Lost Life ist das Soloprojekt von Nephesus, welcher mich erst kürzlich schon mit Amystery überzeugen konnte. Mit Odium liegt nun, nach zwei Demobändern und einer Split CD, sein Debütalbum vor.
Nach der kurzen instrumentalen Einleitung Pessimistic… offenbart sich Odium (The downfall of bleeding hearts) als ein ziemlich abwechslungsreiches Album ohne Firlefanz uns großes Drumherum. Lost Life
beschränkt sich vorwiegend auf puren Black Metal in differenzierten
Spielweisen. Dieser Facettenreichtum wird dadurch begünstigt, dass es
keine wirklich langen Titel gibt. Die Spielzeit der einzelnen Lieder
bewegt sich zwischen drei und vier Minuten, was bei zwölf Titeln für ein
reichhaltiges Angebot sorgt.
Dabei zieht Lost Life sämtliche Register. Manche
Lieder sind sehr grimmig und kalt, andere hingegen zeichnen sich durch
einen besonders hasserfüllten Gesang aus, wie gleich am Anfang in …visions. Dabei ist …visions
kein Lied im klassischen Sinne, da sich Gesang und Text lediglich auf
diese überaus hasserfüllten Schreie beschränken. Doch dieses
Hassgeschrei geht bis ins Knochenmark und erinnert mich etwas an das
Album Trauer, Krieg, Verzweiflung & Hass von Hati. Doch Odium
ist mehr als nur die aggressive musikalische Darstellung des Hasses.
Dafür ist der Anteil an rotzig schleppenden und sogar an atmosphärischen
Anteilen zu hoch. Circle of blood etwa ist ein sehr dunkel
gehaltenes, schleppendes und kraftvolles Stück, das schön polternd und
stampfend ist. Andernorts gibt es schnelle, anpeitschende und grimmige
Stücke, wie Mankind's end oder Hymn of destruction.
Obwohl Lost Lifes Grundton ein rauer sowie
aggressiver ist, kommen melodische Anleihen nicht zu kurz. Diese sind
meistens jedoch eher unauffällig im Hintergrund platziert und
beschränken sich auf gut gestaltete Gitarrenmelodien. Wie bereits
erwähnt, gibt es allerdings auch einige wenige, offensichtlich
atmosphärische Passagen, in denen ein Keyboard mitwirkt. Diese haben
aber Ausnahmecharakter, da sie lediglich im Ein- und Ausklang sowie in Das blutende Herz
zu hören sind. Dieses Stück fällt ohnehin als einziges aus dem Rahmen,
da es erstens, ein überaus ruhiges und gefühlvolles Stück ist, und
zweitens, weil hier sanfter klarer Gesang zu hören ist. Es ist ein
schwermütiges Lied, das ein wenig balladesk anmutet.
Mit Odium hat Lost Life ein
ansprechendes Black Metal-Werk voller Hass und Aggressionen abgeliefert.
Das Material ist abwechslungsreich gestaffelt und verspricht einige
intensive Momente. Letztlich ist es auch ein ausgewogenes Album, in dem
weder die besonders schnellen noch die schleppenden Stücke überwiegen.
01. Pessimistic...
02. ...visions
03. Dust from your grave
04. Circle of blood
05. Downfall
06. Das blutende Herz
07. Mankind's end
08. Hymn of destruction
09. We're the ones
10. Verlorenes Leben
11. Forest of the forgotten
12. Crystal gates to nowhere
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