß des unheiligen Dreigestirns bilden Annihilation 666, die wie die beiden Vorgänger mit zwei Liedern vertreten sind und wie auch bei Permafrost scheint es einen Dreher bei den Liedern zu geben. Das erste von zwei Liedern ist also nicht Blasphemous Violation, sondern DeathSexObsession, wenn ich meinem Gehör noch trauen kann. Liedtitel hin oder her, handwerklich sitzen auch diese Männer gut im Sattel. Verschiedene Tempi zu verwenden war eine gute Idee, die Lieder siechen so nicht leblos vor sich hin. Rhythmisch gelungene Mitteltempostrecken sind genauso vertreten wie kurze Hassanfälle, die sich durch erhöhte Geschwindigkeit auszeichnen. Annihilation 666 schmettert zwei Stücke garstigen Black Metals aus dem Höllenschlund, die dem klassischen Schema folgen, aber gut umgesetzt sind.
Abschließende Worte meinerseits will ich Euch nicht vorenthalten. Keine Neuerfindung des Rades, keine (pseudo?)intellektuellen Phrasen und kein unnötiger Firlefanz, der Tonträger bietet pure Satanskost. Alle beteiligten Gruppen haben ihre Stärken und die Aufnahmequalität kennt man vom Untergrund wesentlich schlechter. Für Freunde des blasphemischen Black Metals eine empfehlenswerte halbe Stunde Musik!
8/10
Der Einsiedler
PERMAFROST
01. Satanic order
02. Antichrist
MENNESKERHAT
03. Pain, torture, kill
04. Holocaust on heaven, Holocaust on earth
ANNIHILATION 666
05. DeathSexObsession
06. Blasphemous violence
2009 | Black Metal
CD | SFH Records / Nebelklang
Bereits Mitte 2009 entstieg dieses Gemeinschaftswerk von Nebelklang und SFH Records dem Höllenfeuer und wurde auf die Menschheit losgelassen. In Anbetracht der Beteiligung werden einige Gutmenschen sicher aufschreien, Fakt ist aber, daß auf diesem Tonträger blasphemischer, zerstörerischer Black Metal geboten wird und sonst nichts. Der Zentralrat der hyperkorrekten Schwarzmetaller in Deutschland kann sich also wieder beruhigen! Überzeugen kann man sich davon, indem man sich die Liednamen anschaut bzw. die Texte im Beiheft durchliest, denn die sind alle abgedruckt.
Viel Aufmerksamkeit brachte ich den Deutschen von Permafrost bisher nicht entgegen, aber der stürmische Beginn dieses Tonträgers kann mich musikalisch uneingeschränkt überzeugen. Das erste Lied der Scheibe müßte Satanic Order sein und nicht wie auf der Rückseite der Hülle angegeben Antichrist. Dabei handelt es sich um einen Druckfehler, das ist nicht weiter wichtig und dient lediglich der Vollständigkeit. Permafrost überzeugen mit einer gängigen Mischung aus Rasanz und gedrosselten Anteilen. Düstere Landschaften entstehen vor dem geistigen Auge des Hörers und die Sturmtruppen Satans marschieren unaufhaltsam. Festzustellen ist ein dezenter Hauch von schwarzem Schwedenstahl, zumindest bei den Gitarren; keine Sorge, ich will damit nicht sagen, daß Permafrost ein Schwedenklon sind – sind sie nämlich nicht. Klanglich dicht ist das zwar nichts für die Saubermänner des Black Metals, aber gut aufeinander abgestimmt und ich kann da nichts Bemerkenswertes bemängeln. Klassisch, schnörkellos, gut!
Als nächstes kommt das Duo Menneskerhat und es bricht ein wahrer Feuersturm los. Sprach ich bei Permafrost noch von einem stürmischen Beginn, was bitte soll ich dann hierzu sagen? Pain, Torture, Kill prescht voran, da wurde viiieel Kohle nachgelegt. Die Hochgeschwindigkeitsattacken des Schlagzeugs haben mit dem melodischen Gitarrenhandwerk einen steten Begleiter gefunden und sie passen ausgezeichnet zusammen. In Holocaust on Heaven, Holocaust on Earth nimmt dann die Leadgitarre eine führende Position ein, das ist kein Standardgeschrammel mehr. Trotz der Geschwindigkeit bieten Menneskerhat kein unüberlegtes Gemetzel, denn gut eingestreute Pausen ermöglichen dem Hörer kurze Erholungsphasen, bevor das Duo erneut zum Angriff schreitet. Seine vollmundige Abrundung bekommt der Feuersturm vom aufpeitschenden, fauchenden Gesang. Menneskerhat sind melodisch und brachial zugleich und sorgen für eine faustdicke Überraschung bei mir.
Den Abschluß des unheiligen Dreigestirns bilden Annihilation 666, die wie die beiden Vorgänger mit zwei Liedern vertreten sind und wie auch bei Permafrost scheint es einen Dreher bei den Liedern zu geben. Das erste von zwei Liedern ist also nicht Blasphemous Violation, sondern DeathSexObsession, wenn ich meinem Gehör noch trauen kann. Liedtitel hin oder her, handwerklich sitzen auch diese Männer gut im Sattel. Verschiedene Tempi zu verwenden war eine gute Idee, die Lieder siechen so nicht leblos vor sich hin. Rhythmisch gelungene Mitteltempostrecken sind genauso vertreten wie kurze Hassanfälle, die sich durch erhöhte Geschwindigkeit auszeichnen. Annihilation 666 schmettert zwei Stücke garstigen Black Metals aus dem Höllenschlund, die dem klassischen Schema folgen, aber gut umgesetzt sind.
Abschließende Worte meinerseits will ich Euch nicht vorenthalten. Keine Neuerfindung des Rades, keine (pseudo?)intellektuellen Phrasen und kein unnötiger Firlefanz, der Tonträger bietet pure Satanskost. Alle beteiligten Gruppen haben ihre Stärken und die Aufnahmequalität kennt man vom Untergrund wesentlich schlechter. Für Freunde des blasphemischen Black Metals eine empfehlenswerte halbe Stunde Musik!
8/10
Der Einsiedler
PERMAFROST
01. Satanic order
02. Antichrist
MENNESKERHAT
03. Pain, torture, kill
04. Holocaust on heaven, Holocaust on earth
ANNIHILATION 666
05. DeathSexObsession
06. Blasphemous violence
Mistblinde - Bortom Helgrindens Gissel | 2009 | SFH Records | Kassette | Black Metal
Bortom helgrindens gissel ist die erste und bisher auch einzige Veröffentlichung von Mistblinde
aus Schweden. Für ein allererstes Lebenszeichen in der Form einer
Demokassette macht das Demo einen überaus abgerundeten, stimmigen und
vielversprechenden Eindruck. Die sechs Lieder zeugen von melodischem
Schweden Black Metal, der klanglich als auch spielerisch von Anfang an
überzeugt. Dabei wird das Rad selbstverständlich nicht neu erfunden,
aber ebenso wenig kopiert man irgendwelche großen Gruppen, auch wenn Mistblinde Gruppen wie Bathory, Dissection oder Marduk als Einflüsse angibt.
Die Musik ist vorwiegend in mittelschnellen Tempi angesiedelt, die manchmal schneller oder langsamer werden. Kraftvoll ist Musik aber dennoch durchgängig. Denn, wie gesagt, ist der Klang verdammt gut. So ertönen die Gitarren und das Schlagzeug sehr druckvoll und raumfüllend, weshalb die Musik ob fehlender hoher Geschwindigkeit, genügend Kraft und Energie aufbauen kann. Nicht zu vergessen ist dabei der verständliche Gesang, der eine warme, kehlige und natürliche Klangfarbe hat, welche die druckvolle Atmosphäre verstärkt.
Bortom helgrindens gissel ist darüber hinaus aber auch sehr melodisch. Einerseits sorgen die Gitarren für melodische Strukturen, die detailreich und ausgiebig vorhanden sind. Immer wieder werden diese auch von Keyboardklängen aus dem Hintergrund unterstützt, was dann manchmal schon in Richtung Viking/Pagan Black Metal geht. Allerdings sind diese Einlagen wohldosiert und nicht aufdringlich, weshalb das alles noch sehr gut verträglich ist.
Bortom helgrindens gissel ist eine überaus gelungenes, erstes Demo, das in jeglicher Hinsicht überzeugt! Wer kraftvollen aber betont melodischen Black Metal aus Schweden mag, sollte sich die Kassette also unbedingt zulegen. Ich bin gespannt, wie sich Mistblinde entwickeln wird. Denn noch melodischer sollte man für meinen Geschmack nicht mehr werden. Aber so wie es hier auf dem Demo ist, ist es genau richtig.
7,5/10
Aceust
01. Giganternas salar
02. Bortom helgrindens gissel
03. Galgbackens snara
04. Från djupet av din själ
05. När råttorna kom
06. Liv och död
Die Musik ist vorwiegend in mittelschnellen Tempi angesiedelt, die manchmal schneller oder langsamer werden. Kraftvoll ist Musik aber dennoch durchgängig. Denn, wie gesagt, ist der Klang verdammt gut. So ertönen die Gitarren und das Schlagzeug sehr druckvoll und raumfüllend, weshalb die Musik ob fehlender hoher Geschwindigkeit, genügend Kraft und Energie aufbauen kann. Nicht zu vergessen ist dabei der verständliche Gesang, der eine warme, kehlige und natürliche Klangfarbe hat, welche die druckvolle Atmosphäre verstärkt.
Bortom helgrindens gissel ist darüber hinaus aber auch sehr melodisch. Einerseits sorgen die Gitarren für melodische Strukturen, die detailreich und ausgiebig vorhanden sind. Immer wieder werden diese auch von Keyboardklängen aus dem Hintergrund unterstützt, was dann manchmal schon in Richtung Viking/Pagan Black Metal geht. Allerdings sind diese Einlagen wohldosiert und nicht aufdringlich, weshalb das alles noch sehr gut verträglich ist.
Bortom helgrindens gissel ist eine überaus gelungenes, erstes Demo, das in jeglicher Hinsicht überzeugt! Wer kraftvollen aber betont melodischen Black Metal aus Schweden mag, sollte sich die Kassette also unbedingt zulegen. Ich bin gespannt, wie sich Mistblinde entwickeln wird. Denn noch melodischer sollte man für meinen Geschmack nicht mehr werden. Aber so wie es hier auf dem Demo ist, ist es genau richtig.
7,5/10
Aceust
01. Giganternas salar
02. Bortom helgrindens gissel
03. Galgbackens snara
04. Från djupet av din själ
05. När råttorna kom
06. Liv och död
Nachts - GeistesGegenwart | 2009 | Karge Welten Kunstverlag | Kassette | Black Metal
Nachts
ist das neue Einmannprojekt von Wiedergänger, der ebenfalls
alleinverantwortlich für Total Negation ist und bei Through the Pain
die Bassgitarre spielt. GeistesGegenwart stellt nun die erste
Veröffentlichung dar und beinhaltet vier, eher roh klingende, latent
melancholische Stücke. Anders als beim Demo von Total Negation steht bei GeistesGegenwart aber nicht der depressive Black Metal im Vordergrund. Die Schwermut bei Nachts rührt eher von düsteren, teils obskuren Klangkulissen her, die in die Richtung Dark Metal gehen.
Den Kontakt zum Hörer stellt Nachts mit einem roh klingenden Lied her, das schnelle Schübe ebenso enthält wie eingängige Riffs und eine dezidierte Grimmigkeit. Die schnell Gespielte Gitarre steht streckenweise stark im Vordergrund, was mir nicht so besonders gut gefällt. Die langsameren Passagen mit den dunkleren, kräftigeren Riffs gefallen mir da schon bedeutend besser. Der Kontakt ist also vielfältig und verrät noch nicht unbedingt, wohin die Fahrt der GeistesGegenwart geht.
Nachdem der Kontakt also hergestellt wurde folgt prompt die Starre, in der sich eingängig schnelle Rhythmen, gepaart mit einer hell und vordergründig flackernden Gitarre, mit langsamen Passagen abwechseln. Starre ist Kontakt also ähnlich. Interessant ist hierbei der Gesang, der eigentlich kein Gesang ist, sondern eher ein heiser sowie verzerrtes Sprechen oder lautes Flüstern ist. Das gefällt und klingt gut, da es sowohl atmosphärisch stimmig ist, als auch düster und geheimnisvoll.
Stilistisch verändert sich mit dem Wunsch und der abschließenden Verbindung nicht viel. Wiedergänger wechselt schnelle Parts mit langsamen, melodischen und/oder dunklen Passagen ab. Mir gefallen die langsamen Arrangements aber in jedem Lied besser als die schnell gespielten Abschnitte. Wenn das Tempo angezogen wird, missfällt mir oft die helle, frickelige Gitarre. Die langsamen Passagen hingegen sind sehr stimmungsvoll und intensiv, überzeugen mit guten Melodien und harmonischen Klängen.
GeistesGegenwart ist eine interessante Veröffentlichung, die vor allem mit den düsteren und ruhigeren Momenten punkten kann. Der schnelle und rohe Black Metal kann da noch nicht ganz mithalten. Potenzial hat Nachts aber definitiv, weshalb ich gespannt bin, ob und was man in Zukunft noch hören wird. Die Kassette ist auf 100 Stück limitiert und kommt in dickem Pro Cover und schwarzem Pro Tape. Als Freund der Kassette kann man hiermit also nichts falsch machen.
6,5/10
01. Kontakt
02. Starre
03. Wunsch
04. Verbindung
Den Kontakt zum Hörer stellt Nachts mit einem roh klingenden Lied her, das schnelle Schübe ebenso enthält wie eingängige Riffs und eine dezidierte Grimmigkeit. Die schnell Gespielte Gitarre steht streckenweise stark im Vordergrund, was mir nicht so besonders gut gefällt. Die langsameren Passagen mit den dunkleren, kräftigeren Riffs gefallen mir da schon bedeutend besser. Der Kontakt ist also vielfältig und verrät noch nicht unbedingt, wohin die Fahrt der GeistesGegenwart geht.
Nachdem der Kontakt also hergestellt wurde folgt prompt die Starre, in der sich eingängig schnelle Rhythmen, gepaart mit einer hell und vordergründig flackernden Gitarre, mit langsamen Passagen abwechseln. Starre ist Kontakt also ähnlich. Interessant ist hierbei der Gesang, der eigentlich kein Gesang ist, sondern eher ein heiser sowie verzerrtes Sprechen oder lautes Flüstern ist. Das gefällt und klingt gut, da es sowohl atmosphärisch stimmig ist, als auch düster und geheimnisvoll.
Stilistisch verändert sich mit dem Wunsch und der abschließenden Verbindung nicht viel. Wiedergänger wechselt schnelle Parts mit langsamen, melodischen und/oder dunklen Passagen ab. Mir gefallen die langsamen Arrangements aber in jedem Lied besser als die schnell gespielten Abschnitte. Wenn das Tempo angezogen wird, missfällt mir oft die helle, frickelige Gitarre. Die langsamen Passagen hingegen sind sehr stimmungsvoll und intensiv, überzeugen mit guten Melodien und harmonischen Klängen.
GeistesGegenwart ist eine interessante Veröffentlichung, die vor allem mit den düsteren und ruhigeren Momenten punkten kann. Der schnelle und rohe Black Metal kann da noch nicht ganz mithalten. Potenzial hat Nachts aber definitiv, weshalb ich gespannt bin, ob und was man in Zukunft noch hören wird. Die Kassette ist auf 100 Stück limitiert und kommt in dickem Pro Cover und schwarzem Pro Tape. Als Freund der Kassette kann man hiermit also nichts falsch machen.
6,5/10
01. Kontakt
02. Starre
03. Wunsch
04. Verbindung
Amystery - All Hail The Cult | 2010 | Pestilence Records | CD | Black Metal
Die Freude war enorm, als mich die Promo zum neuen, dritten Amystery-Album erreichte. Empfand ich doch den letzten Streich Grim Satanic Blessing
als überragend. Doch die Freude wurde schnell getrübt, denn der Promo
wurde zu jeder vollen Minute ein drei Sekunden langes "Weißes Rauschen"
hinzugefügt, was das Hören - und vor allem Besprechen - der Musik
erheblich erschwert. Nun habe ich vollstes Verständnis dafür, wenn man
die Tonträger mit Schutzmechanismen ausstatten möchte, um das
Verbreiten illegaler Kopien zu unterbinden bzw. zu erschweren. Aber muss
man deswegen alle 60 Sekunden drei Sekunden Krach einblenden? Das
Album ist 50 Minuten lang, was 50 Unterbrechungen à 3 Sekunden macht.
Man kann die Musik nur leise hören und ehrlich gesagt ist es auch fast
unmöglich, sich auf die Musik zu konzentrieren, da dieses Rauschen sehr
unangenehm und zudem auch ungefähr doppelt so laut wie die Musik ist.
Hätte es nicht gereicht, am Anfang und Ende eines jeden Liedes, solch
"Weißes Rauschen" einzuspielen? Der gewünschte Effekt wäre wohl
derselbe und als Rezensent könnte man sich mehr auf die Musik
konzentrieren.
Nun aber zur Musik! Enttäuschend ist All hail the cult definitiv nicht, soviel lässt sich feststellen. Im direkten Vergleich zum Vorgänger wurden die Strukturen verfeinert und man hat auch an der Klangproduktion geschraubt, die nun etwas wärmer und organischer als auf Grim satanic blessing ist. Soweit ich das mit der stark gedämpften Lautstärke beurteilen kann, scheint das abwechslungsreich und gitarrenbetonte Material schön druckvoll abgemischt zu sein. Durch diese klanglichen Veränderungen ist Amystery nicht mehr so vordergründig grimmig, wie noch auf Grim satanic blessing. Dies bedeutet nun nicht, dass Amystery anno 2010 weicher aufspielen würde. Groll, Geradlinigkeit und Eiseskälte ist massig vorhanden, eben nur klanglich besser verpackt.
Viel mehr kann ich leider nicht sagen. Das Album scheint wirklich gut zu sein und wem Grim satanic blessing gefiel, kann wohl bedenkenlos zugreifen, wie eigentlich auch alle anderen. Aber nach anderthalb Durchgängen rauschen meine Ohren auch ohne "Weißes Rauschen", weshalb mir die Lust fehlt, mir die einzelnen Lieder und Strukturen genauer anzuhören. Aus diesem Grund gibt es auch keine Punktevergabe, da ich mir das Album nicht unter der Lupe anschauen kann.
Das Album erscheint übrigens am 8. März.
Nachtrag 1. März:
Pestilence Records war so freundlich, eine neue Promo herauszugeben, die nun bedeutend rezensierfreundlicher ausgefallen ist, weshalb es diesen ergänzenden Nachtrag gibt.
Wie es sich schon auf der alten Promo andeutete, wurde All hail the cult schön druckvoll abgemischt. Das Schlagwerk hat Druck und füllt mit seinem Trommelfeuer den Raum komplett aus. Zudem ist das Spiel der Rhythmusmaschine überaus vielfältig. Es gibt extrem eingängig stampfend gespielte Passagen, die an Monotonie kaum zu überbieten sind. Ebenso gibt es aber auch Passagen, Breaks und Wechsel, in denen sich aus der schnellen Monotonie urplötzlich ein mannigfaltiges Spiel entwickelt.
All hail the cult ist in der Tat sehr grimmig ausgefallen, da man nicht nur oft ein hohes sowie geradliniges Tempo hält, sondern auch das Gitarrenspiel übersichtlich und aufgeräumt gestaltet hat. Besondere und auffallende Riffs gibt es natürlich auch, doch ist Amystery mit diesen relativ sparsam umgegangen, wenn man den direkten Vergleich mit Grim satanic blessing macht. Die Riffs sind oftmals sehr unauffällig und ertönen wie eine massive Wand. Erstklassige Melodieführungen, die unter die Haut gehen, gibt es aber dennoch, nur sind die auf All hail the cult besser versteckt als auf Grim satanic blessing. Gazing shades in broken glass ist beispielsweise so ein Lied. Es ist behutsam riffbetont und von eisigem Charakter.
Ich bin froh über diese neue Promo, denn All hail the cult ist ein verdammt gutes Album geworden, das eine anerkennende und würdige Bewertung voll und ganz verdient hat. Obwohl schon Grim satanic blessing ein verdammt heißes Eisen war, konnte sich Amystery nochmals steigern und mit All hail the cult ein erstklassiges Album veröffentlichen, welches mächtig Feuer hat. All hail the cult vereint geradlinige Schnelligkeit mit guten, oft unauffälligen Riffs, einem vielfältigen Schlagzeug und sauberen, differenzierten und druckvollen Klang zu einem infernalischen Black-Metal-Leckerbissen.
8,5/10
Aceust
01. Arrival of the prophets
02. All hail the cult
03. Dark aura
04. Back from the tomb
05. Gazing shades in broken glass
06. The sacrifice
07. Infernal kingdoms rise
http://www.pestilence-records.de/
Nun aber zur Musik! Enttäuschend ist All hail the cult definitiv nicht, soviel lässt sich feststellen. Im direkten Vergleich zum Vorgänger wurden die Strukturen verfeinert und man hat auch an der Klangproduktion geschraubt, die nun etwas wärmer und organischer als auf Grim satanic blessing ist. Soweit ich das mit der stark gedämpften Lautstärke beurteilen kann, scheint das abwechslungsreich und gitarrenbetonte Material schön druckvoll abgemischt zu sein. Durch diese klanglichen Veränderungen ist Amystery nicht mehr so vordergründig grimmig, wie noch auf Grim satanic blessing. Dies bedeutet nun nicht, dass Amystery anno 2010 weicher aufspielen würde. Groll, Geradlinigkeit und Eiseskälte ist massig vorhanden, eben nur klanglich besser verpackt.
Viel mehr kann ich leider nicht sagen. Das Album scheint wirklich gut zu sein und wem Grim satanic blessing gefiel, kann wohl bedenkenlos zugreifen, wie eigentlich auch alle anderen. Aber nach anderthalb Durchgängen rauschen meine Ohren auch ohne "Weißes Rauschen", weshalb mir die Lust fehlt, mir die einzelnen Lieder und Strukturen genauer anzuhören. Aus diesem Grund gibt es auch keine Punktevergabe, da ich mir das Album nicht unter der Lupe anschauen kann.
Das Album erscheint übrigens am 8. März.
Nachtrag 1. März:
Pestilence Records war so freundlich, eine neue Promo herauszugeben, die nun bedeutend rezensierfreundlicher ausgefallen ist, weshalb es diesen ergänzenden Nachtrag gibt.
Wie es sich schon auf der alten Promo andeutete, wurde All hail the cult schön druckvoll abgemischt. Das Schlagwerk hat Druck und füllt mit seinem Trommelfeuer den Raum komplett aus. Zudem ist das Spiel der Rhythmusmaschine überaus vielfältig. Es gibt extrem eingängig stampfend gespielte Passagen, die an Monotonie kaum zu überbieten sind. Ebenso gibt es aber auch Passagen, Breaks und Wechsel, in denen sich aus der schnellen Monotonie urplötzlich ein mannigfaltiges Spiel entwickelt.
All hail the cult ist in der Tat sehr grimmig ausgefallen, da man nicht nur oft ein hohes sowie geradliniges Tempo hält, sondern auch das Gitarrenspiel übersichtlich und aufgeräumt gestaltet hat. Besondere und auffallende Riffs gibt es natürlich auch, doch ist Amystery mit diesen relativ sparsam umgegangen, wenn man den direkten Vergleich mit Grim satanic blessing macht. Die Riffs sind oftmals sehr unauffällig und ertönen wie eine massive Wand. Erstklassige Melodieführungen, die unter die Haut gehen, gibt es aber dennoch, nur sind die auf All hail the cult besser versteckt als auf Grim satanic blessing. Gazing shades in broken glass ist beispielsweise so ein Lied. Es ist behutsam riffbetont und von eisigem Charakter.
Ich bin froh über diese neue Promo, denn All hail the cult ist ein verdammt gutes Album geworden, das eine anerkennende und würdige Bewertung voll und ganz verdient hat. Obwohl schon Grim satanic blessing ein verdammt heißes Eisen war, konnte sich Amystery nochmals steigern und mit All hail the cult ein erstklassiges Album veröffentlichen, welches mächtig Feuer hat. All hail the cult vereint geradlinige Schnelligkeit mit guten, oft unauffälligen Riffs, einem vielfältigen Schlagzeug und sauberen, differenzierten und druckvollen Klang zu einem infernalischen Black-Metal-Leckerbissen.
8,5/10
Aceust
01. Arrival of the prophets
02. All hail the cult
03. Dark aura
04. Back from the tomb
05. Gazing shades in broken glass
06. The sacrifice
07. Infernal kingdoms rise
http://www.pestilence-records.de/
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